Die Seth-Apophis-Brigade by Kurt Mahr

Die Seth-Apophis-Brigade by Kurt Mahr

Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmische Hanse, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1982-04-19T01:00:00+00:00


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Die Space-Jet hatte ihre Fahrt bis auf ein paar Dutzend Meter pro Sekunde gedrosselt, während sie auf die strahlend hell erleuchtete Schleusenöffnung im Mittelteil des großen Fernraumschiffs zuglitt. Mit Betroffenheit hatte Perry Rhodan vor wenigen Minuten festgestellt, daß die SOL nicht mehr intakt war. Eine der beiden Kugelzellen fehlte, die Solzelle-2. Das einstmals hantelförmige Gebilde war von unsymmetrischer Form: eine Kugel, aus der ein dickes, gedrungenes Ofenrohr hervorragte.

Der Schmerz war nur von kurzer Dauer. Fasziniert hing Perrys Blick an der mattglänzenden, metallenen Wand, die vor ihm aufragte - zerschrammt von den Spuren Hunderttausender winziger Meteoriten, verfärbt von der Kanonade energiereicher Korpuskeln, die fremde Sonnen dem mächtigen Schiff entgegengeschleudert hatten. Lettern so groß wie ein Haus markierten die einzelnen Sektoren der gigantischen Struktur. Ihre Umrisse waren verwaschen, die aufgebrannte Lackierung zum Teil abgeschabt. Durch welche Höllen mußte dieses Schiff in den vergangenen 425 Jahren gegangen sein?

Er dachte an jenen Tag zurück, da er mit wenigen Getreuen und Immunen an Bord der SOL gegangen war - auf einer Erde, die sich fern ihrer gewohnten Bahn durch einen fremden Raum bewegte und deren Bewohnern ein Teil ihrer Seele abhanden gekommen war. Reginald Bull, der alte Freund, trotz seines Aktivators Opfer der Aphilie, war es gewesen, der ihn in die Verbannung schickte. Man schrieb das Jahr 3540 alter Zeitrechnung. Die Prophezeiung beginnt sich zu erfüllen, hatte ES ihm damals mitgeteilt - nur ihm, niemand sonst. Sieben Siegel müssen gebrochen werden ... aber erst das letzte öffnet die Tür zur Freiheit und Vollkommenheit ... Sechsundvierzig Jahre lang war er an Bord der SOL gewesen, bis er auf der Suche nach BARDIOCs verschollenem Sporenschiff, der PAN-THAU-RA, in der Galaxis Tschuschik mit der BASIS zusammentraf.

Er schob die Erinnerungen beiseite. Mit leisem Lächeln musterte er seine Begleiter, deren Blicke sich an der großen Videofläche festgesogen hatten. Gucky bleckte den Nagezahn und hatte das Gesicht zu einer Grimasse intensiver Spannung verzogen.

Ernö Szathelys Pausbacken waren gerötet. Selbst der sonst unerschütterliche Hüne Grange Dietrs war vornübergebeugt, als könne er dem Bild nicht nahe genug kommen.

Roman Ebanks war der einzige, der keine Erregung zeigte. Er stand hoch aufgerichtet und hatte die Augen zu schmalen Schlitzen geschlossen. Sein Gesicht war eine starre Maske - ein Ausdruck der Stoik, die seine Rasse in Jahrtausenden des Leidens zur Vollendung entwickelt hatte.

Vorab gähnte die riesige Schleusenöffnung. Die Schleusenkammer war leer bis auf zwei Doppelreihen von Robotern, die zur rechten und zur linken Hand angetreten waren.

Eine atemberaubende Lichtfülle strahlte aus Leuchtkörpern an Wänden und Decke. Die Space-Jet glitt durch das offene Schott, das sich sogleich hinter ihr schloß. Sie wartete schwebend in der Mitte des mächtigen Raumes, bis der Druckausgleich hergestellt war.

Die Ehrengarde der Roboter rührte sich nicht. Das Licht wurde gedämpft. Das innere Schott fuhr auf und gab den Blick frei auf einen riesigen Hangar. Perry stockte der Atem.

Hunderte von Solanern hatten sich eingefunden, um die Space-Jet zu begrüßen. Sie bildeten einen weiten Halbkreis. Im Mittelpunkt des Halbkreises standen zwei Gestalten. Die Entfernung betrug noch immer über einhundert Meter, aber Perry erkannte den hochgewachsenen Mann mit den langen, silberweißen Haaren, ohne daß er Einzelheiten wahrzunehmen brauchte.



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