Die Stimme der Bruderschaft by Kurt Mahr

Die Stimme der Bruderschaft by Kurt Mahr

Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmische Hanse, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1981-07-21T01:00:00+00:00


9.

Am letzten Tag des Jahres erwachte Nikkam so spät, daß er weder Intschil noch die Jüngeren zu sehen bekam, bevor sie das Heim verließen. Er hatte den größten Teil der Nacht hindurch gearbeitet, unterstützt von zwei Computerspezialisten, die ihm von Arzyria zur Verfügung gestellt worden waren. Das Ergebnis ihrer Mühen: der Aufmarschplan war nach intelligentem Ermessen fehlerfrei.

Nikkam fertigte sich mit Hilfe der Kücheneinrichtung eine kleine Morgenmahlzeit und schaltete ein Nachrichtenprogramm ein. Der Vorfall der vergangenen Nacht wurde in der Sektion Lokale Neuigkeiten an erster Stelle erwähnt. Der Mord an Irgillyn wurde der Bruderschaft angelastet. Es war die Rede von einer Stimme, die den Ermordeten kurz vor seinem Tod auf die bevorstehende Bestrafung aufmerksam gemacht hatte.

Das verblüffte Nikkam. Es war zwar möglich, daß auch andere die Warnung der Lautsprecherstimme gehört hatten. Aber davon, daß Irgillyn in den letzten Sekunden seines Lebens die Bruderschaft mit seinem Tod in Verbindung gebracht hatte, wußten nur er selbst und Arzyria. Hatte Arzyria es für angebracht gehalten, die Nachrichtenmedien darüber in Kenntnis zu setzen?

Er stellte eine Bildsprechverbindung mit dem Ostflügel des Tärtras her, in dem Herzog Gu mit seinem Hofstaat residierte, und verlangte nach der jungen Kranin. Er erhielt abschlägigen Bescheid. Arzyria sei im Augenblick unerreichbar. Nikkam hinterließ seinen Namen. Er war ärgerlich. Das Schlimme mit Leuten in hohen Positionen war, daß sie immer Informationen haben wollten, aber nie selbst welche herausgaben.

Er nahm den Transmitter nach Häskent und traf zwei Stunden vor Mittag an seinem Arbeitsplatz ein. Während seiner Abwesenheit hatte Intschil die Aufsicht übernommen.

Es gab nicht mehr viel zu tun. Der Aufmarschplan stand fest. Die Mitglieder der Gruppe beschäftigten sich damit, ihre Plätze aufzuräumen. Es herrschte Aufbruchstimmung. Über das grausige Geschick, das Irgillyn befallen hatte, wurde nicht gesprochen.

Nikkam hatte erwartet, seine Mitarbeiter in gedrückter Stimmung vorzufinden, aber das war nicht der Fall. Irgillyn hatte offenbar nicht viele Freunde gehabt.

„Wir müssen das Labor bis achtzehn Uhr geräumt haben", sagte Intschil.

Ihre Worte schienen eine Aufforderung zu enthalten. Er musterte sie verwundert. „Ja, ich weiß. Warum, gibt es Probleme?"

„Jemand müßte Irgillyns Arbeitsplatz aufräumen", sagte sie.

„Hat das die Schutzgarde nicht besorgt?"

„Es war niemand von der Schutzgarde hier", antwortete Intschil.



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