Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt by Fabian Lenk

Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt by Fabian Lenk

Autor:Fabian Lenk [Lenk, Fabian]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-11-07T05:00:00+00:00


des Fliehenden gestreift. Er taumelte, fiel aber nicht. Humpelnd lief er weiter auf die Mauer zu. Doch dann drehte er sich um. Leon stockte der Atem: Der Mann hatte den Bogen gespannt. Wieder war das todbringende Surren zu hören. Leon warf sich im letzten Moment zu Boden. Der Pfeil schoss knapp über ihn hinweg. Mit einem Fluch schleuderte der Bogenschütze seine Waffe fort und lief weiter zur Mauer. Sein Vorsprung schmolz. Gleich würde ihn der Soldat erreichen. Er hatte seinen Dolch gezückt. Leon hielt sich direkt hinter dem Soldaten. Gerade als der Bogenschütze die Mauer erreichte, packte der Soldat ihn von hinten. Der Attentäter rammte dem Soldaten den Ellbogen in den Magen. Der Soldat krümmte sich vor Schmerz. Ein Schlag traf seine rechte Hand, der Dolch fiel zu Boden. Der Bogenschütze trat dem Soldaten in die Beine, sodass er einknickte und zu Boden fiel. Blitzschnell bückte sich der Attentäter und hob die Waffe auf. Breitbeinig stand er über seinem Opfer und holte aus, um den Soldaten zu erstechen. In diesem Moment erhielt er einen Schlag in den Rücken. Leon hatte sich mit seiner ganzen Kraft von hinten gegen den Attentäter geworfen. Der Mann stürzte vornüber und verlor dabei seine Waffe. Er packte Leon, der halb auf ihm lag, und legte seine Hände um dessen Hals. Das Gesicht des Mannes verriet Wut und eiskalte Entschlossenheit. Leon wollte schreien, konnte aber wegen des Würgegriffs nicht. Er schlug und trat um sich. Er bekam etwas zu fassen und zog daran. Leon spürte ein Stück Metall in seiner Hand, dann sah er nur noch Sterne vor seinen Augen. Die Zeit, bis der Druck auf seinem Hals nachließ, schien Leon unendlich. Die Schleier vor seinen Augen wichen. Das Gesicht des Attentäters verschwand. Röchelnd kam Leon auf alle viere. Der Attentäter lag neben ihm, die Augen starr in den

blauen Himmel gerichtet.

„Bei Amun! Das war ein Mann der Palastwache“,

stammelte der Soldat fassungslos. Der Dolch, mit dem

er den Attentäter getötet hatte, glitt aus seinen Fingern.

Rufe wurden laut. Ein Trupp Soldaten lief auf sie zu.

Unterdessen kümmerte sich der Soldat um Leon. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte der Soldat besorgt.

Leon nickte. „Ja“, krächzte er.

Erst jetzt bemerkte er, dass er noch immer das Stück

Metall in der Hand hielt. Es handelte sich um ein goldenes, mit Edelsteinen verziertes Amulett, das einen Menschen mit einem schwarzen Hundekopf darstellte. Leon fragte die Wachen nach der Bedeutung des

Amuletts, doch niemand hatte Zeit, Leon diese Frage zu

beantworten. Zwar bedankte man sich bei ihm für seinen Einsatz, schickte ihn dann aber fort. Für das Amulett interessierte sich niemand.

Unschlüssig kehrte Leon in die Palastküche zurück. Dort erwarteten ihn Julian und Kim bereits. Nachdem Leon ausführlich von seiner Jagd auf den unheimlichen Bogenschützen berichtet hatte, zeigte er seinen Fund. „Keine Frage, das ist der Gott Anubis“, erkannte Julian sofort. „Er ist der Gott des Totenkults.“

„Hhm, dann ist das noch ein Hinweis auf die Stadt der Toten?“, schloss Kim daraus.

Leon zuckte mit den Schultern. „Ja, aber das bringt uns auch nicht viel weiter.“

Julian untersuchte das Amulett noch einmal und wog es in der Hand.



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