Dieser wunderbar blaue Himmel by Xavier de Moulins

Dieser wunderbar blaue Himmel by Xavier de Moulins

Autor:Xavier de Moulins [Moulins, Xavier de]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Lübbe
veröffentlicht: 2014-02-23T23:00:00+00:00


17

Man kann das Meer und die hohen weißen Kreidefelsen in der Ferne erahnen. In wenigen Minuten werden wir die von der Natur geschaffenen Torbogen erblicken und uns an dem Anblick der Felsen erfreuen, die wie Schilf aus dem Wasser ragen. Wir werden uns einen Spaß daraus machen, nach dem Felsen Ausschau zu halten, der wie ein Elefant geformt ist. Mouna wird mir erzählen, welcher Schriftsteller als Erster den Rüssel entdeckt und geschrieben hat, das Tier habe Durst. Ich werde mir ihre Geschichte anhören und so tun, als hörte ich sie zum ersten Mal.

Im Augenblick schlängelt sich die Straße noch durch die grüne Landschaft, und der Wind trägt den Duft des Heidekrauts und des Meeres davon.

Gleich endet die asphaltierte Straße und geht in einen Feldweg über, an dessen Rändern Greiskräuter und Rotschwingel wachsen. Später folgt eine Heidelandschaft mit Stechginster.

Ich stelle mir das Ende unserer Reise und unsere Ankunft an unserem Ziel bildlich vor. Mouna erkennt sofort den Klee mit den behaarten Blättern, zeigt mir den Echten Wundklee und spricht über den unansehnlichen Meerkohl, den ich immer traurig und hässlich fand.

Wir fahren an der wilden Küste entlang. Uns wird es schwindelig, als wir von oben eine große braune Möwe bewundern, die ins Leere stürzt. Wir denken uns eine Geschichte für die Möwe aus und überlegen, welches Schicksal sie haben könnte.

Mouna willigt ein, sich in ihren Rollstuhl zu setzen, und ich schiebe sie zwischen dem hohen Gras hindurch den freien Pfad hinunter. Ab und zu rollen die Räder über das nasse Gras an den Rändern, wo wir Spuren unseres kleinen Ausflugs hinterlassen. Wir wagen uns bis zum Abgrund vor. Ich lege Mouna eine schwarze Decke über die Knie und das graue Seidentuch um die Schultern, damit sie nicht friert. Die unberechenbaren Windböen verfangen sich immer wieder in dem Tuch und blähen es auf wie ein Segel. Mouna hat Mühe zu verhindern, dass es wegfliegt. Schließlich bekommt sie die Ecken zu fassen und knotet das Tuch über der Brust zusammen.

Wir haben Appetit auf Krabben, Samtkrabben, Taschenkrebse, Langusten, Strandschnecken und rohe Napfschnecken, die uns auf gebuttertem Brot serviert werden. Wir wollen uns mit zerzaustem Haar in der Gischt umarmen, tief einatmen und uns von dem feinen Regen besprühen lassen.

Gleich sind wir am Ziel.

Das Wetter ist nicht gut, aber die Stimmung dafür hervorragend.

Mouna beginnt zu summen, als das wunderschöne Lied von Elvis erklingt. Den Text kennt sie nicht. Ich summe mit ihr und schalte den Scheibenwischer ein.

Wise men say only fools rush in

But I can’t help falling in love with you

Shall I stay

Would it be a sin

If I can’t help falling in love with you

Like a river flows surely to the sea

Darling so it goes

Some things are meant to be

Take my hand, take my whole life too

For I can’t help falling in love with you.

Das Hotel ist ein kleiner Landsitz. Es steht versteckt zwischen Bäumen und Büschen auf einem Felsen oberhalb der Stadt, die auf beiden Seiten von Hügeln begrenzt wird. Gegenüber schlängelt sich ein kleiner befestigter Weg den Felsen hinauf, an dessen Ende man das Gefühl hat, in die Unendlichkeit zu blicken.



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