Drachentempel 2: Drachenfeuer by Hamilton Peter F

Drachentempel 2: Drachenfeuer by Hamilton Peter F

Autor:Hamilton, Peter F. [Hamilton, Peter F.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-06-25T04:00:00+00:00


Kapitel Sechs

Eine Reihe medizinischer Module hing an Hals Torso und drängte sich um die roten Wunden und chirurgischen Nähte. Einige davon waren mit Flecken aus künstlicher Haut verbunden, die mit seinen verbrannten Hautschichten verschmolzen und Regenerationsviren in den Plexus von Kapillaren injizierten. Andere waren komplexere Systeme, aus denen dünne Röhrchen kamen und die Narben penetrierten, um spezielle Flüssigkeiten in die beschädigten Organe zu pumpen oder aus ihnen zu entnehmen und sie auf diese Weise zu unterstützen, bis Hal entweder Ersatz oder eine richtige Behandlung erhielt. Er trug ein weites weißes Nachthemd über allem, doch die Module waren zu sperrig, um sie völlig zu verbergen. Es sah aus, als würden aus seinem Körper Plastiktumoren wachsen.

Er saß in einem hohen Ledersitz, und sein Kopf lag schlaff auf der Seite, gestützt von einem Kissen, als wären die Halsmuskeln nicht stark genug, das Gewicht zu tragen. Jedes Mal, wenn einer seiner Freunde in die kleine private Personalkammer kam, die sie zu seinem Krankenzimmer umfunktioniert hatten, grinste er ihn an und gab ein glückliches Grunzen von sich. Edmond ging zu ihm und streckte ihm die erhobene Hand hin. Lawrence fröstelte innerlich, als er sah, wie Hals Hand unsicher zitterte, während er sich angestrengt darauf konzentrierte einzuschlagen. Die anderen sahen weg, und ihre Gesichter waren ernst, als ihnen bewusst wurde, wie schlimm Hals Zustand war.

Lediglich Dennis sah ihn ungerührt an. Und Lawrence wusste, dass Dennis in letzter Zeit zu viel von seinen eigenen Sedativa geschluckt hatte.

Amersy kam als Letzter hinzu. Er schloss die Tür und grüßte Hal mit erhobenem Daumen, wie man es mit einem alten Freund machte. Es waren seine Augen, die rasch zur Seite zuckten, die verrieten, was in ihm vorgehen musste.

Was von Platoon 435NK9 übrig war, wandte sich zu Lawrence um.

»Erstens«, sagte Lawrence, »macht euch keine Gedanken, wie wir Hal wieder an Bord der Koribu schaffen können. Ich habe einen Kontaktmann auf dem Raumhafen von Durrell.«

Hal stieß ein schnaufendes Stöhnen aus. Sein Unterkiefer begann sich zu bewegen. Es sah aus, als kaute er Luft.

Als Hal wieder zu sich gekommen war, nachdem Lawrences medizinisches Lumpengesindel das Biomechherz eingesetzt hatte, war er auf der ganzen rechten Seite gefühllos und taub gewesen. Seitdem war der Tastsinn langsam zurückgekehrt, wie bei einem Schlaganfallpatienten auf dem Weg der Genesung.

Wenn es die einzige Komplikation gewesen wäre, wäre Lawrence glücklich gewesen. Doch trotz des superoxygenierten Blutes in seinem Gehirn hatte es Schäden wegen Sauerstoffmangels erlitten. Die Gedanken des Jungen waren langsam und verworren, und er hatte Gedächtnislücken. Ihm mit seinen paralysierten Muskeln und den Schwierigkeiten beim Suchen der richtigen Worte beim Sprechen zuzusehen war schmerzhaft. Die meiste Zeit über wusste er genau, was er sagen wollte, und wurde wütend auf sich selbst, wenn die Worte sich nicht auf seinen Lippen bilden wollten. Manchmal brachte ihn der Zorn so weit, dass er mit seiner gesunden Hand auf die Lehne des Sessels schlug und Tränen der Frustration über seine Wangen liefen.

»Danke. Sarge«, grunzte er, und die Anstrengung ließ Adern und Sehnen an seinem Hals deutlich vorstehen.

»Dafür bin ich hier, Hal.« Lawrence sah zu den anderen Gesichtern im Zimmer und versuchte, ihre Stimmung abzuschätzen.



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