Erzfeind der Orbiter by H. G. Ewers

Erzfeind der Orbiter by H. G. Ewers

Autor:H. G. Ewers [Ewers, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmischen Burgen, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1980-07-08T01:00:00+00:00


6.

Zum zweitenmal standen Amtranik alias Keijder und Goonerbrek vor dem massiven Tor aus hochwertiger Verbundlegierung, dessen Relief etwas zeigte, was vordergründig ein ganz normaler Brunnen inmitten einer Stahlwüste war, in Wirklichkeit aber, wie nur Amtranik wußte etwas völlig anderes darstellte.

„Die Ausdehnungsphase Fizaals hat begonnen, so daß der Zugang zur geheimen Kontrollstation der’Abtastanlage sich auf den entsprechenden Kode hin öffnen wird", sagte der garbeschianische Hordenführer mehr zu sich selbst als zum Schaltmeister von Martappon.

Während der letzten zwei Tage war es ihm gelungen, sich mit Hilfe seiner Kenntnis geheimster Dinge und Kodes aus der Zeit Armadans von Harpoon nicht nur ins Vertrauen Goonerbreks, sondern auch ins Vertrauen der übrigen Oberen der Anlage zu schleichen.

Das war besonders durch den Umstand begünstigt worden, daß er mit seinem Wissen über die Geschehnisse vor 1,2 Millionen Jahren und die für diese Zeit typischen Redewendungen den dafür besonders anfälligen Orbitern fast selbst wie ein Ritter der Tiefe vorkommen mußte.

Obwohl er sich lediglich als den Kodebewahrer Armadans von Harpoon ausgegeben hatte, genoß er bei den Oberen auf Martappon inzwischen einen ähnlichen Status wie ein Ritter der Tiefe. Sie vertrauten ihm völlig und ahnten nicht im mindesten, daß er ihr Erzfeind war.

Und diesmal befand er sich unmittelbar vor der Anlage, mit deren Hilfe er sich die Macht verschaffen würde, mit der er die Orbiter des Armadan von Harpoon vernichtend schlagen und sich die Zivilisationen dieser gesamten Galaxis unterwerfen konnte.

Diesmal blieb Goonerbrek nicht hinter Amtranik zurück, als der bis dicht an die unsichtbare Grenzlinie ging, die niemand auch nur um einen Millimeter überschreiten durfte, bevor sich nicht das Tor geöffnet hatte.

Der Garbeschianer aktivierte das Kommandogerät an seinem rechten Unterarm und tippte auf seinen Sensoren den geheimsten Kode des Ritters der Tiefe.

Lautlos schwang das Tor auf.

Zielsicher gingen Amtranik und Goonerbrek hindurch und befanden sich gleich darauf in der großen Halle, deren Wände aus synthetischem Marmor und echtem Gold und dessen Boden aus schwarzem Panzertroplon bestanden. Vor ihnen ragte aus dem Mittelfeld der Bodenfläche das an einen überdimensionalen Sarkophag erinnernde Gebilde, das von einem flimmernden Energiefeld eingehüllt war. Es stellte die zweite Hürde dar und wäre für jeden Unbefugten ein gnadenloser Henker gewesen, falls er nicht, wie Amtranik, alle streng geheimen Informationen besaß.

Wieder tippte der Garbeschianer auf die Sensoren seines Kommandogeräts. Gongschläge ertönten. Als sie verhallten, wurde der Boden der Halle allmählich durchsichtig.

Wildes Triumphgefühl versetzte Amtranik in einen Rauschzustand, der ihn vergessen ließ, ob er zum erstenmal oder zum zweitenmal an dieser Stelle stand. Immer wieder dachte er, zum erstenmal hier zu sein. Erst als die Halle sich mit nebelhaften schwarzen Schatten zu füllen begann, wurde sich Amtranik der Realität wieder voll bewußt und er begriff, daß er seinen Sieg beinahe verspielt hätte.

Zum drittenmal nun schaltete er an seinem Kommandogerät. Die schwarzen Schatten zogen sich zurück.

Amtranik sah, daß Goonerbrek bleich geworden war.

„Wovor hast du dich gefürchtet?" fragte er. „Hast du dich nie davon üb.erzeugt, ob das Lichtlose noch funktioniert? Du hättest es ebenfalls tun sollen, denn du trägst eine große Verantwortung. Oder wolltest du kein Risiko eingehen?"

Seine Worte verfehlten ihre Wirkung nicht.



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