Die Rückkehr des Henry Smart - Roman by Doyle Roddy
Autor:Doyle, Roddy [Doyle, Roddy]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Carl Hanser Verlag
veröffentlicht: 2013-03-06T23:00:00+00:00
9 | Das Lächeln war breit, aber beherrscht. Alles an ihm war strikt unter Kontrolle. Der Bart, die Augen. Perfekte Zähne, zu groß und regelmäßig.
Einer packte mich und stieß mich vorwärts.
Ich hatte in der Schule alles abgeschlossen, war dabei, wieder hochzukommen, nachdem ich mich zum Schlüsselloch gebückt hatte, und spürte das alte Ziehen in den Schultern. Ich ließ mir Zeit, versuchte den Schmerz wegzuatmen und hatte es fast geschafft, als der Schlag kam und ich von einem starken Mann quer über den Hof geschleift wurde. Ich hatte keine Zeit, mich zu ihm umzudrehen, aber es war kein brutaler Griff.
Und er versuchte nicht, sich zu verstecken.
– Da ist einer, der dich kennenlernen will, Henry, sagte er. – Entschuldige, dass wir’s so dramatisch machen.
Ich wusste, wer mich zu dem Van stieß, der jetzt am Eingang zum Hof stand. Es war McCauley, der die Jungs für ein Stipendium vorbereitet hatte, ehe in Irland die kostenlose Sekundarstufe eingeführt worden war. Der verrückte McCauley, aber plötzlich war er jemand anders.
Die Hecktür schwang auf. Ich versuchte gar nicht erst, mich zu wehren. Die Faust, die meine Jacke hielt, hatte zu viel Kraft. Die Tür schwang weiter in meine Richtung, aber McCauley hielt mich nicht zurück, half mir nicht, ihr auszuweichen. Ich lief direkt in sie hinein, und es tat weh.
– Tut mir leid, Henry.
Ich machte die Augen zu, um den Schmerz zurückzudrängen – schon wieder tat was weh –, und spürte die Kapuze über meinem Kopf. Warme Baumwolle, ein Kissenbezug vielleicht. Er war nicht sauber, und ich würgte. Eine harte Hand drückte meinen Kopf nach unten, und McCauley stieß mich ins Wageninnere.
Ich fiel auf den Bauch, hatte keine Zeit, mich abzustützen, und wurde über einen Metallboden gezerrt, der nach Rost und Öl stank.
– Tut mir leid, das Ganze.
Das war nicht McCauley. Jemand drückte mir ein Knie in den Rücken. Die Füße, riesige Füße, waren direkt vor meinen Augen. Er kletterte über mich weg – wohl um die Tür zuzumachen. Der Wagen fuhr schon, er hatte sich in Bewegung gesetzt, während sie mich reingezerrt hatten. Ich spürte, wie er am Schultor nach links einbog. Die Knie und die Last waren von meinem Rücken verschwunden. Eine Hand nahm eine meiner Hände und führte sie zu einer Klinke oder einem Griff. Ich hielt mich fest, während der Van um die Ecken schleuderte – ich kam mit dem Zählen nicht mehr nach, hatte gar nicht erst angefangen – und dann auf eine gerade Strecke einbog.
Meine Hände waren nicht gefesselt, ich war kein richtiger Gefangener.
– Ich hab mich übergeben, sagte ich.
Keine Antwort.
Ich wusste nicht, wo wir waren, jedenfalls nicht mehr in meiner Gegend. Wir fuhren nicht nach Osten, denn da war das Meer, und nicht nach Süden, stadteinwärts, denn der Fahrer hatte Gas gegeben und es eine ganze Weile nicht weggenommen. Sie brachten mich aus der Stadt nach Westen – oder nach Norden, in das Restland.
Hinten im Wagen saß nur noch ein Mann. McCauley war nicht mitgekommen, das hatte ich gemerkt und fand mich gut, weil ich es gemerkt hatte: Vor der Schule waren die vorderen Türen des Vans nicht aufgegangen, McCauley war nicht eingestiegen.
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