Die Macht Und Die Liebe by Colleen McCullough

Die Macht Und Die Liebe by Colleen McCullough

Autor:Colleen McCullough [McCullough, Colleen]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Tags: Rome
ISBN: 9783442413447
Herausgeber: Bertelsmann Verlag
veröffentlicht: 1990-01-02T00:00:00+00:00


Marcus Aurelius Cotta brachte die verwundeten Militärtribunen selbst nach Arausio. Er stapfte die fünf Meilen hinter dem Ochsenkarren her, der durch seine Beschaffenheit und den gemächlichen Schritt der Tiere am besten für den Transport der Verwundeten geeignet war. Die anderen Senatoren waren zurückgeblieben und versuchten, ein wenig Ordnung in das Chaos zu bringen. Marcus Antonius Merrunius hatte einige Gallier, die auf den Bauernhöfen um Arausio lebten, überredet, zum Schlachtfeld zu gehen und zu helfen.

»Das ist jetzt schon der dritte Abend nach der Schlacht, wir können die Toten nicht länger so liegen lassen«, sagte Cotta zu Meminius, als er dessen Haus erreicht hatte.

»Die Leute aus der Stadt sind geflohen, und die Bauern sind überzeugt, daß die Germanen zurückkommen werden. Du weißt nicht, wieviel Überredungskunst es mich gekostet hat, bis sie bereit waren, euch da draußen zu helfen«, meinte Meminius.

»Ich weiß nicht, wo die Germanen sind«, erwiderte Cotta. »Ich habe keine Ahnung, warum sie sich nach Norden zurückgezogen haben. Bis jetzt konnte ich noch keine Spur von ihnen entdecken. Unglücklicherweise habe ich niemanden, den ich als Kundschafter aussenden könnte. Ich brauche jeden Mann auf dem Schlachtfeld.«

»Oh!« Meminius schlug sich an die Stirn. »Vor vier Stunden kam ein Mann in den Ort geritten. Ich habe nicht viel von dem verstanden, was er sagte, nur daß er einer der germanischen Dolmetscher ist, die im Lager der Kavallerie waren. Er spricht zwar Latein, aber mit einem Akzent, den ich nicht verstehe. Möchtest du mit ihm reden? Vielleicht kannst du ihn als Kundschafter ausschicken.«

Cotta ließ den Germanen rufen, und was er von ihm erfuhr, änderte alles.

»Es gab einen fürchterlichen Streit, der Rat der Häuptlinge hat sich aufgelöst, die drei Stämme ziehen getrennt weiter«, berichtete der Mann.

»Du meinst, die Häuptlinge haben sich gestritten?« vergewisserte sich Cotta.

»Ja, Teutobod von den Teutonen und Boiorix von den Kimbern, zumindest am Anfang«, sagte der Dolmetscher. »Die Krieger zogen zurück, um die Wagen zu holen, und die Häuptlinge wollten die Beute verteilen. Es war viel Wein da, aus den drei Lagern der Römer, und die Häuptlinge tranken ihn. Dann sagte Teutobod, er habe einen Traum gehabt, der große Gott Ziu habe ihn im Traum besucht und ihm gesagt, wenn sein Stamm weiter nach Süden in römisches Gebiet ziehen sollte, würden ihm die Römer eine große Niederlage beibringen. Alle Krieger, alle Frauen und Kinder würden getötet oder in die Sklaverei geschickt. Also, sagte Teutobod, werde er die Teutonen durch das Gebiet der Gallier nach Spanien führen und nicht durch römisches Land. Boiorix war dagegen und warf Teutobod vor, er sei ein Feigling. Boiorix verkündete, daß die Kimbern nach Süden in römisches Gebiet ziehen würden, egal, was die Teutonen tun wollten.«

»Bist du ganz sicher?« fragte Cotta, der es kaum glauben konnte. »Woher weißt du das alles? Vom Hörensagen? Oder warst du dort?«

»Ich war dort, Dominus.«

»Warum warst du dort? Wie bist du hingekommen?«

»Sie haben mich mitgenommen und wollten mich zu den Kimbern bringen, denn zu ihnen gehöre ich. Aber sie waren alle sehr betrunken und achteten nicht auf mich. Ich wollte nicht mehr zu meinem Stamm zurück.



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