Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut by Michael Stackpole

Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut by Michael Stackpole

Autor:Michael Stackpole [Stackpole, Michael]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 3-442-35673-3
veröffentlicht: 2012-06-12T04:00:00+00:00


18

Jacen Solo schlug die Augen auf und wusste einen Moment lang nicht, wo er war. Er wusste, er war auf Belkadan, stellte jedoch überrascht fest, dass er sich wieder in der ExGal-Station befand. Weshalb ihn dies überraschte, vermochte er nicht auf Anhieb zu sagen. Er stieß die leichte Decke von sich, die über ihm lag, schwang die Beine über den Rand des Feldbetts und stand auf.

Jacen fuhr sich mit den Fingern durch das lange braune Haar und rieb sich mit den Handrücken die Augen. Vor dem Erwachen war er in einem Dorf der Yuuzhan Vong gewesen, dem Dorf, in dem die Villips gezüchtet wurden. Er war dorthin gegangen, um die Sklaven zu befreien. Er war in das Wasser gewatet und hatte sie zu sich gerufen. Sie waren gekommen, und ihr Herr war ihnen gefolgt. Und so wie der Sklaventreiber den alten Mann hatte Jacen den Yuuzhan-Vong-Krieger langsam in dem morastigen, stillen Wasser versinken lassen.

Es kommt mir so real vor. Jacen löste die Hände von den Augen und konzentrierte sich, bis seine Hände als gespenstische Schatten im Dämmerlicht sichtbar wurden. Seine Finger kribbelten noch bei der Erinnerung daran, wie er sein Lichtschwert im Kampf gegen den Yuuzhan-Vong-Krieger geführt hatte. Auf der Suche nach einem Anzeichen für irgendwelche Schmerzen, die ihn von der Wirklichkeit dessen, was er gesehen hatte, überzeugen könnten, bewegte er die Schultern vor und zurück und drückte den Rücken durch.

Ihm war klar, dass er höchstwahrscheinlich nur geträumt hatte. In der Woche, die vergangen war, seit sie den Mord an jenem alten Mann beobachtet hatten, hatten sie einige weitere Erkundungen durchgeführt. Die Yuuzhan Vong hatten Belkadan, oder zumindest diesen Teil des Planeten, wahrhaftig in eine einzige große Raumschiffwerft verwandelt. Überall züchteten sie ihre Villips, Korallenskipper und Dovin Basale. Ihre Arbeiter waren dem Anschein nach allesamt Sklaven, obwohl einige ihrer Aufseher Helfer hatten, bei denen es sich nach Jacens Eindruck um Menschen zu handeln schien, die mit ihnen zusammenarbeiteten. Alle besaßen die seltsamen Auswüchse, doch die Kollaborateure überfluteten die Macht nicht mit statischen Störungen, sondern minderten sie nur beträchtlich.

Dass Jacens Vision lediglich ein Traum gewesen sein sollte, ergab durchaus einen Sinn. Es handelte sich ohne Frage um eine Fantasie, die sich gewissermaßen erfüllt hatte, um ihn von seiner Frustration zu entlasten. Er war fast schon bereit, sein Erlebnis als einen Traum abzutun und sich wieder schlafen zu legen.

Doch zwei Dinge hielten ihn davon ab. Das eine war ein Gefühl der Dringlichkeit, das seine Vision gleichsam umgab. Obwohl er gerne zugeben wollte, dass seine Frustration ausreichte, um einen derartigen Traum entstehen zu lassen, war dieses Gefühl in der Nacht, nachdem sie den brutalen Mord beobachtet hatten, am stärksten gewesen. Und seitdem waren sie nicht an diesen Ort zurückgekehrt.

Das zweite war die Wahrhaftigkeit der Vision. Das Erlebnis war eigentlich nichts, an das er sich erinnerte, es fühlte sich vielmehr an wie der Ausblick auf etwas, das er erst noch tun musste. Ihm war sehr deutlich bewusst, dass sich einem Jedi, der sich der Macht geöffnet hatte, mitunter kurze Einblicke in die Zukunft auftaten.



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