Die Mit Dem Wind Reitet (German Edition) by Lucia St. Clair Robson

Die Mit Dem Wind Reitet (German Edition) by Lucia St. Clair Robson

Autor:Lucia St. Clair Robson [Robson, Lucia St. Clair]
Die sprache: eng
Format: mobi
Herausgeber: BookSurge
veröffentlicht: 2011-11-06T23:00:00+00:00


32

Ben McCulloch war zufrieden. Der Häuptling hatte den entscheidenden Fehler begangen. Vielleicht fühlte er sich zu sicher. Vielleicht war es eine arrogante Herausforderung, ein Fehdehandschuh, den er den Texanern hinwarf. Ben bezweifelte, daß es Dummheit war. Es war auch gleichgültig. Die Comanchen ritten auf dem kürzesten Weg nach Hause, auf der gleichen Route am Colorado entlang nach Norden.

Kaum hatte Ben erkannt, in welche Richtung die Indianer ritten, da wußte er schon, wo er ihnen einen Hinterhalt bereiten konnte. Er schickte Reiter los, die in allen Himmelsrichtungen ausschwärmen sollten. Sie hatten Befehl, jeden verfügbaren kampffähigen Mann zu den dichten Bäumen und dem Buschwerk am Plum Creek in der Nähe von Austin zu bringen. Die Armee der Comanchen mußte die Big Prairie passieren, eine offene Ebene in der Nähe des Creek. Dort wären sie schutzlos.

»Mit all dem Gepäck werden sie es nie nach Hause schaffen.« Ben betrachtete die Stoffballen, die überall den Weg der Indianer säumten. Schon zeigten die Maultiere der Comanchen Ermüdungserscheinungen, und sie wurden aufgegeben, als die Ranger sie jagten und die Nachhut der Armee unter Feuer nahmen. McCullochs Männer hatten die Indianer seit drei Tagen verfolgt und verloren auch schon eigene Pferde. Die Männer sprangen herunter, wenn die Tiere stürzten und mit wogenden Flanken und zuckenden Beinen liegenblieben, bevor sie die Augen verdrehten und krepierten.

Bill Wallace versetzte einem der verbeulten Nachttöpfe einen Fußtritt, so daß er klappernd den Abhang des Hügels herunterrollte, bevor er von einem Wacholderstrauch aufgehalten wurde.

»Ben, sie teilen sich nicht und verschwinden nicht wie sonst im Unterholz. Sie bringen es wohl nicht über sich, sich von all dem Plunder zu trennen, den sie gestohlen haben. Wenn ihr Häuptling Grips hätte, würde er dieses ganze Zeug wegwerfen.«

»Grips hat er schon, und er ist nicht verrückt. Würdest du fünfhundert blutrünstigen, whiskeygetränkten Comanchen-Kerlen sagen, sie sollen ihre Beute wegwerfen, die größte Beute, die sie je im Leben gesehen haben?«

»Ich verstehe, was du meinst.«

»Ein umgekehrtes trojanisches Pferd.«

»Was sagst du da, Ford? «

»Ein umgekehrtes trojanisches Pferd«, wiederholte John Ford. »Statt das verhängnisvolle Geschenk in die Stadt zu bringen, haben sie es herausgetragen.«

»Na schön, trojanisch oder nicht, ich wünschte, wir hätten ein paar Pferde mehr. Dieser Feldzug hat ihnen ganz schön zugesetzt.« Wallace ging zu seinem Pferd hinüber.

Die Gruppe von Männern, die sich Ben McCulloch und seiner kleinen Ranger-Patrouille angeschlossen hatten, wurde stetig größer. Von den ergrimmten Bürgern der Stadt Victoria hatten sich allein siebzig zu ihnen gesellt. Überall im Kielwasser der Comanchen-Armee schlossen sich kleine Gruppen von Rangern, Miliz und Freiwilligen an. Es wurden immer mehr und immer größere Gruppen, die allmählich verschmolzen. Und aus den Hügeln in der Nähe des kleinen, klaren, von Bäumen beschatteten Flusses Plum Creek strömten noch mehr Männer zusammen.

Das Biwak der Texaner in den Hügeln sah eher wie eine Reihe von Müllhaufen aus, nicht wie ein Militärlager. Es bestand aus provisorischen Zelten, die in aller Hast aus steifen schwarzen GuttaperchaBahnen und alten Decken zusammengebaut worden waren. Dann gab es noch primitive Hütten aus Pfählen und Zweigen. Die Umgebung war mit Federn und Kaninchenfellen und Knochen übersät, den Überresten von Mahlzeiten.



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