Die unerschrockene Miss Fairbourne by Madeline Hunter

Die unerschrockene Miss Fairbourne by Madeline Hunter

Autor:Madeline Hunter [Hunter, Madeline]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historical
ISBN: 9783802594632
Google: KybqngEACAAJ
Barnesnoble:
Herausgeber: Egmont LYX
veröffentlicht: 2014-06-04T22:00:00+00:00


18

Bevor sie aufbrachen, servierte Mrs Norriston ihnen ein leichtes Nachtmahl. Southwaite entschuldigte sich, sobald er mit dem Essen fertig war, und sah nach, ob die Kutsche bereitstand.

Als Emma einstieg, bemerkte sie, dass das Pferd des Earls an der Rückseite der Kutsche angebunden war. Er würde mitfahren und ihr den fraglichen Ort zeigen, doch sie würde allein zurückkehren.

Es dauerte nur zehn Minuten, bis sie eine Steigung entlang der Küste erreichten, die dort begann und schließlich in die hohen Klippen von Dover mündete. Southwaite half ihr beim Aussteigen, und sie gingen die hundert Meter zu dem Weg, der sich oben an der Steilküste entlangschlängelte.

»Er ist vom Haus aus hierher gegangen, hat man mir gesagt. Er hat weder ein Pferd noch eine Kutsche benutzt«, sagte sie.

»Offenbar ist er oft auf diesem Weg spazieren gegangen. Er zieht sich die ganze Küste entlang. Ganz in der Nähe des Hauses ist ein Zugang.«

Sie verließ den Weg und näherte sich vorsichtig der Stelle, wo der Boden abzufallen begann. Der Abhang war nicht so steil wie weiter südlich, doch er war steil genug. »Wahrscheinlich ist es genau hier passiert.«

»So sagt man.«

Sie hob den Blick und ließ ihn über das Meer schweifen. Die Höhe und die Lage dieser Stelle erlaubten einen guten Ausblick auf die See. Weit im Norden konnte sie schemenhafte Linien und Umrisse ausmachen. Es war die Flotte auf der Themse, erkannte sie, die den Seeweg in der Nähe von London bewachte.

»Er soll abends gestürzt sein, aber man hat ihn erst am nächsten Morgen gefunden.«

»Der Friedensrichter hat bei den Ermittlungen herausbekommen, dass er abends gegen acht auf dem Weg gesehen wurde.«

»Spät am Abend also. Fast schon in der Dämmerung. Waren Sie bei den Ermittlungen dabei?« Nein, sie war nicht dabei gewesen. Sie hatte schon damals keine Einzelheiten hören wollen und wollte es auch jetzt nicht.

Er nickte.

Southwaite überließ Emma ihren Gedanken. Zwar wusste sie das zu schätzen, dennoch empfand sie ihn als sehr reserviert. Der Mann, der ihr noch wenige Stunden zuvor seine heftigen Gefühle offenbart hatte, hatte sich in eine Art Geheimcode verwandelt.

Noch einmal ließ sie den Blick über die Küste schweifen.

»Er ist also ziemlich spät hier oben gewesen«, sagte sie. »Als er nach Hause ging, muss es schon dunkel gewesen sein. Vielleicht ist er auf dem Rückweg gestürzt, später, als es schon ganz dunkel war und er den Weg nicht mehr erkennen konnte.«

»Schon möglich.«

»Merkwürdig, dass er auf einem so gefährlichen Weg zu so später Stunde unterwegs war. Haben Sie eine Idee, was der Grund dafür gewesen sein könnte, Lord Southwaite?«

»Zweifellos gibt es dafür viele mögliche Erklärungen.«

Ihr fielen nur wenige ein. Insbesondere eine davon erschien ihr sinnvoller, als ihr lieb war. Sie vermutete ob Southwaites verschlossener, schweigsamer Art, dass auch er darüber nachgedacht hatte.

Womöglich hatte ihr Vater für jemanden die Küste beobachtet. Schmuggler hatten solche Späher, die ihnen signalisierten, ob die Luft rein war, wenn sie nachts die Boote an Land bringen wollten. Sie wusste nicht, ob Southwaite glaubte, dass ihr Vater so etwas getan hatte, aber er war nicht dumm, und er würde diese Möglichkeit gewiss nicht ausschließen.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.