Duell der Kosmokraten by Ernst Vlcek
Autor:Ernst Vlcek [Vlcek, Ernst ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Endlose Armada, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1984-02-20T01:00:00+00:00
5.
Es kam der Augenblick, da rissen auch die letzten Bande zwischen Taurec und seinem Schatten. Es war, als existiere Chthon nicht mehr. Aber damit wollte sich Taurec nicht abfinden.
Er kam in eine Gegend, die ihn an ein Ruinenfeld erinnerte. Verbogene Metallstreben ragten skelettartig in die düstere Atmosphäre. Überall standen wie unter großer Hitze verformte Stelen. Sie wechselten sich mit seltsamen, wie aus dem Winkel geratenen Gebäuden ab; die Wände waren verbeult, hatten gezackte Löcher, als hätten überall Granaten eingeschlagen. Nur die Zeittürme waren noch unversehrt.
Dazwischen tummelten sich gebückt gehende Wesen, Echsen mit langen Sprungbeinen und viel zu kurzen vorderen Extremitäten. Sie hatten Rucksäcke umgeschnallt, die wie Schneckenhäuser gedreht waren. Taurec beobachtete, daß sie die Deformierungen an den Gebäuden, den Stelen und den Antennen verursachten. Was für ein Sinn dahintersteckte, dahinter kam Taurec nicht.
Er wartete einen günstigen Augenblick ab, dann griff er sich eine der Hüpfechsen. Sein Gefangener begann in einer fremden Sprache zu keifen, so daß Taurec Gelegenheit hatte, seinen Translator darauf zu programmieren.
„Ich möchte zu Grau Worttreu", sagte er barsch.
Das Echsenwesen rang die kurzen Arme und ließ ein Stakkato von Lauten vom Stapel.
„Ich bin Spectro und habe ein breites Spektrum", übersetzte Taurecs Translator auf mentaler Basis. „Ich tu nichts Böses, verschönere nur dieses Areal. Es wird durch meine Retuschen auch funktioneller. Ehrlich. Und ich lüge auch nicht, aber Worttreu heißen tu ich nicht."
„Kennst du einen aus dem Virus-Orden, der so heißt?" wollte Taurec wissen.
„Ich weiß nichts, will nichts wissen, ich tu' nur meine Pflicht", jammerte Spectro. „Ich sehe viele Dinge, hab' ein breites Spektrum, aber kümmern tu ich mich nicht darum."
„Aber jetzt wirst du es", sagte Taurec drohend. „Du wirst die ganze Bandbreite deines Spektrums nach Grau Worttreu absuchen, sonst erleichtere ich dich um dein Schneckenhaus."
Spectro gab einen schrillen Laut von sich, der in gleicher Tonlage auch in Taurecs Geist drang.
Plötzlich schossen aus dem wallenden Nebel über ihnen ein Dutzend Meta-Agenten herab. Bevor Taurec noch eine Abwehrmaßnahme ergreifen konnte, hatten sie Spectro bereits ins Visier genommen. Als sie dicht über ihm abdrehten, war aus dem Echsenwesen bereits eine hoch aufragende Antenne mit einer Vielzahl von Abzweigungen geworden.
Taurec sah den Meta-Agenten nach und entdeckte hoch über ihnen einen Vogel. Er war buntschillernd und hatte kurze, stumpfe Schwingen. Es handelte sich natürlich um eines von Vishnas Kunstwesen, aber es war kein Meta-Agent.
Als Taurec sich wieder seiner Umgebung widmete, tauchte ein Artgenosse von Spectro auf und begann damit, die gerade entstandene Antenne zu deformieren.
Taurec wandte sich ab. Es hatte keinen Sinn, auch dieses Geschöpf auszufragen, er hätte ihm damit nur zu einer anderen Existenzform verholfen.
Über ihm tauchte wieder der Vogel auf. Er flog vor ihm her. Taurec folgte ihm. Der Vogel flog schneller. Als Taurec anhielt, kreiste der Vogel über ihm.
Taurec schaltete den Translator ein und rief: „Wer bist du? Hast du mir etwas zu sagen?"
„Ich bin Specht Buntrecht", antwortete eine Stimme in Taurecs Geist. „Ich bin ein Bote."
„Wer hat dich ausgeschickt?"
„Was ist wichtiger, der Absender oder die Botschaft?" fragte der Vogel und flog davon.
Taurec setzte seinen Weg in die gleiche Richtung fort.
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