Die schwarzen Musketiere - Das Schwert der Macht - Jugendbuch by Oliver Pötzsch

Die schwarzen Musketiere - Das Schwert der Macht - Jugendbuch by Oliver Pötzsch

Autor:Oliver Pötzsch [Pötzsch, Oliver]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Jugendbuch
Herausgeber: arsEdition GmbH
veröffentlicht: 2018-08-26T16:00:00+00:00


Im Licht einer einzelnen Fackel, die Jerome hielt, erschienen die Gesichter der Gefährten kalkweiß, wie die von Gespenstern. Nun bemerkte Lukas auch das Blut an den Klingen ihrer Waffen.

»Was ist passiert?«, fragte er erneut. »Was ist mit Elsa? Nun sprecht schon!«

»Wir waren auf dem Weg zum dritten Versteck«, berichtete Paulus atemlos. »Doch das Ganze war eine Falle! Jemand hatte uns an die Stadtwachen verraten. Kurz hinter der Moldaubrücke lauerten sie uns auf. Es waren bestimmt zwei Dutzend!«

»Ich habe so einen Verdacht, wer euch verraten haben könnte«, sagte Lukas grimmig. »Aber erzählt weiter. Ihr habt also gegen die Wachen gekämpft. Und dann?«

»Es war eine Einheit der Roten Bogenschützen«, fuhr Jerome fort. »Alte Haudegen, mit allen Wassern gewaschen. Giovanni bekam einen Pfeil ab und … und …«

»Was war dann?«, hakte Lukas nach, der spürte, dass ihm die Freunde das Schlimmste noch nicht erzählt hatten.

»Elsa hat gezaubert«, erwiderte Paulus düster. »Sie hat das verfluchte Buch genommen und irgendwelche Worte gemurmelt und dann begann das Grauen. Irgendetwas Unsichtbares hat plötzlich gegen die Wachen gekämpft, nur sie konnten es sehen und es muss schrecklich gewesen sein. Sie haben geheult und geschrien und …« Er brach ab und schüttelte entsetzt den Kopf.

»Dann hat irgendetwas die Wachen einfach in der Luft zerrissen«, endete Giovanni. »Wie dünnes Papier. Das Geräusch werde ich nie vergessen. Nur wenigen gelang es zu fliehen. Auch unsere Männer sind vor dem Grauen Hals über Kopf davongerannt.« Er war leichenblass, als er fortfuhr: »Wir haben Zoltan und die anderen aus den Augen verloren. Keine Ahnung, was mit ihnen geschehen ist und ob sie überhaupt noch leben. Also sind wir hierher zurückgekommen.«

»Ich hatte euch vor meiner Schwester gewarnt«, murmelte Lukas tonlos. »Jetzt ist es, fürchte ich, zu spät.«

Im tiefsten Inneren spürte er, dass ihm Elsa entglitten war. Das Grimorium hatte die Kontrolle übernommen.

»Du musst deine Schwester aufhalten, Lukas!«, befahl Giovanni. »Wer weiß, was sie als Nächstes anstellt. Sie scheint zu allem fähig! Die Wachen, die entkommen konnten, haben sicher sämtliche verfügbaren Einheiten in Prag alarmiert. Wenn du Elsa nicht stoppst, gibt es ein gewaltiges Blutbad in der Stadt!«

»Sie wird nicht auf mich hören«, entgegnete Lukas matt. »Vergesst nicht, ich bin derjenige, der ihr das Grimorium gestohlen hat. Für sie bin ich ein Dieb und Verräter.«

»Aber du bist immerhin noch ihr Bruder. Zählt das nichts?«

Es war Gwendolyn, die plötzlich hinter ihm stand. Wie eine Katze hatte sie sich genähert. »Glaub mir, ich weiß selbst, wie stark das Band zwischen Geschwistern ist«, murmelte sie. »Wir müssen es wenigstens versuchen.«

»Wir?« Lukas sah sich erstaunt nach ihr um. »Du bist frei, Gwendolyn. Es gibt keinen Grund, warum du uns helfen solltest. Du kannst deiner Wege gehen.«

»Das könnte euch so passen!« Trotzig verschränkte sie die Arme vor der Brust. »Du vergisst meinen Anteil. Euer Kommandant schuldet mir noch einen Haufen Geld dafür, dass ich euch zur Reichskrone gebracht habe! Wie hoch wird er wohl sein, wenn ich ihm deine Schwester zurückbringe?« Sie runzelte die Stirn. »Vorausgesetzt natürlich, Zoltan lebt noch. Aber das ist mein Risiko.«

»Vielleicht sind sie ja auch gemeinsam dort draußen unterwegs«, erwiderte Giovanni.



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