Elend! by Günter von Lonski

Elend! by Günter von Lonski

Autor:Günter von Lonski [Günter von Lonski]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: CW Niemeyer Buchverlage GmbH
veröffentlicht: 2015-08-21T16:00:00+00:00


Okay, bis zur Glücksfarbe war das Angebot akzeptabel, aber Grau . . . Sie schaut in ihr Notizbuch, dann ruft sie in Luxemburg an. Eine Automatenstimme: „Herzlich willkommen. Sie sind mit Doma International Consulting verbunden. Das Büro ist zur Zeit nicht besetzt. Bitte hinterlassen Sie Ihren Namen, Ihre Telefonnummer und Ihr Anliegen. Sie werden umgehend zurückgerufen.“

Tolle Ansage. Sie braucht Dorothea de Mason direkt. Also ein Anruf bei Manfred Muhs vom Wirtschaftskommissariat. Privat.

Manfred hört Heavy Metal. Laut, sehr laut. Kalenberger brüllt ins Telefon. Die dröhnende Musik wird abgeschaltet.

„Marike Kalenberger. Noch immer kein Ergebnis?“

„Ach du . . . Mist. Total untergegangen bei all der Arbeit. Du weißt schon: unterbesetzt und überlastet. Steuer-CDs, Selbstanzeigen, missgünstige Konkurrenten!“

„Und über den Kleinkram vergisst du eine deiner größten Lieben?“

„Nee, ehrlich, das bist du! Du glaubst gar nicht, wie scharf . . .“

„Dann hab ich also etwas gut bei Dir?“

„Immer! Wo wollen wir uns treffen?“

„Bestimmt nicht in deiner Krachbude. Ich brauche nur was aus deinem Giftschrank.“

„Das hört sich gar nicht gut an. Außerdem habe ich überhaupt keinen Giftschrank.“

„Und ich habe keine Geduld. Ich brauche die Handynummer von Dorothea de Mason!“

„Hab ich nicht. Kann ich auf die Schnelle auch nicht besorgen.“

„Ihr Männer mit euren großen Sprüchen. Wenn man mal Hilfe braucht, nur heiße Luft. Du bist kein bisschen besser . . .“

„Moment, lass mich mal überlegen. Gib mir mal ein paar Stichworte.“

„Zirkusfestival in Monte Carlo, Bayreuther Festspiele, Sumatra-Zigarillos.“

„Hm, hmm . . .“

„Alter Mann denk schneller, ich will noch in die Badewanne!“

„Soll ich dir den Rücken schrubben?“

„Lenk nicht ab!“

„Also zum Stichwort Bayreuther Festspiele könnte mir eventuell etwas einfallen. Lass dir mal das Badewasser ein: Bevor es überläuft, hab‘ ich zurückgerufen!“

„Weißt du, was ich von deinen Versprechungen halte?“ Da hat Manfred bereits aufgelegt.

Kalenberger trocknet ihre Füße ab, kippt das Wasser vom Sprudelbad ins Klo. Geht ans Fenster, schaut auf die Straße, ob Adél zu sehen ist. Sie nimmt ihr Handy, wählt Adéls Nummer. Der Anschluss ist tot. Kein Zeichen, keine Mailbox, kein Piep.

Kalenberger legt auf. Gleichzeitig klingelt das Handy in ihrer Hand.

„Sitzt du schon in der Badewanne?“

„Ich steh gerade davor und zieh‘ mich aus.“

„Was für eine erbauliche Vorstellung.“

„Spinn nicht rum!“

„Spielverderberin!“ Dann nennt er Kalenberger eine Handynummer. „Es gibt nicht viele Stellen in Deutschland, die VIP-Karten für Bayreuth zu vergeben haben. Aber . . . die Nummer hast du nicht von mir, und jetzt komm ich rüber!“

„Bleib lieber bei dir zu Hause – die Tür klemmt!“



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