Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas by Margaret Weis & Tracy Hickman

Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas by Margaret Weis & Tracy Hickman

Autor:Margaret Weis & Tracy Hickman [Hickman, Margaret Weis & Tracy]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-11-09T05:00:00+00:00


5

Vier Gefangene machten sich auf den Weg in den Zindan, aber nur zwei von ihnen kamen dort auch an.

Zohra hörte nicht, was passierte, was an dem Durcheinander auf den Straßen lag, durch das man sie führte, und offensichtlich erging es dem Leutnant genauso, der für die Einlieferung der Nomaden im Zindan verantwortlich war. Der Anblick seiner Miene, als er sich umdrehte und feststellen mußte, daß die Hälfte seiner Schützlinge fehlte, reizte zum Lachen.

Tatsächlich lachte Zohra auch. »Morgen früh wirst du schon nicht mehr lachen, Kafir!« brüllte der Leutnant. »Wo sind die Männer – der Nomade und sein Freund?« wollte er von seinen Soldaten wissen, die einander nur verblüfft anstarrten.

»Vielleicht hat die Menge sie aufgehalten«, schlug der Gefängniskommandant behäbig vor, verschränkte die Hände über dem dicken Bauch und musterte Zohra mit anerkennendem Blick.

»Bah!« erwiderte der Leutnant; er war wütend und mehr als verängstigt. Ihm oblag die Verantwortung, dem Emir über diesen Verlust Bericht zu erstatten. »Wir wurden nicht von der Menge aufgehalten. Schick Leute aus, sie zu suchen.«

Achselzuckend befahl der Kommandant mehreren seiner Gefängniswächter, den Weg des Leutnants vom Zindan zum Palast zurückzuverfolgen, um nachzusehen, ob die Soldaten des Emirs der Hilfe bedurften. Dem Leutnant behagte die Andeutung des Kommandanten ganz und gar nicht, aber da er kaum in der Lage war, seinen Einwänden Luft zu machen, blieb er stumm und blickte eindringlich aus dem Fenster des Wachhauses auf den überfüllten Gefängnishof.

»Was sollen wir mit diesen beiden Schönheiten anfangen?« fragte der Kommandant und ließ die Finger kreisen.

»Steck sie zu den anderen«, sagte der Leutnant zerstreut. »Sie sollen nicht mißhandelt werden.«

Der Kommandant fuhr sich mit der Zunge über seine fettigen Lippen. »Das werden sie nicht, das kann ich dir versichern. Ich weiß ganz genau, wie ich sie… zu behandeln habe.« Er erhob sich tolpatschig und sah aus dem Fenster. »Ah, da kommen ja meine Männer, und wie es scheint, bringen sie Neuigkeiten.«

Mathew nutzte die Gelegenheit, um ein Stück näher an Zohra heranzukriechen.

»Was passiert? Wo ist Khardan? Was haben sie mit ihm gemacht?«

»Er ist natürlich beim Paladin«, erwiderte sie flüsternd. »Wir können nichts für sie tun, Mat-hew, und sie auch nichts für uns. Unsere Wege haben sich getrennt. Wir sind auf uns allein gestellt.«

Die beiden Gefängniswächter trafen mit roten Gesichtern beim Kommandanten ein. »Wir haben zwei der Männer des Emirs gefunden, Gebieter, in einer Sackgasse. Tot. Man hat ihnen die Kehle durchgeschnitten.«

»Unmöglich! Ich habe doch überhaupt nichts gehört!« sagte der verwirrte Leutnant. »Hat irgend jemand etwas gesehen?«

Die beiden Wächter schüttelten den Kopf.

»Ich werde mich persönlich davon überzeugen gehen, bevor ich dem Emir Meldung mache.«

»Tut das«, meinte der Kommandant. »Und ich werde dir für deine Rückkehr eine Sonderzelle vorbereiten«, murmelte er schadenfroh, als er dem Leutnant hinterherblickte, der gerade steif auf die Straße hinausschritt.

Der Gefängnisleiter, der sich mit Bedauern an das leichte Leben unter dem Sultan erinnerte, hatte wenig Verwendung für den Emir und schon überhaupt keine für seine Soldaten, einen reichlich vorlauten Haufen, der auf ihn herabsah und sich ständig in das einmischte, was der Kommandant als seine ureigenen Vorrechte bei der Behandlung von Gefangenen betrachtete.



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