Ein Kind der Funken by Leo Lukas

Ein Kind der Funken by Leo Lukas

Autor:Leo Lukas [Lukas, Leo ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Stardust, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2011-02-11T01:00:00+00:00


7.

Harte Bandagen

Mit dem Schleier fiel auch die Trance von Mondra Diamond ab.

Während sie gespannt auf eine Reaktion wartete, rasten ihre Gedanken. Was war da eben passiert? Wieso hatte Homunk wissen können, welcher Kode erforderlich sein würde?

Stammte dieser Teil ihrer Vision aus der realen Erinnerung an den Wanderer-Aufenthalt? Oder war er später hinzugefügt worden?

Wann? Wie?

Überhaupt: Konnte es sein, dass Homunk - oder ES oder beide - schon beim Transport der JULES VERNE nach TALIN ANTHURESTA die Finger im Spiel gehabt haben? Der riesige Transfertunnel, den Vertreter der Frequenz- Monarchie beim Handelsstern FATICO geschaltet hatten, sollte ursprünglich ganz gewiss nicht hierher führen.

Bewahrheitete sich also doch die Vermutung, dass Wanderer, der Sitz der Superintelligenz, identisch mit einer der 20.000 Scheibenwelten in dieser Dyson-Sphäre war?

Dadurch ließe sich der mir eingepflanzte Kode mitsamt dem Verweis auf einen Stalwart Agrester weitaus schlüssiger erklären ...

Mondras Überlegungen wurden unterbrochen, als unvermittelt eine große, halbtransparente Holoprojektion erschien. Sie zeigte einen weiteren Roboter.

Er war humanoid gestaltet, circa 3,70 Meter groß und glich grob einem nackten, völlig unbehaarten, geschlechtslosen Menschen. Die Haut bestand aus zugleich glatt und mattiert wirkendem, graublauem Metall.

Der eiförmige Kopf wies keine Sinnesorgane auf, sondern nur im oberen Drittel ein drei Zentimeter schmales, umlaufendes Sensorband von stumpfgelber Farbe. Bei genauem Hinsehen erkannte Mondra darin eine gitterförmige Feinstruktur.

Die Hände waren sechsfingrig, die Füße zehenlos und farblich in Dunkelblau abgesetzt, wie von Kniestrümpfen umhüllt. In Hüfthöhe gab es ein weiteres, etwas breiteres, senkrecht geripptes Sensorband.

»Ich bin Agrester«, erklang eine dröhnende Bassstimme. Auch das Holo verwendete die Sprache der Mächtigen. »Ihr habt Fogudare getötet.«

*

Aufgrund ihrer sekundären Geschlechtsmerkmale identifizierte Agrester die Sprecherin als weibliches Exemplar der unter den Eindringlingen mehrheitlich auftretenden biologischen Lebensform.

Die Frau gehörte zur Gruppe auf dem Nebentransferdeck. Sie war seinen Gehilfen bereits aufgefallen, weil sie sich, einen Controller wie eine Schutzvorrichtung vor sich tragend, mitten unter sie gewagt hatte.

Diese nicht im Mindesten einkalkulierte Entwicklung verursachte dem Stalwart Missbehagen. Aber der fiebrig hervorgesprudelte Kode war richtig, bis zur letzten Stelle.

Ergo handelte es sich nach allem, was er wusste, um eine Befugte höchster Rangordnung. Sosehr er sich dagegen sträubte, in Verhandlungen mit ihr einzutreten, weil er sich dazu weder berufen noch ausreichend vorbereitet fühlte - Agrester musste ihrer Aufforderung Folge leisten.

In seiner Verblüffung schleuderte er der Frau sogleich entgegen, was ihn im tiefsten Innern beschäftigte: »Ihr habt Fogudare getötet.«

*

Von diplomatischen Floskeln hielt ihr Gegenüber offenkundig nicht viel.

Nun, auch Mondra kam lieber gleich zur Sache. »Ja. Aber auf dessen ausdrücklichen Wunsch.«

»Wie kannst du so etwas behaupten?«

»Weil ich es beweisen kann.«

Sie ließ von ihrem SERUN die Aufzeichnung der damaligen Geschehnisse als Holo projizieren. Zum Glück versagten die Anzuggeräte ihr nicht den Dienst.

»Das überzeugt mich nicht«, erwiderte der humanoide Roboter danach. »Derlei Bildmaterial zu manipulieren ist eine Kleinigkeit, selbst mit weit rückständigerer Technologie als eurer.«

Wo er recht hat, hat er recht... »Was willst du noch?«

»Begründe deinen Hochrang-Status!«

Ah, da war diesem Agrester ein interessanter Hinweis entfleucht! Homunks Kode schien eine nachhaltige Wirkung erzielt zu haben.

Mondra dachte kurz über die Worte des Stalwarts nach. Was im ersten Moment wie pure Anklage klang, hatte einen durchaus fragenden Unterton enthalten.



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