Die Stunde des Symbionten by Kurt Mahr

Die Stunde des Symbionten by Kurt Mahr

Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Altmutanten, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1972-08-18T01:00:00+00:00


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Mentro Kosum kreuzte mit seinem Shift in zweihundert Metern Höhe nördlich des Landeplatzes der TIMOR, als er aus dem Funkempfänger Elton Maverys Stimme hörte.

„Ich glaube, ich habe was", meldete der Leutnant.

„Was ist es?"

„Ein kleines Dorf, vielleicht dreihundert Einwohner, alle völlig durchgedreht. Ich bin gelandet und habe ein paar Leute ausgefragt. Alles, was ich aus ihnen herausbringen kann, ist: tot und verrückt, verrückt und tot."

Mavery führte ein kleines Translatorgerät bei sich. Es war möglich, daß der Translator nicht einwandfrei funktionierte.

Mentro gab das dem Leutnant zu bedenken.

„Ich glaube es nicht", lautete die Antwort. „Ich habe tatsächlich drei Leute gesehen, die sich ziemlich verrückt anstellen. Sie tanzen vor dem größten Gebäude des Ortes auf der Straße hin und her und geben schauerliche Gesänge von sich."

„Weshalb meinst du, daß Rhodan etwas damit zu tun hat?"

„Es gibt hier bewaffnete Wächter. Sie bewachen die Tore in der Stadtmauer. Einer davon besitzt einen akustischen Verstärker. Er will nicht sagen, woher er ihn hat, aber er stellt sich so an, als hätte er ihn erst vor kurzer Zeit erworben."

Kosum traf einen raschen Entschluß.

„Ich komme!"

Er lehnte sich in den Sitz zurück, während seine Gedanken die Schalter betätigten, die das Fahrzeug auf den richtigen Kurs brachten. Unterwegs erfuhr er von Mavery, daß das Dorf Jarlalok hieß. Er glitt in beträchtlicher Höhe über die Mauer hinweg und landete mitten auf der Hauptstraße, neben Maverys Shift, vor einem großen Gebäude, das gewölbte Wände und ein flaches Dach besaß. Eine Menge Asporcos hatte sich vor dem Haus versammelt. Sie schenkten dem landenden Shift kaum Beachtung, obwohl das Fahrzeug für sie ein Wunder darstellen mußte. Das ließ sich nicht allein dadurch erklären, daß zuvor schon Mavery mit seinem Shift hier gelandet war. Mentro bemerkte es, spürte es, als er ausstieg: Den Asporcos saß das Grauen im Nacken, und das Grauen war hier gewesen, bevor die beiden Fahrzeuge landeten.

Mavery winkte ihm von einer Maueröffnung her. Mentro drängte sich durch die Menge. Sie betraten das Innere des Gebäudes.

Durch einen kleinen Vorraum gelangten sie in eine dämmerige Halle. Mavery blieb stehen und wies auf einen reglosen Körper, der vor einem grotesk geformten hölzernen Sessel auf dem Boden lag. Mentro trat auf ihn zu. Er traute seinen Augen kaum.

Das Wesen, anscheinend ein älterer Siedler, schien unter einen Preßhammer geraten zu sein. Die Gliedmaßen waren zertrümmert, und der Körper lag so verkrümmt, daß Mentro annehmen mußte, auch das innere Knochengerüst sei völlig zerstört worden. Allein den Schädel schien der monströse Mörder nicht berührt zu haben. Die doppelkeilförmigen Augen des Asporcos starrten leblos in das Dämmerlicht der Halle. Die Hautfarbe hatte sich zu einem fahlen Grau verändert, und grau war auch die Farbe der gezackten Kämme, die über die kahle Schädeldecke liefen. Sie waren schlaff zur Seite gesunken.

Mentro Kosum machte eine Entdeckung.

Die glitzernde Spange, die jeder Asporco von Kindheit auf trug - auch die Siedler, wie er vor dem Betreten des Gebäudes festgestellt hatte - war verschwunden. Eine winzige Narbe zeigte die Stelle, an der sie in die Haut eingearbeitet worden war. Der Mörder hatte sie an sich genommen.

Mentro Kosum richtete sich auf.



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