Ewigkeit will meine Liebe by Taylor Caldwell

Ewigkeit will meine Liebe by Taylor Caldwell

Autor:Taylor Caldwell [Caldwell, Taylor]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2010-10-26T04:00:00+00:00


14

South Kentons exklusive ›gute Gesellschaft‹ überschlug sich vor Begeisterung über Bee und Dan Hendricks' Einstandsparty. Ihr Haus mit den Kaminen aus schwarzem Marmor, den dicken Teppichen, den schweren roten Vorhängen, den Möbeln aus Rosenholz und Mahagoni, dem blitzenden Silber, der prächtigen Tischwäsche, den neuen Lampen und dem herrlichen Flügel wurde über den grünen Klee gelobt. Zumindest ein dutzendmal oder mehr wurde mir von den hohen Zimmerdecken, der geschwungenen Treppe mit dem dicken Teppichbelag, dem getäfelten Eßzimmer und der Prachtbibliothek vorgeschwärmt. Nach Dan und Bee aber mußte ich mich erst mehrfach erkundigen, ehe ich etwas über die beiden erfuhr.

Bee? Ach ja, sie sei sehr süß, sehr liebenswürdig und bescheiden gewesen und hätte sich kindlich über das Lob ihrer Gäste gefreut. Sie hatte ein wunderschönes schwarzes Samtkleid mit alter Spitze getragen, sagte meine Mutter, und ganz besonders hübsch ausgesehen. Sie sei eine vorbildliche Gastgeberin und mache ihrer Mutter alle Ehre. Alle wären ganz entzückt von ihr gewesen und hätten sie schamlos verwöhnt. Es war wirklich ein bißchen hart von Sarah, daß sie nicht erschienen war. Niemand konnte das verstehen.

Dan? Mit dieser Frage stieß ich überall auf verwirrte und überraschte Gesichter. Oh, Dan hatte sich ganz anständig benommen. Sehr ruhig, sehr distinguiert, vielleicht um eine Spur zu zurückhaltend. Er hatte sich die meiste Zeit leise schmunzelnd im Hintergrund gehalten. Dieses Schmunzeln war irritierend gewesen. Aber es war mit ihm auszukommen. Schon jetzt hatte sich sein Benehmen deutlich gebessert. Mit der Zeit würde Bee einen Mann aus ihm machen. Er war überhaupt nicht provokant gewesen und hatte keinerlei aufreizende Bemerkungen fallenlassen. Nur war er eben ungemütlich schweigsam. Die Herren hatten ihm großmütig zu verstehen gegeben, daß nur ein wenig Entgegenkommen seinerseits für eine endgültige Aussöhnung genügen würde, aber er hatte nicht reagiert. Er war eben etwas schwer von Begriff.

Es hatte ein erstklassiges, verschwenderisch zubereitetes Abendessen gegeben. Die Leute schnalzten noch jetzt anerkennend mit der Zunge, wenn sie daran dachten. Kurzum, der Abend war ein voller Erfolg gewesen, und South Kenton zog das junge Paar an seinen mütterlichen Busen.

Als bekannt wurde, daß Sarah sich wenige Tage später weigerte, Dan und Bee zu empfangen, stieß ihr Benehmen auf scharfe Kritik. Das ging nun doch zu weit. Haben denn nicht selbst wir verziehen? fragte South Kenton voll gekränkter Redlichkeit. Was ist nur mit Sarah los? Doch Sarah schloß sich stumm in ihr Haus ein und gab keine Antwort.

Dan traf ich nicht, aber Beatrice sah ich von weitem. Sie war sehr elegant und damenhaft. Ich sprach nicht mit ihr, sondern wich ihr geflissentlich aus. Einmal kamen sie und Dan zu meinen Eltern auf Besuch, aber ich verdrückte mich noch rechtzeitig. Meine Eltern begriffen mich nicht. Vater nannte mich spöttisch einen Pharisäer und erinnerte mich an meine ehemalige Freundschaft mit Dan. Störrisch hielt ich den Mund. Ich konnte ihm nichts erklären.

Auch Sarah verhielt sich schweigend. Ich sah sie nur anläßlich meiner Besuche bei Livy. Sie war herzlich wie früher, aber ihren Worten fehlte der Schwung. Sie war erschreckend gealtert. Dan oder Beatrice erwähnte sie nie.

Später ging mein Interesse an Dan in meinen schweren Sorgen um Livy unter.



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