Die Lady und der Barbar by Hans Kneifel
Autor:Hans Kneifel [Kneifel, Hans ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Altmutanten, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1972-08-25T01:00:00+00:00
*
Am nächsten Abend hatte Sandal ein anderes Ziel. Er suchte die Einsamkeit, wie er sich ausgedrückt hatte.
Das bedeutete für ihn, daß er entlang des breiten Kanals spazierte, an dem die teuren Hotels der Stadt standen. Der Kanal floß breit und ruhig dahin, auf seinem Wasser spiegelten sich Millionen Lichter, die man nicht mehr von den Sternen unterscheiden konnte.
Nach zweihundert Metern wechselte Sandal die Straßenseite, wich einigen Fahrzeugen aus, deren Lenker vermutlich leicht betrunken waren, und blieb an einer prunkvollen Treppe unter einem vorspringenden Baldachin stehen. Er beobachtete gespannt das Kommen und Gehen der gutgekleideten Hotelgäste.
Plötzlich weiteten sich seine Augen.
„Ich will nicht der Sohn von Burg Crater sein!" flüsterte er heiser, „wenn dies nicht die arme Schwester von gestern Abend ist, die dort sitzt."
Er sah schräg hinauf auf eine Terrasse, die ein orangegelbes Sonnensegel in kühnen Schwüngen zeltdachartig überspannte.
Niedrige Tische und tiefe Polstersessel befanden sich darunter.
Auf den Tischen bildeten Windlichter gelbe, runde Lichtkreise.
Ein angenehmer Schimmer nach Exklusivität und Gemütlichkeit lag über allem. Es waren ausnahmslos menschliche Kellner zu sehen.
„Sie ist es! Beim Großen Wall!" sagte Sandal.
Er beschloß, dieses Mal auf weniger aufwendige Weise ein bißchen Verwirrung zu stiften. Er ging in den Hoteleingang, gab Köcher, Waffengurt und Bogen gegen Quittung ab und fragte einen Hotelboy nach dem Weg zur Terrasse. Der junge Mann führte ihn hinaus, und er sah, zwölf Tische weit entfernt, tatsächlich das Mädchen von gestern Abend sitzen. Sie war einfach, aber ausnehmend geschmackvoll angezogen; sie trug einen weißen Hosenanzug. Vor ihr auf der gelben Decke standen einige Gläser, ein Mokkaservice und ein Aschenbecher. Sie rauchte in einer kantigen Spitze eine der langen Zigaretten, die Cascal so gern rauchte.
Sandal trat an den Tisch heran, auf unhörbaren Sohlen.
„Schwester! So teuer essen? Da reicht das Geld nicht lange!"
Sie erkannte ihn sofort am Klang seiner Stimme. Sie blickte hoch und sagte verblüfft: „Sandal! Sie hier? Ich bin überrascht. Wissen Sie, das ist eine lange Geschichte, aber..."
Sandal setzte sich ihr gegenüber und schob das Geschirr aus dem Bereich seiner Handgelenke.
„‚Alle guten Geschichten sind lang', sagte einer meiner Freunde. ‚Je mehr Text, desto mehr Honorar'."
Sie lachte vergnügt, und Sandal hob den Arm.
Zum Erstaunen des Mädchens bestellte er mit großem Sachverstand einige kleine Vorspeisen, ein Steak mit Beilagen, Kaffee und einen dreifachen Cognac einer teuren, von Terra importierten Marke. Er gab sich damit eine gewisse Blöße, gleichzeitig stieg aber seine Bedeutung. Das war wohlkalkuliert.
„Ich bin in Wirklichkeit Spielerin, Sandal. Mit Ihrem Geld ging ich gestern in einen Salon, gewann eine riesige Summe, kämpfte in einer dunklen Gasse mit jemandem, der mir das Geld wieder abnehmen wollte, und dann stieg ich hier ab. So zerlumpt, wie ich war. Aber für Geld bekommt man alles. Soll ich Ihnen die Summe zurückgeben?"
Sie sprach ein wenig zu aufgeregt. Ihre Erklärung kam ein wenig zu schnell und war zu ausführlich. Sandal sah in ihr Gesicht und zweifelte sofort wieder am Grund seines Mißtrauens.
Sie freute sich wirklich, ihn wiederzusehen. Sandal zuckte die Schultern und entgegnete auf ihre Frage: „Laden Sie mich nachher an die Bar ein, dann sind wir quitt."
Sie sahen sich an.
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