Eine Zuflucht aus Rosen by Colleen Gleason

Eine Zuflucht aus Rosen by Colleen Gleason

Autor:Colleen Gleason [Gleason, Colleen]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Historical
ISBN: 1931419299
Herausgeber: Avid Press
veröffentlicht: 2014-01-07T23:00:00+00:00


Fünfzehn

Trotz der Tatsache, dass er gerade bei Heinrich gewesen war, wurde Gavin auf seine Anfrage hin wieder in das Audienzzimmer des Königs eingelassen. Der Höfling, der ihn vor einer Stunde aus dem Zimmer geleitet hatte, öffnete mit einer Verbeugung erneut die Tür, als Gavin in das große Zimmer eintrat.

“Gavin, was führt Euch denn so rasch wieder zu uns her?”, nörgelte Heinrich im Scherz, als er von einem Schreiben aufblickte, wo am Pergament noch blaues Siegelwachs hing.

„De Belgrume ist hier. Und er hat Euch fast um die Vormundschaft seiner Tochter gebracht.“ Zorn brodelte ihm immer noch in den Händen, weswegen er sie immer wieder zu Fäusten ballte – bei der Erinnerung an Fantins weichen Hals.

„Was? Hier? An meinem Hof?“ Heinrich sprang von seinem Stuhl auf. „Wie kann das sein? Er ist seit zwei Jahren vom Hof verbannt!“

„Das weiß ich nicht, aber er wäre mit Madelyne auf und davon, wäre ich nicht rechtzeitig dazwischen gekommen. Ich kann nur vermuten, dass er vor der Tür hier auf eine Gelegenheit gewartet hat, um sie zu entführen. Ihr wisst genau wie ich von den vielen Spionen hier bei Hofe.“ Gavin trat beiseite, als sein König vom Podest herabschritt und an ihm vorbei, um das Schreiben, das er in den Händen hielt, seinem Sekretär vor die Nase zu halten, der mit zusammengezogenen Schultern in der Ecke hockte.

„Und Ihr habt dem Mann keinen Schaden zugefügt?“

Gavins Mund wurde schmal. „Ich habe den Mann beinahe ins Grab befördert. Meine Hände waren schon an seinem Hals.“

„Beinahe?“, brüllte Heinrich. „Warum in drei Teufels Namen habt Ihr mich von dieser Pest denn nicht befreit – und auch Euch selbst eben jenes Mannes entledigt, der Euch so viel genommen hat?“

„Ich hätte es vollbracht, Mylord ... aber sie flehte mich an abzulassen, und so ließ ich von ihm ab.“

„Aber sie macht sich doch gewiss keine Sorgen um sein Wohlergehen. Die Angst war ihr an den Augen abzulesen, als ich seinen Namen erwähnte.“

„Sie hat eine Todesangst vor dem Mann und jetzt mehr denn je, seit sie seinen kranken Geist wieder am eigenen Leib erfahren hat. Aber, mein König, sie ist eine Nonne – oder beabsichtigte eine zu werden – und sie glaubt nicht an sinnloses Töten. Sie ... betet für die Seelen von Männern der Gewalt. So wie Ihr und ich es sind.“

Heinrich warf ihm einen nachdenklichen Blick zu. „Ihr habt Eure Hand vom Hals Eures Todfeindes genommen, weil ein Weib Euch darum anflehte? Ihr, Mal Verne – genau jener Mann, der Euch Hörner aufgesetzt hat, wegen dem ihr fast zum Mörder und durch den Ihr zur Zielscheibe des allgemeinen Spotts wurdet?“ Er kratzte sich das drahtige, kupferfarbene Haar und schüttelte den Kopf. „Ich hätte Euch reich entlohnt, wenn Ihr mein Königreich von dieser Plage befreit hättet.“

Bei der Nennung von Belgrumes Vergehen gegen ihn selbst schluckte Gavin verärgert: all das und dann auch noch der Schaden, den man seiner Kusine Judith zugefügt hatte. „Ah, aber dann hättet Ihr – in Eurer grenzenlosen Jagd nach Gerechtigkeit – mich wegen Mordes in den Kerker geworfen“, rief er dem König ins Gedächtnis.



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