Die Gruseltour von Schreckenstein by Hassencamp Oliver

Die Gruseltour von Schreckenstein by Hassencamp Oliver

Autor:Hassencamp, Oliver [Hassencamp, Oliver]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-07-25T16:00:00+00:00


Andi nickte. „Das ist ein Bilderrätsel für Amateurhellseher.“

„Ach so“, sagte sie spitz, lächelte aber dabei. „Man kann das demnach beliebig auslegen?“

„Soll man sogar meinte Andi.

Lauernd sah sie ihn von der Seite an. Mit anderen Worten: Du hast dir etwas dabei gedacht?“

„Ich kam nicht drum herum.“

„Und wolltest, daß sich auch der Betrachter etwas dabei denkt?“

Andi nickte. „Sonst wär’s ja kein Rätsel.“

„Und was wolltest du, daß er sich bei meinem Bild unter Tierstudie denkt?“

„Dumme Gans!“ flüsterte Esther.

Martina wandelte einen Lachanfall in Niesgeräusche um. Alle kostete es enorm Muskelkraft, hier ernst zu bleiben.

„Was soll er sich denken?“ wiederholte die Leiterin.

Andi zog die Schultern hoch. „Genau weiß ich das auch nicht.

Ist ja ein Rätsel. Vielleicht, daß es zu Bewegung gehört, oder zu Ganze Figur...“ Sofort kam die Fangfrage. „Und was wär dann die Tierstudie?“

„Das Fahrrad“, antwortete Andi völlig unbefangen.

„Soso, das Fahrrad!“ wiederholte sie auf böse Art zufrieden. „Das Fahrrad als Tierstudie!“

Beklemmung lag in der Luft. Niemand lachte mehr. Besorgt sahen Ritter und Mädchen zu Andi hinüber. Wie wollte er da wieder rauskommen? Zuerst grinste er — eine bekannte Reaktion bei Verlegenheit — und sagte dann: „Lesen Sie mal die Marke, die draufsteht!“

Von der Seite beugte sich die Leiterin über das Foto und buchstabierte laut „Ga-zel-le.“ Die Spannung schlug in Begeisterung um, auch die Jury atmete sichtlich auf. Nur Fräulein Doktor

Horn stand starr, einem ausgestopften Vogel nicht unähnlich.

„Sty-ro-por!“ buchstabierte Beatrix ihr nach, und Andi fügte, gleichsam entschuldigend, hinzu: „Es soll ja ein scherzhaftes Bilderrätsel sein.“

Fast alle klatschten Beifall und drängten sich, da die Leiterin nicht weitersprach, um die Bilder, wo es noch manchen Scherz zu entdecken gab.

Stephan und Beatrix hatten sich gleichzeitig fotografiert, wie sie einander fotografieren; bei Martina stand hinter jedem Motiv ein Spiegel, in dem zusätzlich ein anderes zu sehen war, etwa: Rose in Vase mit nasebohrendem Ritter; Hans-Jürgen hatte unter dem Motiv Architektur in einer Dachrinne entlang fotografiert, daß sie aussah, wie Eisenbahnschienen, die im Hintergrund zusammenlaufen; Sophies Katze war eine Kaffeekanne aus Porzellan, und bei Esther saß in jedem Bild ein kleiner Bär dabei — ihr Talisman — oder anders gesehen: der Bär saß vor wechselndem Hintergrund. Nach kurzer Besprechung der Jury verkündete Fräulein Doktor Horn: „Wir haben uns für zweierlei

Preise entschieden, einen ernsthaften, von der Jury, und einen scherzhaften, den ihr vergebt.“ Lautstark bekundeten Teilnehmer wie Unterbelichtete ihr Einverständnis.

Den ernsten Ersten, eine übergroße Kamera aus hausgemachtem Marzipan, bekam der kleine Egon.

Er hatte nicht nur alles brav nach Vorschrift, sondern auch besonders schön fotografiert. Stolz, als wären sie seine Eltern, standen die andern drei Minis neben ihm. Mit diesem Sieg auf Rosenfels war die Schlappe für sie erledigt und vergessen.

Zweite ernste wurde Bettina. Den dritten Platz belegte zu allgemeinem Erstaunen Doris. Bisher war sie vornehmlich als Kratzbürste aufgefallen.

Die Bestimmung der Sieger bei den Unernsten versackte im allgemeinen Unernst. Ritter und Mädchen verblödelten in Superlaune jeden Vorschlag. Zwar einigten sie sich rasch, daß nur Klaus, Ingrid, Pummel und Andi für Spitzenplätze in Frage kamen, doch die Abstimmung über die Reihenfolge scheiterte an nicht mehr zu dämpfender Albernheit.

Schlug Hans-Jürgen mit Kürzeln die Reihenfolge:



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