Ewige Jugend by Nataly von Eschstruth
Autor:Nataly von Eschstruth [Eschstruth, Nataly von]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Saga
veröffentlicht: 2016-04-14T00:00:00+00:00
Dreizehntes Kapitel
Etliche Tage waren vergangen.
In der Villa des Professors von Welten war alles nach Wunsch vorbereitet.
Die lustige alte Flickfrau hatte bald gute Freundschaft mit dem Mädchen geschlossen.
„Sie sind aus Zollikofen gebürtig, Berta?“ fragte sie und schlug wie bewundernd vor solchem Verdienst die Hände zusammen. „Da soll es ja so riesig schön sein, und so lustig und amüsant! Meine Nichte will da jetzt in Stellung gehen. Der Lohn ist ja lange nicht so hoch, wie hier in Bern, aber das fidele Leben in Zollikofen, das lockt sie gewaltig! Ich riet ihr an, sie solle doch hier in der Stadt dienen und nur manchmal nach Zollikofen herüberfahren, aber sie meinte, wenn man keine Bekannten oder Verwandten da hätte, so würde man mit den heiratsfähigen Herren doch nicht so recht bekannt!“
„Sind denn jetzt so viele da? Früher war es ganz das Gegenteil, da langweilte man sich oft mächtig.“
„Ganz anders geworden, Kindchen!“ kicherte Frau Barbe geheimnisvoll. „Jetzt möchten die Männer alle da heiraten! Wann sind Sie denn zuletzt zu Hause gewesen?“
„Na, das ist ja schon lange her. Drei Jahre mögen es sein!“
„Na, werden Sie staunen, Berta! Da kann ich Ihnen nur wünschen, dass Sie bald mal hinfahren!“
„Die Frau Baronin hat mir gestern abend angeboten, ich solle mit Lohn und Kostgeld mal ein paar Wochen zur Erholung nach Hause fahren, in der Klinik sei kein rechter Platz für mich!“
„Sie Glückspilz! Da gratulier’ ich aber!“
„Ach — und denken Sie, ich wollte doch lieber hierbleiben, weil es in solch kleiner Stadt so öde ist!“
„Nun schlägt’s aber zwölfe! Ich will Ihnen mal was sagen. Da wohnt mein Neffe, ein feiner, flotter Wachtmann, der hätte so gern ein bisschen Damenbekanntschaft, — soviel ich weiss, möchte er heiraten —“
„Ein Wachtmann?“ Berta horchte hoch auf. „Aber ich kenne ihn ja gar nicht!“
„Er ist nicht so leicht zu haben! Aber ich gebe Ihnen einen Zettel an ihn mit, — oder ich schreibe eine Karte, dann sollen Sie mal sehen, wie Sie ein lustiges Leben haben werden!“
„Du meine Güte, Frau Barbe! Das wollten Sie tun?“
„Der Junge wünscht sich’s ja so!“
„Sehr jung ist er noch?“
„Lieber gar! Mitte dreissig! Darum wird’s bald Zeit für ihn, dass er eine eigene Häuslichkeit bekommt!“
„Es ist ja wahr, man muss sich ja auch mal wieder zu Hause sehen lassen! Es würde meinen Vater ja doch freuen!“
„Mit Lohn und Kostgeld! Da haben Sie ja alle was von!“
„Ach, so not tut das bei uns nicht! Die Eltern und Geschwister haben ja gut zu leben!“
„Zur Hochzeit komme ich, Bertchen! Das wäre ja ein Spass, wenn ich da womöglich noch eine Ehe stiftete!“
„Und Wachtmann ist er?“
„Ja, ja, bei der Polizei! Eine feine Brotstelle! Nach dem langen alle Mädchen mit zehn Fingern zu!“
„Ich wollte es der Frau von Welten schon sagen, wenn ich mir’s überlegte.“
„Gehen Sie mal schnell zu ihr! Ehe sie es anders bestimmt!“
Berta sauste zur Tür, und nach zehn Minuten waren Weltens, Berta und der Geheimpolizist Fehrenburg aufs beste befriedigt.
Auch die Angelegenheit mit der Equipage des Grafen Marcius entwickelte sich ganz nach Wunsch.
Der Oberst legte etwas zögernd, dann aber resolut die Livree
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