Dieses Leben ist vom Umtausch ausgeschlossen! by Klein Kerstin
Autor:Klein, Kerstin [Klein, Kerstin]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Blanvalet
veröffentlicht: 2015-05-09T16:00:00+00:00
10
Steven setzte sich ins Auto und schaute auf die Uhr. Kurz nach zehn. Er griff zum Handy, doch noch während er Nicks Nummer wählte, drückte er sie wieder weg. Der brauchte auch mal Zeit für sein Privatleben. Und das Gespräch mit ihm hatte noch Zeit bis morgen. Stattdessen wählte er eine andere Nummer.
»Hi, ich bin es, Steven. Bist du noch wach? Ich würde gerne vorbeikommen.«
Nachdem er gehört hatte, dass er willkommen sei, wendete er das Auto und fuhr in die andere Richtung. Er hatte heute Abend schon einmal gegen die Vorschriften verstoßen, da kam es auf ein zweites Mal auch nicht mehr an. Allerdings passte er auch dieses Mal sehr genau auf, ob ihm jemand folgte. Doch anscheinend traute ihm Kuzmarek. Wenigstens für den Moment. Eine Viertelstunde später klingelte er.
»Na, du?«, sagte Franzi. »Komm rein. Ich habe mir gerade ein Bier aufgemacht, willst du auch eins?«
»Hört sich gut an. Das kann ich heute Abend gebrauchen.« Er folgte Franzi in die Küche, setzte sich an den Tisch und nahm einen tiefen Schluck von dem kalten Bier. »Was für eine Scheiße«, sagte er dann und trank den nächsten Schluck.
»Immer noch kein Glück bei deiner Frau?«, fragte Franzi.
»Sie ist so distanziert. Ich war heute Abend bei ihr, weil sie ein Problem mit ihrem Job hat. Das ist sogar ein ziemlich heftiges Problem, und es macht sie völlig fertig. Aber obwohl sie es mir erzählt hat, sagte ihre Körpersprache die ganze Zeit ›Bleib mir vom Leib‹. Ich glaube, ich habe es so richtig vermasselt. Es fühlt sich an, als ob es tatsächlich keinen Weg zurück gibt.«
»Das glaube ich nicht. Wenn du ihr egal wärst, würde sie doch nicht mit dir über ihre Probleme reden, oder?«
»Na ja. Ich kann da jetzt nicht näher drauf eingehen, aber ihr blieb nicht viel anderes übrig, als mit mir zu reden.«
Franzi hinterfragte das nicht. »Aber das ist doch trotzdem ein Anfang. Erst redet sie mit dir über Berufliches, und dann ist sie sicher auch bald bereit, mit dir über eure Situation zu reden.«
»Ja, sie hat sogar gesagt, dass sie dazu bereit ist. Aber es geht darum, wie sie es gesagt hat. Als wäre es nur eine Sache der Fairness, mich anzuhören. Obwohl ihr Urteil nach wie vor feststeht.«
»Mach dich nicht verrückt, Steven. Das weißt du alles gar nicht. Außerdem hast du doch dein erstes Ziel erreicht. Du wolltest mit ihr reden, und das will sie jetzt auch. Alles wird gut.«
Steven lächelte sie an. »Danke. Ich hoffe, du hast recht. Aber lass uns zur Abwechslung mal nicht von mir reden. Was tut sich bei dir?«
»Bei mir gibt es nicht viel Neues. Außer dass ich mich freue, wenn dein Job durch ist und du wieder zum Essen kommst. Ich habe tolle neue Rezepte.«
»Das hört sich gut an, aber ich fürchte, das wird noch etwas dauern. Ich muss jetzt auch wieder los, ich wollte dich nur kurz sehen.«
»Pass auf dich auf. Und ich drücke dir die Daumen, dass sich dieser Job nicht mehr so lange hinzieht.«
Auf dem Weg zurück in die gemeinsame Wohnung mit Lisa hoffte er, dass die Frau schon schlief.
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