Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza by Thomas Brezina

Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza by Thomas Brezina

Autor:Thomas Brezina [Brezina, Thomas]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Kinder
veröffentlicht: 2014-02-05T05:00:00+00:00


Schrecklich!

Hinter ihnen stand ein nicht sehr großer, dafür aber äußerst rundlicher Mann. An ihm schien alles rund zu sein: sein Gesicht, sein Bauch, seine Beine, seine Hände, selbst seine Nase.

Er trug einen schwarzen Anzug und stützte sich auf ein dünnes, ebenfalls schwarzes Stöckchen, das sich unter seiner Körperfülle leicht bog. „Ent... Ent... -schuldigung... scusi... äh...!“ mehr brachte Lieselotte nicht heraus.

In fließendem Deutsch antwortete der Mann: „Ich gebe euch exakt 30 Sekunden Zeit, mir zu erklären, was ihr hier treibt. Die Zeit läuft!“

„Wir wollen... Pizza... Baron“, plapperten die vier Knickerbocker durcheinander. „Ruhe!“ herrschte sie Dominik an. „Ich mache das!“

„Noch 20 Sekunden, dann rufe ich die Polizei!“ verkündete der Mann, ohne eine Miene zu verziehen.

„Wir haben versucht, Sie anzurufen, daß Sie mit einem Überfall oder einem Einbruch zu rechnen haben. Es ist uns bekannt, daß Sie eine kleine, goldene Pizza von einem gewissen Baron Pizza zugeschickt bekommen haben. Auf diese Pizza hat es noch jemand abgesehen!“ erläuterte Dominik den Grund ihres Hierseins.

Der Mann zog eine Augenbraue hoch und nickte. Er strich sich über den winzigen Oberlippenbart, der wie ein dünner Strich aussah, und meinte: „Ich bin von eurem Mut beeindruckt und bitte euch in mein Haus zu einer kleinen Erfrischung.“

„Draußen wartet mein Cousin auf uns. Kann er auch...?“ wollte Lilo wissen. Der Mann nickte. „Mein Diener wird ihn hereinbitten.“

Für sein überaus großes Gewicht hatte der Mann einen äußerst eleganten Gang. Er lief voran, und die Knickerbocker-Bande folgte ihm in Richtung Haus. „Haben wir es mit Signore Salmone zu tun?“ platzte Axel heraus. Der Mann lächelte und nickte.

Als er die Haustür erreichte, wurde sie augenblicklich von einem Dienstboten geöffnet, der sich vor den Gästen verneigte. Axel, Lilo und Dominik betraten die kühle Marmorhalle. Poppi wollte ihnen folgen, aber ein leises, jämmerliches Mauzen hielt sie zurück. Es klang nach einer verletzten Katze, und die ließ Poppi alles vergessen.

Ohne ein Wort zu sagen, lief sie auf eine nahe Baumgruppe zu, von wo das Mauzen gekommen war. Was sie dort sah, brachte sie zur Weißglut. Jemand hatte einer kleinen, kaum acht Wochen alten Katze mit einem Faden einen Stein an den Schwanz gebunden. Immer wieder versuchte sich das Kätzchen loszureißen, aber es gelang ihm nicht. Dafür wurde seine Qual bei jedem Mal größer.

Wütend blickte sich Poppi um. Wo war der Tierquäler, der das verbrochen hatte?

Wenige Schritte entfernt, raschelte es im Unterholz. Ein Kind, vielleicht sechs Jahre alt, sprang auf und flüchtete. Die Arme hielt es schützend über den Kopf. Poppi folgte ihm und rief: „Halt! Bleib auf der Stelle stehen! Halt!“

Das Kind, der Latzhose nach zu schließen, handelte es sich um einen Jungen, beschleunigte sein Tempo. Es schlüpfte durch mehrere dichte Hecken und steuerte auf ein langgestrecktes Haus zu, das abseits der Villa lag. Davor parkten die Busse und Lieferwagen.

Als Poppi den Platz erreichte, war der Kleine längst verschwunden. Das Mädchen wartete ein paar Sekunden und lauschte.

Da! Eine Autotür. Der Junge wollte sich also in einem der Wagen verstecken. „Na warte“, zischte Poppi und lief auf den ersten Bus zu. Es handelte es um ein besonders altes Modell, das sogar noch Türklinken besaß.



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