Die zeitlose Welt by Wim Vandemaan

Die zeitlose Welt by Wim Vandemaan

Autor:Wim Vandemaan [Vandemaan, Wim ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Stardust, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2010-11-26T01:00:00+00:00


Zur Unzeit

Clun'stal und Ghos'fajer fanden sich im Zentrum eines großen Platzes wieder. Ihnen unmittelbar gegenüber standen immer noch Bhu'zin und die anderen drei gefälschten Esnur.

Der Boden des kreisförmigen Zentrums wies eine eng geflochtene Gitterstruktur auf; das Material glühte, ohne Wärme auszustrahlen.

Rings um den Platz ragten dicht gedrängt stabförmige Gebilde auf, die in kaltem Feuer brannten. Sie sprühten Funken, die mit leisem Knistern zu Boden prasselten. Ihr Licht war grell, aber reichte nicht weit.

Die Luft schmeckte und roch metallisch, nach Aluminium, Eisen, nach Bariumnitrat. Hinter der Phalanx der Funkenlampen und in einem nächtlichen Dunkel lagen Maschinen, wie Clun'stal sie noch nie gesehen hatte.

»Es sind Waffen«, hörte er sein altes Ich sagen. Tatsächlich bemerkte er jetzt auch das fahle Glimmen von Abstrahlmündungen in den Frontseiten der Maschinen.

Bhu'zin brummte. Das Variovisier übersetzte: »Prospektorengruppe von Gevatter An Buresst aus dem Einsatz heimgekehrt und bereichert um zwei Festgenommene.«

Eine Stimme aus einem altertümlichen Megafon dröhnte unangemessen laut über den Platz: »Wir begrüßen Gevatter An Buresst und seine Mitgevatter zurück im Gebärland der Ebenbürtigen. Wir genießen die scharfe Würze eurer Heimkunft. Geht von den Festgenommenen eine Gefahr aus und empfiehlt Gevatter An Buresst gegebenenfalls deren Tilgung?«

Fast schmerzhaft kam die Erkenntnis des jungen Ghos'fajer über ihn, dass dies das Ende seiner Existenz sein könnte.

Aber dann wären die Aufzeichnungen abgebrochen, beruhigte Clun'stal sich.

»Nein«, brummte Bhu'zin alias An Buresst. »Die Festgenommenen sind Kristallingenieure, das heißt technische Handlanger der Anthurianer. Sie gehören keiner kämpfenden Truppe an und sind unseren Erkenntnissen zufolge kampfunfähig.«

»Wir werden eine polizeiliche Gevatterschaft schicken, um die Kristallingenieure in ein Gewahrsam zu bringen. Gesamtgevatter Lo Ettass bittet Gevatter An Buresst zum Bericht in die Zitadelle Schild und Wissenschaft von Ratschluss der Gevatterschaften und unvordenkliche Weisheit. Die laffen Einsatzleiber fordert er euch auf abzulegen.«

Clun'stal und Ghos'fajer sahen zu, wie sich Gevatter An Buresst und seine Begleiter ihrer Körper entkleideten. Ihr kristalliner Leib öffnete sich im Brustbereich. Ein Wesen schlüpfte heraus: schwarz, wurmähnlich, das obere Ende zu einem Kopf verdickt mit einem aus sich selbst heraus funkelnden Facettenauge und einem spitzen schnabelförmigen Mund. Das untere Ende verjüngte sich zu einem biegsamen, aber muskulösen Tentakel.

Die Wesen hatten drei übereinander angeordnete Flügelpaare, die sich lautlos entfalteten. Ölige Flüssigkeit tropfte zäh von Leibern und Schwingen.

Sobald sie sich ganz von den Körpermasken gelöst hatten, begannen die Flügel mit einer hohen Frequenz zu schlagen. Die Fremden standen förmlich in der Luft.

Die Kristallkörper raschelten zu Boden und verwandelten sich dort in eine schleimige Pfütze.

Eines der geflügelten Wesen glitt auf Ghos'fajer zu.

»Du siehst«, sagte es im reinsten Handelsidiom, »dass es durchaus weitere Optionen gibt. Es tut mir fast ein wenig leid, euch das sagen zu müssen, aber: Willkommen auf dem Gebärland der Ebenbürtigen.«

Immer noch sprühten die Funken aus den Stäben, immer noch blendete ihr Licht alles aus, was in der Tiefe des Raumes dahinter lag. Es gelang Ghos'fajer weder das Licht noch die Finsternis dahinter zu durchdringen.

Clun'stal hörte sich sagen: »Ich vermute, dass dieses Gebärland ein Planet ist.«

»Ein Planet«, bestätigte An Buresst. Nähere Auskunft wollte er anscheinend nicht geben.

Ghos'fajer blickte in den Nachthimmel. Ein ungewöhnlich dünn besäter Sternenhimmel. Entfernte Galaxien, die als blasse verwaschene Flecken sichtbar waren.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.