Erbe der Aphilie by Kurt Mahr

Erbe der Aphilie by Kurt Mahr

Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Bardioc, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1978-01-24T01:00:00+00:00


*

„Wie geht es dir? Bist du verletzt?" fragte eine matte Stimme.

Payne schlug die Augen auf. Er lag auf glattem Boden. Hoch über ihm, in der Decke ei-nes Raumes, den er nie zuvor gesehen hatte, glomm düster ein rötliches Licht. Payne sah sich um. An den Wänden entlang waren Schränke. Manche hatten ihre Laden offen ste-hen. Payne sah die schmalen, grauen Rücken von Mikrofilmspulen.

Ein Archiv, dachte er verwirrt.

Der Mann, dessen Stimme er gehört hatte, kauerte vor ihm auf dem Boden. Seine Augen waren weit geöffnet und starrten über Payne hinweg gegen die Wand. Payne erinner-te sich an das, was er gelernt hatte.

Der Mann war blind.

„Wer bist du? Und wo bin ich?" fragte Payne.

Der Mann, der nach Paynes kindlicher Ansicht älter war als irgendein Mensch, den er je zu Gesicht bekommen hatte, lächelte eine Weile. Dann antwortete er: „Ich bin der Letzte Antiquar. Mein wirklicher Name würde dir nichts besagen! Und da ich der Letzte Antiquar bin, ist es weiter nichts als logisch, daß du dich im letzten Antiquariat befindest."

„Wo ist Meela?" fragte Payne. „Und ich weiß nicht, was ein Antiquariat ist!"

Der Blinde spürte, daß der Junge sich erregte. Er legte ihm behutsam den Arm auf die Schulter.

„Hab keine Angst", sagte er. „Ich weiß nicht, wo Meela ist. Aber du jedenfalls befindest dich in Sicherheit, und wenn du willst, bringe ich dich zu deinen Eltern zurück."

„Ja, das will ich!" erklärte Payne mit Bestimmtheit.

„Dann versuch, ob du aufstehen kannst!"

Payne gab sich einen Ruck, aber im selben Augenblick fuhr ihm ein Stich durch die Lunge, daß er vor Schmerz aufschrie.

Der Alte lächelte und nickte.

„Ja, ja, ich glaub's schon. Du hast dir die Luft aus dem Leib geprellt. Das gibt sich wieder. Bleib ruhig liegen! In der Zwischenzeit erzähle ich dir, was ein Antiquariat ist."

Payne hatte sich rasch beruhigt. Er empfand keinerlei Furcht vor dem alten Mann.

Seine Stimme hatte einen gütigen Klang. Und er verstand es, spannend zu erzählen. In Wirk-lichkeit war ein Antiquariat weiter nichts als eine Sammlung von alten Büchern.

Aber wo-her die Bücher kamen und wie sie an Bord der SOL gelangt waren, daraus verstand der Alte, Geschichten zu fabrizieren, die atemberaubender waren als alles, was Payne je zuvor gehört hatte. Er merkte kaum, wie die Zeit verflog. Schließlich sagte der Letzte Anti-quar: „So, jetzt habe ich aber genug geredet. Und du solltest noch einmal probieren, ob du jetzt aufstehen kannst."

Inzwischen waren mehr als zwei Stunden vergangen, seitdem Payne durch die lockere Platte der Wandverkleidung herabgestürzt war.

Er versuchte von neuem, sich aufzurichten. Es ging. Aber er spürte immer noch Schmerzen. Er stöhnte leise, aber der Alte hörte es.

„Es geht noch nicht, wie?"

Er stand auf.

„Warte - ich weiß, wie ich dir helfen kann", sagte er. „Leg dich wieder hin! Ich hole meinen Zauber herbei, und damit machen wir dich im Handumdrehen wieder gesund!"

Payne gehorchte ohne Widerspruch. Er war gespannt auf den Zauber.



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