Die Hauptstadt des Teufels by Axel Schnell

Die Hauptstadt des Teufels by Axel Schnell

Autor:Axel Schnell [Schnell, Axel]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: unibuch Verlag bei zu Klampen
veröffentlicht: 2015-04-21T16:00:00+00:00


DIANA

Georg ging wie betäubt zurück zum Maulwurf. Er wusste, dass er mit Peter verabredet war, konnte ihn aber nicht entdecken. Schließlich stieß er auf dem Gehweg vor der Kneipe mit einer Frau zusammen.

»Pass doch auf«, fauchte sie ihn an.

Georg entschuldigte sich wortreich und musterte die Frau. Sie hatte lange blonde Haare, trug eine Armyjacke und einen langen Rock. Ihr Gesicht konnte Georg bei den Lichtverhältnissen nicht erkennen.

»Gehen wir rein?«, fragte er. »Ich gebe dir ein Bier aus.«

Sie nickte und folgte ihm in die Kneipe. Jetzt konnte Georg auch ihre Augenfarbe erkennen: braun. Er war beruhigt und sie kamen ins Gespräch.

»Ich komme gerade aus Aachen von einem riesigen Open-Air-Konzert«, erzählte die junge Frau. »Das war echt klasse.«

»Da war ich auch«, sagte Georg. »War wirklich super. Ich heiße übrigens Georg.«

»Ich bin Diana.«

»Sag mal, Diana, ist dir bei dem Konzert etwas sehr Ungewöhnliches aufgefallen?«

»Was war da nicht ungewöhnlich? Aber …« Sie stockte.

»Rede weiter«, ermunterte sie Georg.

»Wir waren in einer Gruppe da und haben alle einen sehr seltsamen Himmel gesehen, der aussah wie … wie … na ja, wie dreckiges Blut. Erst dachten wir, das wären vielleicht die Drogen. Aber er war wirklich da.«

»Ich habe ihn auch gesehen«, bestätigte Georg Dianas Beobachtungen. »Habt ihr auch zwei Frauen gesehen, die sehr seltsame Dinge getan und gesagt haben?«

»Nein, aber wir haben einen sehr seltsamen Satz gehört, der aus dem Festival von Mund zu Mund ging: ›Es ist nicht tot, was ewig liegt, bis dass die Zeit den Tod besiegt.‹ Was hat das zu bedeuten?«

»Nichts Gutes«, sagte ein sehr nachdenklicher Georg. »Wirklich überhaupt nichts Gutes.«

»Muss ich mir Sorgen machen?«, fragte Diana.

»Wir müssen uns alle Sorgen machen«, sagte Georg.

»Aber nicht jetzt«, entschied Diana. »Lass uns den Abend genießen.«

Georg teilte Dianas Meinung. Um Cthulhu, Azathoth und dreckige Himmel konnte er sich auch noch später kümmern. Bei den uralten Wesen kam es bestimmt nicht auf die Minute an, bei Diana schon. Später gingen sie zusammen in die Wohnung von Diana, die sie sich mit einer Freundin teilte. Als Georg erwachte, stand keine dunkle Vampirprinzessin vor ihnen und seine blonde Schönheit war immer noch in einem Stück. Georg beschloss, das auf der Stelle auszunutzen, und sie machten dort weiter, wo sie gestern Nacht aufgehört hatten. Schließlich gingen sie in die Küche, um zu frühstücken. Georg folgte ihr. Er trug seine Jeans, sein T-Shirt hatte sich Diana geschnappt. Sonst trug sie nur noch ihr Höschen, was ihm die Möglichkeit bot, ihre langen nackten Beine und ihren wirklich erstklassigen Hintern zu mustern. Georg folgte ihr und bekam schon wieder Appetit.

Am Küchentisch saß eine junge Frau mit langen schwarzen Haaren, die an einer Zigarette zog.

»Hallo Thekla, das ist Georg«, stellte Diana die beiden einander vor.

»Jetzt sehe ich dich auch mal, gehört habe ich dich ja schon öfter heute Nacht«, bemerkte Thekla.

»Hör gar nicht hin, die ist nur neidisch«, behauptete Diana schnippisch.

Georg bezweifelte das ernsthaft. Theklas bleiche Haut stand im auffallenden Kontrast zu ihren blutroten Lippen, ihre fein geschnittenen Züge, umrahmt von der schwarzen Mähne, gaben ihr das Aussehen eines sehr schönen, aber doch etwas düsteren Engels.



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