Die Thermodyn-Zentrale by Hubert Haensel
Autor:Hubert Haensel [Haensel, Hubert ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Negasphäre, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2008-02-01T01:00:00+00:00
5.
Vielleicht waren das auch keine Blicke, die er spürte, sondern eine Art Intuition, eine sonderbare Wahrnehmung seines Unterbewusstseins. Die Ahnung einer nahen Gefahr gewissermaßen.
Viele an seiner Stelle hätten sich in dem Moment ruckartig umgedreht, um sich zu überzeugen, ob hinter ihnen jemand stand. Rhodan beherrschte sich.
Nicht mit einem Muskelzucken ließ er erkennen, dass sich für ihn etwas verändert hatte.
Gucky!, drängten seine Gedanken konzentriert. Ist jemand hinter mir, der mich beobachtet?
Er schaute weiterhin auf den Thermodyn-Ingenieur, der reglos vor den verkapselten Aggregaten stand, aber aus den Augenwinkeln heraus sah er, dass der Mausbiber sich wie beiläufig umwandte. Ein paar Sekunden nur, dann schüttelte Gucky den Kopf.
Natürlich hatte der Kleine die Umgebung gemustert und zugleich geespert. Seine Geste sagte, dass er wirklich nichts wahrnahm.
Aber ergab dies eine hundertprozentige Zuverlässigkeit? Das quälende Gefühl, beobachtet zu werden, wollte nicht weichen. Vielleicht, sagte sich Rhodan, entsprang es wirklich nur seiner inneren Unruhe. Trotzdem würde er später, an Bord der JULES VERNE, die optischen Aufzeichnungen ihrer SERUN einer genauen Analyse unterziehen.
Er konzentrierte sich und versuchte vergeblich, diesen Hauch von Unwohlsein abzustreifen. Er schaffte es nicht. Jemand starrte ihn an. Und dieser Jemand konnte nicht weit entfernt sein, stand womöglich dicht hinter ihm, inzwischen schon zum Greifen nahe.
Wahrscheinlich hätte der Resident sich selbst einen hypersensiblen Narren gescholten, wäre da nicht der Anschlag der To s‘amosa gewesen. Er empfand dasselbe beunruhigende Gefühl wie vor Tagen; zudem hatte Gucky damals die Gedanken der Berserker nicht richtig erfassen können. Aber soweit Rhodan sehen konnte, befanden sich keine To s‘amosa in ihren Exoskeletten in der Nähe.
Endlich kam Bewegung in die erstarrte Szene. Der Thermodyn-Ingenieur wandte sich um und schwebte zurück zu dem Hangar. Die Kampfroboter flankierten ihn wieder.
Er war zwar kurz abgelenkt gewesen, doch Rhodan hatte nicht den Eindruck gewonnen, dass der Blauhäutige irgendwelche Äußerungen von sich gegeben hatte. Dennoch nahmen Lastroboter die aus dem Wrack geborgenen Aggregate auf und folgten dem Ingenieur mit ihrer Fracht.
Minuten später schloss sich der Hangar hinter dem Blauhäutigen und den Robotern. Rhodan drehte sich um. Er verspürte jetzt keine verräterische Bewegung mehr. Warum hätte er sich weiterhin auf den Dock-Strang konzentrieren sollen, wenn es dort nichts mehr zu sehen gab?
In derselben Sekunde fiel das unheimliche Gefühl von ihm ab.
Für den Residenten war die Veränderung so intensiv, als empfinde jemand plötzlich Furcht, Rhodan könnte ihn in seinem Versteck aufspüren.
Einbildung?
Er wusste es nicht. Aber er war gewarnt.
Ein kurzer Austausch mit Gucky erbrachte keine Klarheit. Der Ilt hatte nicht den Eindruck gehabt, in seiner mentalen Sondierung behindert gewesen zu sein.
„Diesen seltsam verwaschenen Effekt wie vor ein paar Tagen habe ich nicht wieder bemerkt", sagte er.
Die Arbeiten an dem Traitank gingen mit unvermindertem Tempo weiter. Rhodan gewann den Eindruck, dass ein zweites Wrack in den Fokus des Interesses geriet. Jedenfalls konzentrierten sich neue Scheinwerferbatterien auf einen der in größerer Entfernung schwebenden zerquetschten Stahlklumpen.
Die ersten Arbeitstrupps siedelten kurz darauf um.
„Die Show ist vorbei", stellte Rhodan fest. „Ich denke, dass wir nichts Neues zu sehen bekommen. Wir fliegen zur JULES VERNE zurück."
„Es geht gerade erst los!", protestierte Varantir über Funk. „Wir müssen uns um die Untersuchung der geborgenen Maschinen kümmern.
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