Die Spur durch Zeit und Raum by Clark Darlton

Die Spur durch Zeit und Raum by Clark Darlton

Autor:Clark Darlton [Darlton, Clark ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Dritte Macht, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1961-12-15T01:00:00+00:00


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Der Unterthort von Burg und Land Thorta erkannte, daß sein Widerstand vergeblich war. Die Barbaren waren in die Festung eingedrungen und drohten, den Rest seiner noch lebenden Krieger zu überwältigen. Er rief den Hauptmann der Soldaten zu sich.

"Regor, sammle deine Leute. Wir ziehen uns in die Gewölbe unter der Burg zurück. Dort werden wir uns einige Tage halten können."

"Es sind bereits Feinde in die Keller eingedrungen, Lesur", antwortete der Soldat. "Wir haben sie töten können. Vielleicht bietet uns die geheime Kammer Schutz."

Der Unterthort machte eine abwehrende Bewegung.

"Die geheime Kammer ist ein Heiligtum, und kein Sterblicher darf je ihr Inneres schauen, ohne sofort sterben zu müssen. Die anderen Keller genügen. Ich habe dort unten Lebensmittel speichern lassen. Auch die Frauen befanden sich dort. Befiehl deinen Soldaten, sich sofort zurückzuziehen. Hier oben sind wir verloren."

Regor salutierte und eilte zu seinen Leuten. Lesur aber, einer der vielen Thorts von Ferrol, stürmte bereits zu der breiten und roh behauenen Steintreppe, die nach unten führte. Im Burghof kämpften seine Truppen mit dem eingedrungenen Feind. Nein, der Krieg war verloren, die Barbaren siegten. Das war das Ende der Zivilisation. Von nun an würden Barbarei und Sklaverei herrschen.

Die Tür zu den Kellergewölben war zerschlagen. Hier mußten heftige Kämpfe stattgefunden haben, denn das Holz war von mächtigen Schwertschlägen und Keulen zertrümmert worden.

Lesur zögerte einen Augenblick. Der Kampfeslärm oben auf den Burgzinnen wurde stärker. Wahrscheinlich war es den Barbaren gelungen, die Mauer zu ersteigen. Regor würde es schwerfallen, sich und seine Soldaten noch rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Ihm blieb nun nicht mehr viel Zeit. Schnell eilte er die Stufen hinab, lief durch lange Gänge und passierte erste Wachposten. Bis hierher war der Feind noch nicht vorgedrungen. Und es würde ihm vorerst auch kaum gelingen. Die schmalen Fensterschlitze dicht unter der Decke waren zu eng, um einen gepanzerten Krieger durchzulassen.

Die Frauen und alten Männer sahen auf, als Lesur den weiten Saal durch die starke Holztür betrat. Rechts und links neben dem Eingang standen Soldaten. Kinder hörten auf zu spielen. Der Kriegslärm war nur noch gedämpft zu hören. Niemand hier wußte, wie es um die Burg und ihr eigenes Schicksal bestellt war. Der Unterthort beschloß, ihnen die Wahrheit nicht zu verschweigen.

Aber er wollte warten, bis Regor mit den Soldaten eingetroffen war. Dann würde man die Tür schließen. Solange die Vorräte reichten, war man hier sicher. Mehr hatte man nicht tun können. Wenn kein Wunder geschah. Ein Soldat stürzte durch die Tür, sah Lesur und stolperte auf ihn zu. Er sank in die Knie. Der Unterthort sah, daß der Mann an allen Gliedern zitterte.

"Was ist geschehen?" fuhr er den Verstörten an. "Du brauchst keine Furcht zu haben, mir die Wahrheit mitzuteilen. Schlechtere Nachrichten als die, welche ich bereits kenne, kann es nicht mehr geben." Der Mann hob den Kopf. "O Herr, die Götter..."

"Ja, würden sie uns nur helfen!" höhnte Lesur und wandte sich ab. Er hatte jetzt keine Zeit, sich um den religiösen Trost seiner Soldaten zu kümmern. Die Götter hatten ihn verlassen, also sollten sie jetzt auch dort bleiben, wo sie hingehörten.



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