Die Grauen Herrscher by Edward E. Smith

Die Grauen Herrscher by Edward E. Smith

Autor:Edward E. Smith
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Science Fiction, Space Opera
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2012-05-11T04:00:00+00:00


12

›Schürfers Ruh‹ war also im Gegensatz zu seinem Namen das lauteste und freizügigste Vergnügungszentrum in diesem Raumsektor, und mit Hilfe seiner Freunde von der Patrouille hatte Kinnison in Erfahrung gebracht, daß ein gewisser Strongheart der maßgebliche Mann auf diesem gesetzlosen Asteroiden war.

Aus diesem Grunde konnte der Lens-Träger sofort zum Angriff übergehen. Er landete sein Boot an Stronghearts Dock, lud die von den Banditen erbeutete Ausrüstung auf einen Handkarren und machte sich auf die Suche nach dem Besitzer. ›Vorräte – Ausrüstung – Metall – Kauf und Verkauf‹ stand auf dem Schild, aber jedem Eingeweihten war natürlich klar, daß diese Worte kaum die Hälfte der hier getätigten Geschäfte umfaßten. Da gab es mehrere Tanzsaloons, mehrere lange und verzierte Bars, zahlreiche Räume, die den sogenannten Glücksspielen vorbehalten waren, und schließlich die winzigen Zellen, in denen das Rauschgift herrschte.

»Willkommen, Fremder! Es freut mich, Sie hier begrüßen zu können! Hatten Sie eine gute Tour?« Der Besitzer ließ es sich nicht nehmen, neue Kunden besonders herzlich zu begrüßen. »Kommen Sie – der erste Drink geht auf Kosten des Hauses.«

»Zuerst das Geschäft«, erwiderte Kinnison mürrisch. »Danke der Nachfrage – ich kann nicht klagen. Hier sind ein paar Sachen, die ich nicht mehr brauche. Was geben Sie mir dafür?«

Der Händler inspizierte die Raumanzüge und Geräte und starrte dann dem Schürfer ins Gesicht. Kinnison hielt dem Blick ungerührt stand.

»Zweihundertundfünfzig Kredite für alles«, sagte Strongheart schließlich.

»Mehr ist nicht drin?«

»Nein. Entweder – oder.«

»QX – sie gehören Ihnen. Her mit dem Geld.«

»Wieso – wir haben doch gerade angefangen, oder nicht? Sie haben doch sicher noch Metall dabei ...«

»Ja, aber nicht für einen verdammten Ausbeuter wie Sie! Mit Halsabschneidern habe ich nicht gern zu tun. Die Anzüge allein sind mindestens tausend wert.«

»Na und? Warum müssen Sie mich gleich beleidigen? Ich muß als Geschäftsmann denken. Ich kann Ihnen unmöglich bezahlen, was das Zeug wert ist. Sie müßten wissen, wie schwer es ist, heiße Ware abzusetzen. Sieht doch ein Blinder, daß Sie die Burschen umgebracht haben, denen die Anzüge gehörten. Was bleibt mir also übrig, als die Sachen als heiß anzusehen? Na, na – jetzt wollen wir aber nicht gleich aus der Haut fahren«, versuchte er den Lens-Träger zu beruhigen, der eine drohende Haltung eingenommen hatte. »Ich weiß, daß die anderen zuerst geschossen haben – das ist doch immer so, aber das ändert nichts an den Tatsachen. Halten Sie bloß Ruhe, Mann – ich sage ja niemand was. Warum sollte ich auch? Wie kann ich heiße Ware absetzen, wenn ich mir gleichzeitig den Mund darüber verbrenne, ha? Aber wenn es um Metall geht, sieht die Sache gleich anders aus! Meteore sind legale Handelsware, und da zahle ich vielleicht besser als mancher andere.«

»QX«, sagte Kinnison und warf dem anderen seine Metallausbeute hin. Er hatte den Verkauf der Raumanzüge absichtlich in Szene gesetzt, um in den Augen des anderen seine Gefährlichkeit zu erhöhen und die Gefahr weiterer Auseinandersetzungen zu verringern.

Er war zwar zum erstenmal in ›Schürfers Ruh‹, gedachte jedoch Stammgast zu werden, und ehe er akzeptiert werden konnte, mußte er sich irgendwie beweisen, das ließ sich nicht vermeiden.



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