Die Kunst der Unterwerfung by Lilli Ford

Die Kunst der Unterwerfung by Lilli Ford

Autor:Lilli Ford [Ford, Lilli]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Erotischer Roman
ISBN: 9783644443310
Herausgeber: Rowohlt Digitalbuch
veröffentlicht: 2014-02-18T23:00:00+00:00


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Fünfzehntes Kapitel

Selbstredend war Panos hellauf begeistert, dass Joy eine Ausstellung von Ash Hunter vorbereitete. «Braves Mädel», hatte er gesagt und ihr tatsächlich noch den Kopf getätschelt. Joy hatte ihn nur langmütig angelächelt.

Sie war zu beschäftigt, um sich wegen Panos groß zu sorgen. Sie war zu sehr mit dem Empfang am Eröffnungsabend befasst. Sie hatten ihn auf die erste Dezemberwoche gelegt, gerade rechtzeitig für das eine oder andere erotische Weihnachtsgeschenk.

Sie hatte das Paar ausfindig gemacht, das Ashs Skulptur gekauft hatte, und ohne Panos’ Wissen überredet, sie gegen volle Erstattung zurückzuschicken. Eine Erstattung, die ihr Bankkonto sprengen würde, doch das war weniger zermürbend als die Vorstellung, dass Ash wüsste, dass sie ihn bestohlen und angelogen hatte. Sie war nämlich überzeugt, dass er ihre kleine Auslassung als Lüge werten würde. Und war sie das nicht auch?

Sie fingerte eine Tablette gegen Sodbrennen aus ihrer Handtasche und warf sie ein. Den Plan zur Wiedererlangung der Skulptur führte sie zwar aus, nur lief es nicht so zügig wie erhofft. Die Skulptur hätte inzwischen zurück sein müssen. Sie hatte das Paket täglich auf seinem Postweg verortet, doch war die Beförderung im Mittleren Westen von Unwettern verzögert worden, und daran konnte sie im Augenblick nichts ändern. Stattdessen widmete sie sich ganz dem bevorstehenden Ereignis.

Sie wünschte sich, dass der Abend vollkommen würde, und da sie sich ihrer mangelnden Fähigkeit zur Ordnung vollkommen bewusst war, rief Joy am Freitag ihre Nachbarin Ruby an und bat die Eventplanerin um Hilfe.

Der Regen war abgezogen und hinterließ in San Francisco einen klaren blauen Himmel und einen warmen Herbsttag. Panos teilte sie mit, den Rest des Tages außer Haus die Ausstellung vorbereiten zu müssen, und fuhr quer durch die Stadt, um sich mit Ruby an ihrem Hauptgeschäftssitz zu treffen, einem Café namens Savor.

Die Straßen waren verstopft, und sie stellte ihr Auto schließlich in einem Parkhaus ein paar Häuserblocks entfernt unter. Sie nahm die Treppe nach unten und trat hinaus auf eine kleine Seitenstraße. Als sie aufblickte, erstarrte sie.

«Meine Scheiße», flüsterte sie. Es war das bisher Beste. Das Wandgemälde aus Sprühfarben frei nach den Sonnenblumen von van Gogh stach als strahlendes, lebhaftes gelbes Leuchten vor einer grauen Ziegelmauer ab. «Wer bist du?», murmelte sie und heftete ihre Visitenkarte an das Gebäude.

Sie hätte noch viel länger auf das Kunstwerk starren können, aber sie war schon spät dran für ihr Treffen mit Ruby. Sie fand sie an einem Tisch auf dem Gehsteig vor, wo sie durch eine riesige Jackie-O-Sonnenbrille den Inhalt eines hellbraunen Hefters durchsah.

«Joy!», rief Ruby lächelnd und stand auf, um sie zu umarmen. «Bin so froh, dass du angerufen hast.»

Joy nahm ihrer hinreißend aussehenden Nachbarin gegenüber Platz. Ruby war untadelig gekleidet, von den grünen, zehenfreien Pumps bis zum Kleid aus den Sechzigern und der um die Schultern gelegten Strickjacke. Sogleich kam Joy sich in ihrem langen Rock, den üblichen flachen Schuhen und dem Sweater plump vor.

Nachdem sie bestellt hatten, wandte sich Ruby ihr zu. «In letzter Zeit sehe ich dich kaum noch im Haus. Was hast du so getrieben?»

«Tja, das gehört zu den Gründen, weshalb ich dich angerufen habe.



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