Die Waffe der Porleyter by Marianne Sydow
Autor:Marianne Sydow [Sydow, Marianne ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmische Hanse, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1982-03-29T01:00:00+00:00
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Turghyr-Dano-Kerg wußte seit langem, daß die Kärraxe dem Ende nahe war.
Dennoch erschrak er, als er erkennen mußte, daß schon die Flucht aus der SODOM den Körper der Bestie bis an die äußersten Grenzen belastete. Nie zuvor hatte er seinen Wirtskörper in einem solchen Zustand der Schwäche erlebt.
Grauenvolle Furcht griff nach ihm. Wenn die Kärraxe jetzt starb, dann würde auch er vergehen, und er spürte bereits die eiskalte Hand des Todes über diesem Körper. Gewaltsam zwang er die Bestie dennoch vorwärts. Sie mußten das Tal verlassen, das ihnen kaum Deckung bot.
Instinktiv hatte er die Richtung gewählt, in die auch Callamon sich wenden würde. Er wollte sich vergewissern, daß sein Täuschungsmanöver aufging. Als er sich des Risikos bewußt wurde, das er damit einging, war es bereits zu spät, um noch etwas zu ändern.
Die Kärraxe konnte nicht mehr weiter. Wenn er sie zwang, sich noch länger zu bewegen, würde sie sterben. Sie brauchte Ruhe.
Der Porleyter suchte nach der Verbindung zum primitiven Hirn seines Wirtes. Es dauerte ungewöhnlich lange, bis endlich ein Impuls bis zu ihm vordrang.
„Licht!" flehten die seltsam verschwommenen, von Instinkten gesteuerten Gedanken der Kärraxe.
Dano wußte sehr genau, was damit gemeint war.
„Bald!" gab er tröstend zurück.
Der Körper der Kärraxe streikte. Die mächtige Bestie sank zu Boden, und Dano wußte, daß er jetzt machtlos war.
Zum Glück hatte die Bestie sich eine günstige Stelle ausgesucht. Sie lag weder im hellen Licht der Sterne, noch in der absoluten Dunkelheit des tiefen Schattens. Die vielfältigen Schatten ließen den gewaltigen Körper vor dem Hintergrund verschwimmen.
Turghyr-Dano-Kerg zog sich zurück und überließ die Kärraxe sich selbst. Er bediente sich jedoch der feinen Sinne seines Wirtes, und er sah, hörte und spürte Clifton Callamon, der langsam und vorsichtig jenen Weg ging, den Dano selbst ihm gewiesen hatte. Aus den Reaktionen des Terraners erkannte der Porleyter, daß Callamon vorerst noch arglos war. Dann blieb der Mann plötzlich stehen. Dano wollte die Kärraxe in Bewegung setzen, aber gerade noch rechtzeitig erkannte er, daß Callamon ein ganz anderes Ziel anvisierte. Er wartete ab.
Er hatte jedoch die Kärraxe unterschätzt. Diese Bestie war nach ihren eigenen Begriffen nahezu unverwundbar. Es gab auf ganz Yurgill keinen Gegner, der ihr gewachsen war. Der Schmerz, den die Energieschüsse ihr zugefügt hatten, war unvergeßlich in ihrer Erinnerung verankert.
Als Callamon zu schießen begann, schnellte die Kärraxe sich trotz ihrer schlechten Verfassung hoch und ergriff die Flucht. Dano konnte seinen Wirt gerade noch in die entsprechende Richtung lenken.
Schon nach kurzer Zeit waren die Energien, die die Kärraxe in ihrer Todesangst aktiviert hatte, aufgebraucht. Das mächtige Wesen sank erneut in sich zusammen, und diesmal fanden seine Gedanken selbst den Weg zum Bewußtsein des Porleyters.
„Licht!" flehten sie. „Ruhe. Fressen."
„Das Licht wird bald kommen", dachte Dano beinahe sanft zurück. „Du kannst dich jetzt ausruhen. Unser Feind hat genauso viel Angst vor uns, wie wir vor ihm. Er wird uns nicht folgen. Du wirst im Licht ruhen können und neue Kräfte schöpfen, und morgen werden wir auch Nahrung finden."
Seine Gedanken waren zu kompliziert für das kleine Hirn der Kärraxe, aber es gelang ihm, die Bestie zu beruhigen.
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