Die Ratten der JERSEY CITY by Frank Böhmert

Die Ratten der JERSEY CITY by Frank Böhmert

Autor:Frank Böhmert [Böhmert, Frank ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: TERRANOVA, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2006-06-30T01:00:00+00:00


16.

Sie glitten im Schutz ihrer Deflektoren und Akustikfelder dahin, knapp unter der Decke. Cleo war wie in Trance. Einerseits war sie sich des schweren Thermostrahler in ihren Händen sehr bewusst, den sie längs vor der Brust hielt, war sie zu einer geradezu prickelnden Aufmerksamkeit fähig, was die wenigen ahnungslosen Mor'Daer und Ganschkaren anging, die sie auf dem Weg zu den Hangars vorsichtig überflogen. Andererseits träumte sie.

Sie träumte davon, eine Space-Jet zu klauen und einfach abzuhauen, hinauszufliegen auf einen strahlend hellen, angenehm temperierten Planeten mit schattigen Palmwäldern an einem Meer ohne Raubfische, Algen, Quallen, mit sanft geschwungenen, pastellfarbenen Strandpromenaden ... Cafés, Restaurants ... zuvorkommenden Designer-Servos ...

Hochgeschwindigkeits-Tennis im Prallfeld-Dress ... dann Duschen, Sauna, Massage ... und Drinks, endlose Folgen von Drinks während endloser lauschiger Sternennächte ... Niedrigg-Tanz ... der eine oder andere Mann ... der immer süß war, immer freundlich, immer genau richtig verschwitzt und wild und verspielt... heiß der Körper, sanft die Küsse Aber - wo waren sie gelandet? Und warum, um Himmels willen? Na. es erklärte immerhin, warum der Feind auf die bordeigene Wasserversorgung und so weiter verzichten konnte und warum er das Schiff mit so wenig Leuten bemannt hatte.

Für einen Moment eine Gruppe diskutierender Ganschkaren unter ihnen ... in Kitteln ... Wissenschaftler vielleicht ...

Scharfe Ausdünstungen wölkten herauf, fast wie von Ammoniak.

Dann wieder schwebten sie in einem Versorgungsschacht nach oben, die engen Wandungen zogen vorbei, und Cleo träumte von Flammen, von einem Fanal.

Sie sah Krotkav vergehen, sie sah blutig explodierende Mor'Daer, die Schlangenmäuler klaffend, die Schlangenaugen schwarz glänzend, fremd bis zuletzt ... Detonationen ... Rauch ...

Cleo ein Feuer speiender Racheengel ... die Retterin von Jonathon ... von Charon ... die Retterin der Menschheit ... jubelnde Menschenmassen in Terrania City ...

Männer, Frauen ... und Kinder, so viele Kinder ... Ordensverleihung durch Reginald Bull persönlich ... „Danke, Cleo Yelvington ... Dein Leben war nicht bedeutungslos... es hat einen Unterschied gemacht." Träume. Mädchenträume. Aber - wo waren sie? Wo stand die JERSEY CITY auf ihren Teleskopstützen? Versorgungsschächte. Gänge.

Immer wieder mussten sie geschlossenen Schotten ausweichen. Schließlich erreichten sie einen Hangar, über einen Lüftungsschacht hoch oben an der Decke.

Jenseits der Gitterschlitze waren unten die 60-Meter-Kugeln zweier Korvetten zu sehen. Teams von Wissenschaftlern und uniformierten Technikern arbeiteten ruhig, geschäftig. Einige wenige Soldaten in Kampfanzügen versahen nachlässig ihren Dienst. Niemand schien mit feindlichen Aktivitäten zu rechnen.

Cleo hielt das Gitter fest, Vabian durchtrennte die Schraubverbindungen mit dem Vibromesser. Es quietschte schrill, nervenzerrend, aber ihre Akustikfelder schirmten den Lärm zum Hangar hin ab. „Gut. Jetzt halt es einen Spalt weg."

Cleo sah zu, wie er Haftmaise an die zerschnittenen Verbindungen gab. „Eine halbe Stunde müssten wir mindestens haben, bevor es durchhärtet."

Er sah nach unten. „Okay Raus!"

Zügig schwebten sie hinaus, Vabian auf der einen Seite, sie auf der anderen, und passten das Gitter von draußen wieder ein.

Es hielt.

Ein Blick nach unten - niemand hatte etwas gemerkt.

Sie sahen einander an - das Abbild Vabians, das die Deflektor-Software ihr zur Moduserkennung nur sehr körnig lieferte, nickte.

Sie ließen sich schweigend von der Decke hinabsinken, trennten sich auf ein Fingerzeichen Vabians hin. Die Hangaröffnung kam in Sicht.



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