Die Unsterblichen by Alyson Noël

Die Unsterblichen by Alyson Noël

Autor:Alyson Noël [Noël, Alyson]
Format: mobi
Tags: Roman
ISBN: 3442203600
Herausgeber: TUX
veröffentlicht: 2010-04-27T22:00:00+00:00


Bin surfen. Komme bald wieder. D.

Wieder eile ich nach draußen, den Zettel noch immer in der Hand, laufe am Wasser auf und ab und halte Ausschau nach Surfern, besonders nach einem. Aber die beiden einzigen dort draußen sind so blass und so blond, dass ganz eindeutig keiner von beiden Damen ist.

EINUNDZWANZIG

Als ich in unser Einfahrt einbiege, sehe ich überrascht jemanden auf den Stufen vor der Haustür sitzen zu sehen, doch als ich näher komme, bin ich sogar noch überraschter, zu erkennen, dass es Riley ist.

»Hey«, sage ich, schnappe mir meine Tasche und knalle die Autotür ein bisschen fester zu, als ich es vorhatte.

»Mann!« Kopfschüttelnd starrt sie mich an. »Ich dachte schon, du überfährst mich glatt.«

»Entschuldige, ich dachte, es wäre Damen«, sage ich und gehe auf die Haustür zu.

»O nein, was hat er denn jetzt wieder angestellt?« Sie lacht.

Doch ich zucke nur die Achseln und schließe die Tür auf. Ganz bestimmt werde ich ihr nicht sämtliche Einzelheiten berichten. »Was ist denn los, hast du dich ausgeschlossen?«, frage ich und lotse sie hinein.

»Sehr witzig.« Sie verdreht die Augen und geht in die Küche, wo sie sich an den Frühstückstresen setzt, während ich meine Tasche auf die Arbeitsplatte fallen lasse und den Kopf in den Kühlschrank strecke.

»Also, was gibt's?« Ich werfe ihr einen raschen Blick zu und frage mich, wieso sie so still ist; vielleicht ist meine schlechte Laune ja ansteckend.

»Nichts.« Sie stützt das Kinn in die Hand und sieht mich an.

»Sieht aber nicht nach nichts aus.« Anstelle des Riesenbottichs Eiscreme, auf den ich eigentlich Lust habe, nehme ich mir eine Flasche Wasser. Dann lehne ich mich an den Granittresen und bemerke, dass ihr schwarzes Haar wirr ist und ihr Wonder-Woman-Kostüm ziemlich schlaff an ihr hängt.

»Also, was willst du machen?«, fragt sie und lehnt sich so auf dem Stuhl zurück, dass ich mich innerlich krümme, obwohl sie ja nicht hintenüber kippen und sich wehtun kann. »Ich meine, hier wird doch der absolute Teenagertraum wahr, oder etwa nicht? Das ganze Haus für dich allein, keiner, der aufpasst.« Sie wackelt auf eine Art und Weise mit den Augenbrauen, die unecht wirkt, als würde sie sich zu sehr bemühen, eine fröhliche Fassade zu wahren.

Ich trinke einen Schluck Wasser und zucke mit den Schultern. Ein Teil von mir möchte sich ihr anvertrauen, meine Geheimnisse bei ihr abladen, die guten, die schlechten und die absolut widerwärtigen. Es wäre so schön, mir das alles von der Seele zu reden, diese ganze Last nicht allein zu tragen. Doch als ich sie von Neuem betrachte, fällt mir wieder ein, dass sie ihr halbes Leben damit verbracht hat, darauf zu warten, dass sie endlich dreizehn wird. Wie sie jedes Jahr, das verging, dieser wichtigen zweistelligen Zahl näher brachte. Und unwillkürlich frage ich mich, ob das der Grund dafür ist, dass sie hier ist. Da ich sie um ihren Traum gebracht habe, bleibt ihr nichts anderes übrig, als ihn durch mich zu leben.

»Na ja, ich enttäusche dich ja nur sehr ungern«, antworte ich schließlich. »Aber bestimmt hast du ja längst erraten, was für ein totaler Rohrkrepierer ich auf dem Gebiet von Teenagerträumen bin.



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