Dystopie-Trilogie 03 - Vernichtet by Teri Terry

Dystopie-Trilogie 03 - Vernichtet by Teri Terry

Autor:Teri Terry
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Herausgeber: Coppenrath Verlag
veröffentlicht: 2014-06-01T22:00:00+00:00


Zitternd ziehe ich das Kajak aus dem Wasser und schiebe es samt Paddel ins Gebüsch. Ich stelle mir die Karte vor, die Finley mir am Nachmittag gezeigt hat. Keswick für Jungen sollte ganz hier in der Nähe sein.

Gerne gehe ich da jetzt nicht hin, denn es ist in mehrfacher Hinsicht gefährlich, aber was bleibt mir anderes übrig? Ich muss zu Len und dabei kann mir nur Finley helfen. Außerdem bin ich halb durchnässt und wir haben Januar. Irgendwo dort unten müssen sich meine Füße befinden, aber ich spüre sie nicht mehr, was das Laufen erschwert. Die Temperatur fällt, schon jetzt liegt auf dieser Seite des Sees eine dünne Eisschicht auf dem Wasser, also wird es eher noch kälter. Ich muss mich aufwärmen und meine Sachen trocknen.

Weiter oben stehen Häuser, ich kann Lichter und Stimmen ausmachen. Ich folge dem Weg, der sich den Hang hinaufwindet, bis mir ein großes weitläufiges Gebäude ins Auge sticht, das ein wenig abseits liegt.

Von der Seite schleiche ich mich heran. Im Schatten bei der Hintertür steht ein Junge, ein glühender roter Punkt sagt mir, dass er raucht. Soll ich warten, bis er weg ist, oder ihn einfach ansprechen?

Für Raffinessen ist mir viel zu kalt.

Ich trete vor ihn. »Hallo.«

Er blinzelt in die Dunkelheit und ich stelle mich in den Lichtkegel eines Fensters.

»Ja, hallo. Wer hat dich denn hergezaubert?«

Ich lache auf. »Kannst du Finley vielleicht Bescheid geben, dass ich hier bin?«

»Der schon wieder!« Er rollt die Augen, drückt die Zigarette an der Hauswand aus. »Warte kurz«, sagt er und verschwindet drinnen.

Nach ein paar Minuten wird ein Fenster am Ende des Gebäudes laut geöffnet und ein Kopf erscheint: Finley.

»Riley? Was machst du denn hier?«

Rasch laufe ich zum Fenster. »Ich stecke in der Klemme.«

»Damen in Not hilft man doch gern. Nimm einfach das Hintertürchen.« Er hält mir eine Hand hin, und da wird mir klar, dass er das Fenster meint. Er zieht mich in eine Art Waschküche.

»Du bist ja total durchgefroren«, sagt er.

Ich nicke und bibbere heftig, gebe mir keine Mühe mehr, mich zusammenzureißen. »Ich bin über den See gepaddelt. Ich bin klitschnass.«

»Hat das was mit den Lordern zu tun, die uns vorhin verfolgt haben?«

»Vermutlich«, sage ich, obwohl ich nicht sicher bin, ob die so schnell darauf gekommen sind, wer ich bin und wo sie mich finden können. Dann fällt mir die Sache mit Steph vom Vortag wieder ein. Beim Abendessen hat sie meine grünen Augen gesehen. Ob sie für Astrid spioniert? Selbst wenn Steph nicht den geringsten Schimmer hat, wer ich bin, wäre die Nummer mit der Brille schon seltsam genug, um Meldung zu machen. Ich schüttle den Kopf. »Genau weiß ich es nicht. Kann auch einen anderen Grund haben. Jedenfalls handelst du dir mit mir jede Menge Ärger ein. Überleg dir also gut, ob du mir helfen willst.«

»Bist du bescheuert? Natürlich helfe ich dir. Als Erstes tauen wir dich mal auf. Warte kurz.« Finley öffnet die Tür und späht hinaus. »Die Luft ist rein.« Er hält mir die Hand hin. »Tu so, als wärst du meinem unwiderstehlichen Charme erlegen.



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