Die Zauberkatze by Alexandra Gentara

Die Zauberkatze by Alexandra Gentara

Autor:Alexandra Gentara [Gentara, Alexandra]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-10-19T00:00:00+00:00


Kapitel 7

Lena schlug entsetzt die Hände vor den Mund. Ich musste aufgeben.

„Was ist das?“, fragte Mama und musterte uns zornig.

„Eine Katze“, sagte ich, so unschuldig wie möglich.

„Das sehe ich selbst, Jenny! Versuch nicht, mich auszutricksen. Woher habt ihr sie?“

„Von Frau Schneider“, piepste Lena, und Mama drehte sich zu ihr um.

„Wie bitte? Welche Frau Schneider? Unsere Nachbarin?“

Ich schüttelte heftig den Kopf und bedeutete Lena, den Mund zu halten, aber sie war so panisch, dass sie wirres Zeug redete.

„Stimmt doch, Jenny, oder? Sie gehört Frau Schneider und wir haben ...“

„Wir haben sie gefunden, Mama. Vorgestern. In einem Gebüsch. Sie ist noch so winzig und sie hat geweint vor Hunger. Da mussten wir sie doch mitnehmen und ...“

Ich sah Mama hilfesuchend an und hielt ihr das Kätzchen mit ausgestreckten Händen entgegen.

Mama streichelte sie vorsichtig, und sie begann sofort, ihr die Hände zu lecken. Mama kicherte, dann nahm sie Mimi an sich und drückte sie gegen ihre Wange.

„Ist die schön weich“, flüsterte sie. „Hallo, kleine Katze! Wie heißt du denn?“

„Mimi!“, riefen Lena und ich wie aus einem Mund und lachten erleichtert.

Nein, Mama würde sie nicht wegschicken, das konnten wir sehen. Diesen Gesichtsausdruck kannte ich, den hatte sie immer, wenn sie etwas Schönes sah, das sie gern haben wollte. Ein Kleid, Schuhe, eine neue Handtasche ... genau so guckte sie dann immer.

„Bitte, Mama – dürfen wir sie behalten?“ Lena riss die Augen auf und umklammerte Mamas Bein wie ein Kleinkind.

„Das müssen wir heute Abend mit Papa besprechen“, sagte Mama, aber ich wusste, dass sie uns helfen würde.

„Sie ist wirklich sehr süß. Aber vielleicht wird sie ja schon vermisst? Ihr hättet mir sagen müssen, dass ihr ...“

„Wir hatten Angst, du würdest es verbieten. Wegen dem Hamster und so ...“ Lena wurde rot.

Mama streichelte ihre Wange und lachte.

„Ach, Lenchen. Das ist doch schon zwei Jahre her, und ich weiß, dass du ihn nicht absichtlich hast weglaufen lassen. Du wolltest mit ihm spielen, und da ist er abgehauen und nicht wiedergekommen. Es war nicht deine Schuld, du warst auch einfach noch zu klein für ein Haustier.“

„Und jetzt?“ Lenas Augen funkelten.

„Nun, ich denke, da ihr beide euch ja schon so gut um Miezi - entschuldigt, Mimi natürlich – gekümmert habt, sollten wir es Papa entscheiden lassen.“

Damit mussten wir uns erst einmal zufrieden geben. Den Nachmittag verbrachten wir zusammen im Garten, Mama auf dem Liegestuhl und wir im Gras mit Mimi, die fröhlich um uns herum rannte und über unsere ausgestreckten Beine hüpfte.

Als Mama ins Haus ging, nahm ich Lena zur Seite.



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