[erotik] Dirks, Kerstin by Verfuehrt

[erotik] Dirks, Kerstin by Verfuehrt

Autor:Verfuehrt
Die sprache: deu
Format: mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


»So spät noch unterwegs?«, fragte Dulac herausfordernd. Gregoire hatte keine Lust, sich auf dieses Spiel einzulassen. Stellas Zurückweisung beherrschte sein Denken, quälte ihn unermesslich.

»Wenn schon«, sagte er scharf und ging weiter, aber Dulac ließ nicht locker.

»Die Herrin fragt sich, wo Ihr Euch herumtreibt, Gregoire. Immer wenn sie nach Euch sucht, seid Ihr nicht aufzufinden und ignoriert sogar ihre Gedankenrufe. Natürlicherweise stellt sich die Frage, wo Ihr denn sonst seid, wenn nicht hier im Schloss.«

Gregoires Hände ballten sich zu Fäusten. Er würde diesem scheinheiligen Bastard sicher nicht auf die Nase binden, wo er sich aufhielt, wenn die anderen schlafen gingen. Er wollte Stella nicht in Gefahr bringen, wenngleich sie ihn sowieso nicht mehr sehen wollte. Der Gedanke daran zerriss ihm fast das Herz.

»Was geht es Euch an, Dulac?«

»Mich mag es gewiss nichts angehen, da habt Ihr recht. Aber die Meisterin schon. Ich gebe Euch den gutgemeinten Rat, sie besser zu besänftigen. Ihr wisst ja, was Ihr dabei zu tun habt.«

Es schüttelte Gregoire innerlich bei dem Gedanken, sich jetzt Akrea hinzugeben. Sie mochte eine schöne Frau sein, verführerisch, leidenschaftlich, aber sie war nicht Stella Lancaster oder eine ihre vielen Inkarnationen. Nur ihr gehörte sein Herz, das vor Sehnsucht stärker denn je brannte.

»Ich weiß es, Dulac. Ihr müsst mich nicht immer daran erinnern.«

»Ihr seid undankbar, Gregoire.« Dulac lehnte an die steinerne Wand, verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich habe nie verstanden, was Euch antreibt. Weshalb Ihr das Leben hier nicht genießt.«

Genießen? Dieses Dasein, diese bloße Existenz war ein Fluch! Er war kein Mensch mehr, allenfalls ein Schatten seines früheren Selbst. Dulac mochte damit keine Probleme haben, vielleicht genügte es ihm, in dieser winzigen Welt ohne Sonnenlicht vor sich hin zu vegetieren. Aber Gregoire war nicht so genügsam.

Er vermisste es, ein Mensch zu sein. Das echte Leben in seinen Adern zu spüren, nicht immer nur diese Kälte und Dunkelheit. Jetzt war er weder tot noch lebendig. Nur ein Sklave einer Dämonin, die ihn durch ihre Kräfte an dieses Dasein band. Sie hatte es ihm als Rettung verkauft. Heute wusste er, dass es eine Falle gewesen war. Der vergiftete Wein hatte von ihr gestammt.

»Warum mischt Ihr Euch ständig in Dinge ein, die Euch nichts angehen? Habt Ihr kein eigenes Leben? Oder wie immer Ihr Eure armselige Existenz im Schatten der Meisterin nennt.«

Dulac lachte leise und schüttelte den Kopf. »Ihr habt doch keine Ahnung. Warum seid Ihr nur so feindselig? Ihr scheint ja fast angewidert. Seid Ihr Euch der Vorteile unseres Seins nicht bewusst? Das ewige Leben!«

Nur was für ein Leben war das! Immer auf der Suche nach ihr. Und wenn er sie fand, musste er sie auch schon wieder ziehen lassen, weil ihre Zeit begrenzt war. Es war eine Qual.

»Denkt an die schönen Frauen in unserem Schloss, allen voran unsere Herrin. Keine Verpflichtungen, außer ihr gegenüber. Jeder Mann würde mit Euch tauschen wollen. Und Ihr werft das alles hin, als wäre es nichts.«

»Habt Ihr jemals geliebt? Richtig geliebt, meine ich?« Gregoire wollte sich für diese dumme Frage am liebsten sofort auf die Zunge beißen.

Eine Braue schnellte in dem feinen Gesicht Dulacs in die Höhe.



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