Doktor Maxwells spektakuläre Zeitrettung: Roman (Die Chroniken von St. Mary’s 5) (German Edition) by Taylor Jodi

Doktor Maxwells spektakuläre Zeitrettung: Roman (Die Chroniken von St. Mary’s 5) (German Edition) by Taylor Jodi

Autor:Taylor, Jodi [Taylor, Jodi]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Blanvalet Taschenbuch Verlag
veröffentlicht: 2022-01-17T00:00:00+00:00


Mittlerweile waren die Bootsbesatzungen eingetrudelt. Alle trugen Rettungswesten und Helme. Dr. Bairstow und die Kanzlerin, die beide ihre jeweiligen Pappenheimer kannten und genau wussten, wozu sie fähig waren, hatten darauf bestanden. Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie Helen und das Ärzteteam eine Erste-Hilfe-Station aufbauten. Von überallher strömten die Leute herbei und suchten sich einen Aussichtspunkt, damit ihre Kids einen möglichst guten Blick auf die absaufenden Idioten haben würden. Ich vermutete, dass einige sogar ihre eigenen Geschosse mitgebracht hatten. Selbst gemessen am St.-Mary’s-Standard würde dies ein Gemetzel werden.

Schon der Anblick der Mannschaft der Thirsk-Universität war beängstigend. Acht riesige junge Männer, von denen jeder beinahe mit Sicherheit eigenhändig ein Pferd hochheben konnte, sollte er das je vorhaben. Sie trugen schwarze Helme. Sogar ihre Rettungswesten waren schwarz. Sie sahen sehr bedrohlich aus. Die jungen Männer meine ich, nicht die Rettungswesten.

Unsere Jungs auf der anderen Seite boten einen eher … zusammengewürfelten Anblick. Sie hatten offensichtlich die Garderobe geplündert. Leon und Guthrie trugen Helme aus dem Ersten Weltkrieg, vermutlich sogar Originale. Peterson hatte einen griechischen Helm mit einem mottenzerfressenen Federbusch auf dem Kopf. Vermutlich nicht echt, aber bei ihm wusste man nie so genau. Evans hatte einen normannischen Helm mit einem langen Nasenschutz aufgesetzt. Sicherlich auch kein Original. Randall trug einen Motorradhelm. Beinahe mit Sicherheit echt. Die anderen hatten nicht zusammenpassende Ritterhelme auf dem Kopf, von denen die Visiere entfernt worden waren. Ganz definitiv nicht original. Mr. Markham hatte sich von Madame Zara, hellsichtige etc. pp. verabschiedet und sich im Bemühen um Authentizität für eine kleine, pinkfarbene Tupper-Schüssel entschieden, an die er zwei Hörner aus Pappe geklebt hatte. Ich war wild entschlossen, keinen Kommentar dazu abzugeben.

Die Menge feuerte beide Teams gleichermaßen an, als sie sich anschickten, die Boote zu besteigen.

Professor Rapson und Professor Penrose neben mir warfen sich giftige Blicke zu. Die Sache würde hässlich werden.

Eine Hand senkte sich auf meine Schulter. Oh Gott, Mrs. Partridge hatte mich gefunden.

»Ich war es nicht«, platzte es sofort aus mir heraus. »Es war nur ein Vorschlag. Ich hätte nie gedacht …«

Leon grinste mich an: »Was denn?«

»Nichts«, sagte ich schnell.

»Kannst du mir einen Gefallen tun? Schau doch bitte mal bei diesen Bäumen da drüben vorbei und pass auf, dass den Rosetten nichts passiert. Es sind heute Leute hier, die weniger Skrupel haben als wir.«

»Gute Idee«, sagte ich, gerade als sich Dr. Bairstow und die Kanzlerin anschickten, das Rennen beginnen zu lassen.

Die Menge tobte vor Begeisterung.

Plötzlich waren alle an den Rudern, und wir waren bereit für den Startschuss – eine traditionelle Demonstration von Entropie – von Ordnung zu Chaos. Wie in dem berühmten Lied – »Nobody does it better.« Wirklich keiner konnte das besser als wir.

Ob man es nun glaubt oder nicht, aber es gab auch hier Regeln. Jeder braucht Regeln. Wie sonst soll man sie brechen, wenn es sie gar nicht gibt? Regeln geben Anarchie ein lohnendes Ziel.

Es wurden Punkte vergeben für Design, Bau, Einfallsreichtum, Teamarbeit und Ausdauer. Da unsere Männer bereits das Bier entdeckt hatten, hatte ich so meine Zweifel, was ihre Kondition anging. Auf der anderen Seite konnte es keinen Zweifel an ihrer Standfestigkeit beim Trinken geben.



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