Entfesselt by Amanda Quick

Entfesselt by Amanda Quick

Autor:Amanda Quick [Quick, Amanda]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historical
ISBN: 9783442426225
Google: wTexAAAACAAJ
Amazon: 3442426227
Herausgeber: Goldmann
veröffentlicht: 1994-09-01T22:00:00+00:00


11

Gideon zügelte sein Erstaunen, als Felicity Pomeroy und ihre Tante spätnachmittags in seine Bibliothek geführt wurden. Keine der beiden Damen machte einen sehr glücklichen Eindruck, musste er feststellen, als er sich erhob. Und Harriet war nicht mit ihnen gekommen.

Ihm schwante Unheil.

»Guten Tag, meine Damen«, sagte er, als sie ihm gegenüber Platz genommen hatten. »Welchem Umstand verdanke ich die Ehre dieses unerwarteten Besuches?«

Effie warf Felicity einen Blick zu, auf den diese mit einem aufmunternden Nicken reagierte, worauf Effie sich wieder Gideon zuwandte. »Dem Himmel sei Dank, dass wir Sie zu Hause antreffen, Mylord.«

»Ich hatte die Absicht, heute zu Hause zu dinieren«, murmelte er als Erklärung. Die Hände auf der Schreibtischplatte vor sich faltend, wartete er geduldig, dass Effie endlich zur Sache käme.

»Mylord, es ist ein wenig peinlich.« Effie warf Felicity wieder einen unsicheren Blick zu und erntete ein knappes Nicken. »Ich bin gar nicht sicher, ob wir Sie damit behelligen sollen. Wissen Sie, es lässt sich nicht so einfach erklären. Aber wenn das eingetreten ist, was wir glauben, dann stehen wir einmal mehr einer Katastrophe monumentalen Ausmaßes gegenüber.«

»Einer Katastrophe?« Gideon sah Felicity mit fragend gerunzelter Stirn an. »Dann geht es wohl um Harriet?«

»Ja, Mylord«, sagte Felicity mit Bestimmtheit. »Es geht um sie. Meiner Tante fällt es offenbar schwer, die Situation zu erklären, deshalb will ich gleich zur Sache kommen. Harriet ist verschwunden, Sir.«

»Verschwunden?«

»Wir glauben, dass sie entführt wurde und sich auf dem Weg nach Gretna Green befindet.«

Gideon hatte das Gefühl, in einen Abgrund zu stürzen. Auf alles mögliche war er gefasst gewesen, aber nicht auf das. Gretna Green. Es gab nur einen Grund, nach Gretna Green zu fahren.

»Wovon reden Sie da?« fragte Gideon ganz leise.

Sein Ton ließ Effie zusammenzucken. »Wir wissen ja nicht sicher, ob sie entführt wurde«, warf sie hastig ein. »Das heißt, es besteht eine geringe Möglichkeit, dass etwas in dieser Richtung passiert ist. Aber vielleicht tut sie es freiwillig.«

»Unsinn«, sagte Felicity. »Freiwillig wäre sie niemals mitgefahren. Sie ist entschlossen, St. Justin zu heiraten, auch wenn er sie der Gesellschaft vorführt wie ein exotisches Schoßtier.«

Mit Macht traf Gideons finsterer Blick Felicity. »Wie ein exotisches Schoßtier? Was soll das heißen?«

Effie wandte sich an Felicity, ehe das Mädchen antworten konnte. »Sie ist in Gesellschaft Lady Youngstreets, die zwar für ihre exzentrischen Neigungen bekannt ist, aber meines Wissens noch niemanden entführt hat.«

Gideon hob die Hand. »Ich möchte jetzt eine klare und knappe Erklärung, wenn ich bitten darf. Miss Pomeroy, fangen Sie an.«

»Es hat keinen Zweck, die Sache zu beschönigen.« Felicity sah Gideon offen an. »Ich glaube, Harriet wurde von einigen übereifrigen Mitgliedern der Gesellschaft für Fossilien und Altertümer entführt.«

»Du lieber Gott«, gab Gideon halblaut von sich. Vor seinem geistigen Auge sah er sofort die anbetenden Blicke, die Applegate Harriet zugeworfen hatte. Wie viele andere der Fossilienkundigen waren noch ihrem Zauber erlegen? »Und was lässt Sie glauben, dass dieser Personenkreis sie entführt hat?«

Felicity sah ihn eindringlich an. »Harriet hat heute eine Sitzung der Gesellschaft besucht. Und vorhin erreichte uns ihre Nachricht, ihre Bekannten würden sie zu einem Herrn mitnehmen, der fossile Zähne sammelt, doch ich habe Grund zur Annahme, dass es nicht die Wahrheit ist.



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