Er stöhnt, sie stöhnt (German Edition) by Corinna Rückert

Autor:Corinna Rückert [Rückert, Corinna]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Herausgeber: Rowohlt E-Book
veröffentlicht: 2015-09-15T16:00:00+00:00

Die Beifahrerin

«Was kann schon passieren?», hat meine Schwester mich gefragt. «Ich rufe dich zur vereinbarten Zeit an, und wenn dir der Typ nicht gefällt, dann gehst du eben wieder.» Das klang so einfach, dass ich mich schließlich auf ein Blind Date mit einer Internet-Bekanntschaft eingelassen habe.

Ich sollte mich mit dem Mann an einer Straßenecke treffen, am frühen Nachmittag, ganz unverfänglich und vor allem wenn es noch hell ist. Ich wollte dann mit ihm durch die Einkaufsstraßen schlendern und später vielleicht noch einen Kaffee mit ihm trinken, wenn wir uns nach der ersten halben Stunde noch etwas zu sagen haben würden. Aber als ich pünktlich am Treffpunkt erschien, adrett gekleidet in Rock und Bluse, war weit und breit niemand zu sehen, zu dem das Foto aus dem Internet gepasst hätte. Ich sah mich suchend um, und plötzlich hupte ein silberfarbener Mercedes neben mir. Ein Mann ließ das Fenster herunter, winkte mich wild heran und rief mir zu: «Sorry, ich habe keinen Parkplatz gefunden. Steig ein, dann musst du hier nicht länger warten.» Seine Stimme klang angenehm und sympathisch, also folgte ich seiner Aufforderung und stieg in die Limousine. Er reichte mir die Hand, lächelte und sagte: «Du bist hübscher als auf dem Foto, eine nette Überraschung.» Dann fädelte er sich in den rollenden Verkehr ein.

«Wie wäre es, wenn wir einen kleinen Ausflug machen?», fragte er und sah mich neugierig von der Seite an. «Ich habe vor ein paar Tagen ein nettes Café entdeckt, in dem es selbstgebackenen Kuchen gibt. Wir können dort auch spazieren gehen, wenn du darauf bestehst.» Seine charmante Art gefiel mir, und ich fing an, mich zu entspannen.

An der nächsten roten Ampel drehte er sich zu mir und sagte: «Du gefällst mir. Ich würde gern meinen Arm um dich legen.» Ich lächelte ihn an und wusste nicht, was ich antworten sollte. Gibt es einen Verhaltenscodex für Blind Dates?

Die Ampel sprang wieder auf Grün, er stellte die Automatik auf «Drive» und legte den Arm um meine Schultern. Als ich es geschehen ließ, zog er mich zu sich heran, sodass ich mich in seine Umarmung schmiegen konnte. Nicht unangenehm, dachte ich und sagte laut: «Du riechst gut.»

«Mmh» war seine einzige Antwort, und er ließ seine Hand wie zufällig über meine Schulter rutschen. Seine Fingerspitzen lagen leicht auf meiner Brust, und ich ließ auch das geschehen. Ganz langsam rutschten sie tiefer, bis er den Nippel berühren konnte. Ganz ungeniert begann er, damit zu spielen. Obwohl ich in Gedanken bei Spaziergang, Kaffee und Kuchen war, reagierten meine Brüste. Was kann schon passieren?, wiederholte ich die Worte meiner Schwester, und schaute wie unbeteiligt aus dem Fenster.

Als sich die eine Brustwarze offenbar zu seiner Zufriedenheit versteift hatte, langte er mit der Hand in mein Dekolleté und griff sich die andere. Ohne dass ich es verhindern konnte, reagierte sie auf das Kneifen und Zwirbeln seiner Finger. Ich spürte das Kribbeln in den Spitzen, meine Brüste lagen schwer und warm in seiner Hand, mal die linke, dann wieder die rechte.

Während ich mich noch fragte, wie das

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