Ein Funke Leben by Martin Kolozs

Ein Funke Leben by Martin Kolozs

Autor:Martin Kolozs [Kolozs, Martin]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-99018-323-6
veröffentlicht: 2015-02-11T16:00:00+00:00


2. Teil

Donnerstag

Sam fuhr nach Hause und schrieb eine Nachricht an Jillian:

Bin zum Trailer gefahren, und bleibe bis morgen dort. Der Tierarzt hat mir Dino mitgegeben, damit ich ihn begraben kann. Der State Park scheint mir dafür der richtige Ort zu sein. Erzähl niemanden davon, auch Lil nicht, ich sag’s ihr später selbst.

Danach packte er ein paar Kleidungsstücke zusammen und nahm seine alte Dienstwaffe und einige Schuss Munition mit.

Im Tankstellen-Shop kaufte er eine Gaskartusche, Streichhölzer und Löskaffee, Kondensmilch, Zucker und Konservendosen für sich und den Hund, der nach vorne auf den Beifahrersitz gekrabbelt war und ihn vertrauensselig anglotzte.

»Wir fahren in die Redwoods, was hältst du davon?«, fragte Sam und trieb die Geschwindigkeit hoch, als wäre er auf der Flucht. Das gute Gefühl, schnell von hier wegzukommen, war stark.

Er nahm die Route 9 und benötigte etwa eine Viertelstunde bis zum Henry Cowell Park, wo er über eine schmale, nicht asphaltierte und daher staubige Zubringerstraße zum Campingplatz und direkt zu seinem Wohnanhänger fuhr.

Sam stellte den Motor ab, blieb aber im Wagen sitzen, wie einer, der sich seiner Sache plötzlich nicht mehr sicher war.

Wann war er das letzte Mal hier gewesen?

Es musste schon Jahre her sein ...

Was seltsam war, weil ihm dieser Ort sehr viel bedeutete.

Er war voll von Erinnerungen, guten und schlechten; wie Gespenster spukten sie zwischen den Bäumen und Sträuchern umher.

»Zu vergessen, heißt eben nicht, es ungeschehen zu machen«, sagte Sam leise zu sich selbst, aber Dino hörte es dennoch, stellte seine Ohren auf und wedelte erwartungsfreudig mit dem Schwanz.

»Schon gut, Kumpel, wir steigen schon aus.«

Sam griff über den Beifahrersitz und öffnete die Seitentür mit einem kräftigen Stoß.

»Raus mit dir«, befahl er, und Dino gehorchte, zwar verlangsamt wie im Zeitlupentempo, aber immerhin ohne weitere Hilfe zu benötigen.

»Und leg dich in den Schatten«, sagte Sam dann noch zu ihm, als er selbst in die Hitze hinaustrat und ihm augenblicklich der Schweiß ausbrach, »es hat hier eine Höllenglut.«

An der Eingangstür des Trailers hing eine vergilbte Notiz auf knittrigem Papier, die besagte, der Besitzer möge sich umgehend im Büro der Parkaufsicht melden, und welche dem Datum des Stempels nach zu urteilen bereits einige Monate alt war.

Sam riss sie wie ein vertrocknetes Blatt von einem Ast ab und stopfte sie zusammengeknüllt in seine rechte Hosentasche.

»Darum kümmern wir uns später«, sagte er zu Dino, der hechelnd neben ihm im gelben Gras hockte und nach bunten Lichtreflexionen in der Luft Ausschau hielt, wobei Sam sich gleichzeitig die Frage stellte, weshalb er ständig von ihnen beiden sprach, wenn er doch genau wusste, dass er allein zu den Ranchern gehen musste, da Hunde im Nationalpark nicht erlaubt waren.

Er schloss die Tür auf und stieg in den Trailer; darin war es dunkel und roch feucht, obwohl es seit Wochen nicht geregnet hatte und die heißen Winde, welche aus dem Landesinneren kamen, den Boden und alles andere ausgetrocknet hatten.

Sam schob die Fenster auf und kontrollierte die Fliegengitter. Dann ging er abermals nach draußen, drehte die Hauptwasserleitung voll auf und kontrollierte, ob noch ausreichend Benzin im Kompressor war.

»Einen Tag sollten wir damit auskommen«,



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