Die Zeitreisende 5. Teil: Der Sklavenaufstand by Hardy Manthey

Die Zeitreisende 5. Teil: Der Sklavenaufstand by Hardy Manthey

Autor:Hardy Manthey [Manthey, Hardy]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: EDITION digital
veröffentlicht: 2012-06-15T19:57:50+00:00


Die Auferstehung

Aphrodite spürt, sie muss irgendwo mit dem Rücken nackt auf etwas Hartem und vor allem sehr Kaltem liegen. Der Himmel, das Paradies fühlt sich anders an. Ihr ist kalt und sie hat Durst. Noch schlimmer ist ihr Kopfweh. In den Ohren pfeift es ständig und sie hat das Gefühl, dass ihre Schädeldecke zertrümmert wurde. Auch spürt sie einen kneifenden Hunger. Wer Hunger hat, will leben und lebt vor allem auch noch. Ganz vorsichtig schlägt sie die Augen auf.

Im Halbdunkel des fensterlosen Raumes huschen verschwommen Gestalten in hellen Gewändern um sie herum. Sprechen hört sie niemanden. Das Pfeifen im Kopf übertönt wohl alle Geräusche. Undeutlich kommt eine Gestalt auf sie zu. Aphrodite muss jetzt etwas sagen. Mit ungeheurer Kraftanstrengung flüstert sie: „Durst!“

„Hilfe Mia, bei allen Göttern, Aphrodite lebt ja noch! Komm schnell!“, hört sie eine kreischende Frauenstimme.

Jetzt blicken sie zwei ältere Frauen an und eine davon sagt: „Du hast recht Mia, ein Wunder ist geschehen! Aphrodite lebt noch. Wie ist das nur möglich? Gib ihr schon etwas zu trinken. Mach aber schnell!“

Kurz danach helfen die Frauen ihr hoch. Eine von ihnen flößt ihr Wasser ein. Dann stopfen ihr die Frauen kleine Brotstückchen in den Mund.

Aphrodite hat gerade wieder ein Stück Brot herunter geschluckt, als sie so gestärkt fragt: „Was ist überhaupt passiert? Wo bin ich hier?“

Verlegen schauen die beiden Frauen schweigend zu Boden. Eine der Frauen überwindet sich und erklärt stockend: „Ich bin Mia. Wir beide haben dich gewaschen. Ceria sollte dir jetzt das Herz herausschneiden! Dein Herz sollte in einen Krug gelegt werden. Deine Tochter hätte den Krug geholt und in deinem Tempel für alle Zeiten aufbewahrt. Wieder zugenäht und in Tücher gehüllt, solltest du so gegen Mittag auf dem Marktplatz verbrannt werden!“

„Wer hat das verlangt?“, fragt Aphrodite entsetzt.

Mia sagt leise: „Eure Tochter und die Bürger der Stadt haben deine Bestattung so verlangt. Als bekannt wurde, dass die Männer dich erschlagen haben, kam es zu Tumulten. Hunderte Männer auf beiden Seiten sind dabei umgekommen. Eunus wollte euch einfach in einem Netz mit Steinen beschwert weit draußen ins Meer werfen lassen. Er hat dann aber doch dem Druck der Massen nachgegeben!“

Zwei Männer kommen in den Raum und einer davon fragt: „Wo ist unsere tote Aphrodite? Der Scheiterhaufen ist bereit. Das Volk von Syrakusae will von ihr Abschied nehmen.“

„Ich bin die Tote!“, meldet sich Aphrodite zu Wort.

„Es ist wahr Männer, das ist Aphrodite. Sie lebt!“, bestätigt Ceria.

Geschockt schauen die Männer Aphrodite an und sind fassungslos.

Einer der Männer hat sich gefangen und sagt nervös: „Gebt ihr ein sauberes Gewand. Sie muss trotzdem mit auf den Platz!“

„Ihr wollt mich lebendig verbrennen?“, fragt Aphrodite völlig entsetzt.

Der Mann schüttelt heftig den Kopf und erklärt mit feierlicher Stimme: „Natürlich nicht, göttliche Aphrodite. Dass ihr lebt, ist ein Wunder. Die aufgebrachten Menschen auf dem Platz müssen das sofort erfahren. Es wird die am Boden zerstörten Menschen wieder aufrichten. Ihr werdet ihnen mit eurer Auferstehung neuen Mut machen. Die Stadt wird nicht im Meer versinken, wie eilige Priester lautstark verkündet haben. Das ist für uns alle hier sehr wichtig.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.