Die große Schaumbadkrise (German Edition) by Dunnehoff Kathy

Die große Schaumbadkrise (German Edition) by Dunnehoff Kathy

Autor:Dunnehoff, Kathy [Dunnehoff, Kathy]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: AmazonCrossing
veröffentlicht: 2015-01-31T16:00:00+00:00


Es klopfte an der Tür, was nur Schlechtes bedeuten konnte. Klopfen hieß, dass Dan draußen stand. Mara hatte sich den ganzen Tag über im Loft versteckt, um ihrem Mann aus dem Weg zu gehen, hatte vor Lois so getan, als würde sie unter heftigen Kopfschmerzen leiden. Woraufhin sich die beiden Frauen in jeweils unterschiedliche Winkel der Wohnung zurückgezogen hatten, Mara, um so zu tun, als würde sie lesen, Lois, um sich die Zeit bis zum Abend mit Kreuzworträtseln zu vertreiben.

Vielleicht würde Dan ja gehen, wenn ihm niemand aufmachte. Aber Lois war schon unterwegs zur Tür, schick in einem grauen Strickanzug, dessen Jacke sie trotzdem schnell noch glatt strich, ehe sie die Tür öffnete. Natürlich öffnete sie ihrem geliebten Sohn, der eine bessere Frau verdiente, der zwar mies gelaunt sein mochte, aber das auf moralisch hohem Niveau.

Aber statt Dan stand Stella vor der Tür, höchst gewagt in einem lila Sweatshirt und Turnschuhen. Mara sprang auf. »Stella!« Sie rannte zur Tür, um die Freundin zu umarmen.

Stella drückte sie kurz, ehe sie in die Wohnung trat und Lois abschätzend musterte. »Ich dachte, du freust dich über ein freundliches Gesicht.«

Lois schnaubte ein bisschen, aber nicht so laut, dass man es ihr hätte vorwerfen können.

Die beiden Frauen schienen umeinander kreisen zu wollen wie Hunde, die nicht richtig warm miteinander werden. Ehe eine der beiden Zähne zeigen konnte, mischte sich Mara ein. »Stella, das ist Dans Mutter Lois. Lois, das ist Stella. Ihr und ihrem Sohn gehört Abundance.« John. Sie zuckte innerlich zusammen. Vielleicht war Stella gar nicht gekommen, um sie vor ihrer Schwiegermutter zu retten. Vielleicht war sie hier, weil eine verheiratete Frau ihren Sohn geküsst hatte, was sie nicht gutheißen konnte. Warum sollte sie auch, Mara selbst konnte diesen Kuss nicht gutheißen, dabei war sie die, die geküsst hatte. Lois würde das ganz sicher nicht billigen und Dan … Ja, was würde Dan tun?

Urplötzlich überkam sie heftige Panik. Was, wenn er sich von ihr scheiden ließ? Sich wirklich von ihr trennte? Der Gedanke war ihr, wenn sie ganz ehrlich sein wollte, bisher noch nicht gekommen. Erschrocken fuhr sie sich mit der Hand an die Kehle – wie heftig ihr Puls ging! Dan würde Logan mitnehmen, den einzigen Menschen auf der Welt, den Mara nie und unter keinen Umständen verletzten wollte und ohne den sie nicht leben mochte. Das könnte sie nicht ertragen. Hatte sie ehrlich gedacht, sich eine Pause von ihrem Leben gönnen zu dürfen, ohne dass gleich alles zerbrach? Dan würde das Haus bekommen, immerhin hatte sie sich einen Fehltritt geleistet, nicht er. Das Bankkonto würde er auch bekommen. Ihre Kreditkarte hatte er ja schon sperren lassen, warum nicht auch gleich den Ausweis für den Großmarkt und ihre Bibliothekskarte? Mara würde als gefallene Frau auf der Straße landen und wäre noch nicht einmal in der Lage, sich Bücher auszuleihen.

»Mara?« Stella schüttelte sie. »Mara?«

Mara konzentrierte sich ganz auf Stellas kluge blaue Augen, bis sie verstand, was die Freundin von ihr wollte. »Zieh dich an!«

Wie in Trance wandte sie sich dem Kleiderstapel zu, der neben dem Karton mit Lois’ Strickklamotten lag.



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