Ein Planet im Visier by Hubert Haensel
Autor:Hubert Haensel [Haensel, Hubert ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Solare Residenz, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2000-07-11T01:00:00+00:00
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Mascant Kraschyn verschwendete keinen weiteren Gedanken an den terranischen Minister.
Mit seinen lächerlichen achttausend Schiffen würde Bull es nicht wagen, eine vierfach überlegene Flotte anzugreifen. Ihm blieb gar keine andere Wahl, als das Angebot anzunehmen, die Opfer zu bergen und sich anschließend wie ein geprügelter Hund davonzuschleichen. Genau das war eine terranische Redensart. Und die Galaxis sah zu und registrierte die Hilflosigkeit der LFT.
In der Folge würden viele der kleineren Sternenreiche freiwillig den Zusammenschluß mit Arkon suchen.
Seinem Weg nach oben stand nichts mehr im Weg. Erst die erfolgreiche Okkupation des Orion-Delta-Systems, nun Ertrus. Was vor allem zählte, war der Beweis, daß die Verteidigungsanstrengungen der LFT nur halb soviel wert waren, wie es ursprünglich den Anschein gehabt hatte.
Als Dreisonnenträger strebte Kraschyn unaufhaltsam dem Gipfel seiner militärischen Laufbahn entgegen. Bei seinem nächsten Besuch im Arkon-System stand ihm ein triumphaler Empfang im Flottenzentralkommando bevor. Wenn die Eingliederung von Ertrus ins Kristallimperium weiterhin so reibungslos verlief, durfte er sich mit Fug und Recht als den zweitmächtigsten Mann des Imperiums betrachten. Allein Sargor von Progeron, der Geheimdienstchef, war ihm gleichauf. Und über ihm nur Begam Bostich.
Tausende Schlachtschiffe hingen als unübersehbare Demonstration der Macht im Orbit über den Planeten. Mit gezielten Salven waren inzwischen die letzten Abwehrforts unschädlich gemacht worden. Die Infrastruktur und vor allem die heimische Industrie sollten weitestgehend erhalten werden, Geschützstellungen gehörten nicht dazu.
Die ersten Schiffe hatten schon vor Stunden Raumhäfen besetzt oder schwebten über Stadtzentren. Von allen Positionen wurden Gefechte und kleinere Geplänkel gemeldet.
Kraschyn wußte nicht, wie er diese Waffengänge beurteilen mußte. Angesichts der bekannten Freiheitsliebe der Ertruser hatte er von vornherein mit einem harten Stuck Arbeit gerechnet, um jeden Widerstand zu brechen, und entsprechende Verluste einkalkuliert. Momentan erschien ihm der Widerstand eher schwach, abgesehen davon, daß die Aktionen wenig koordiniert wirkten.
Viele Städter waren ins Umland geflohen. Hunger und Durst würden sie in wenigen Tagen zurückbringen.
Noch nicht einmal 2 5 Tontas waren seit dem Angriffsbefehl vergangen, als sich das Flaggschiff des Mascanten langsam auf die Hauptstadt Baretus niedersenkte. Ein gewaltiges Gebirge aus Stahl, eine 1500 Meter durchmessende Kugel mit zwölf überdimensionalen, halbrunden Auswüchsen in Äquatorhöhe und jeweils einer weiteren halbkugelförmigen Aufwölbung an den Polen, schwebte sie dem Präsidentenpalast entgegen. Jede der kleineren Kugeln war ein Raumschiff für sich, ein schlagkräftiger 200-Meter-Kreuzer.
Eineinhalb Kilometer über der ausgedehnten Palastanlage mit ihren monströsen Bauten und den eingerahmten Grünanlagen verharrte die AUMOKJON. Eine Landung in diesem Bereich hätte größte Schäden angerichtet.
Aus den unteren Polschleusen zweier anderer Großraumer ergoß sich ein unaufhörlicher Strom von Elitesoldaten in positronisch unterstützten Kampfanzügen. Die Truppen sammelten sich auf dem Platz vor dem Palast, ein farbenprächtiges Spektakel, das den Anspruch Arkons, Recht und Ordnung wiederherzustellen, vor der Galaxis rechtfertigen sollte. Solche Demonstrationen geschlossener Präsenz, in der der einzelne Soldat in der Anonymität versank und nur die Masse zählte, hatten schon immer die Gemüter erregt. Kraschyn konnte sich nicht vorstellen, daß es Wesen gab, die sich davon nicht beeindrucken ließen. Sein Herz hämmerte schneller gegen die Brustplatte, sobald er sich vergegenwärtigte, daß sein Ruhm auf seine Truppen abfärbte und jeder dieser Soldaten bereit war, für ihn sein Leben zu geben.
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