Die Flotte der Toten by William Voltz
Autor:William Voltz [Voltz, William ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Das Konzil, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1974-10-01T01:00:00+00:00
7.
Mascotsch stand in der offenen Schleuse des alten artmaccischen Schiffes und beobachtete, wie die fünfzig ausgewählten Männer übersetzten. Einer der Artmaccs starb, kaum, daß sich die äußere Schleusentür geöffnet hatte. Ein schneller Druckabfall in seinem beschädigten Raumanzug ließ ihm keine Chance.
Mascotsch registrierte diesen Zwischenfall nicht ohne Unbehagen.
Solche Unfälle ereigneten sich in letzter Zeit immer öfter. Die häufig benutzten Raumanzüge waren nicht mehr im besten Zustand, und bei den Artmaccs gab es niemand, der sie einwandfrei überprüfen konnte. An die Neuproduktion von Anzügen war überhaupt nicht mehr zu denken.
Der Zeitpunkt, da kein Artmacc mehr sein Standortschiff würde verlassen können, war nicht mehr allzu fern.
Mit den wenigen Schiffen der Artmaccs, die noch zwischen den stählernen Kugeln verkehrten, war es nicht viel besser bestellt.
Es gab insgesamt noch sieben funktionsfähige Schiffe, aber Mascotsch rechnete damit, daß über die Hälfte davon schon in kürzester Zeit ausfallen würde. Es gab niemand, der sie reparieren konnte.
Mascotsch und ein paar andere besaßen zwar ein bescheidenes technisches Wissen, aber das reichte nicht aus, um das Erbe ihrer Väter auf die Dauer vor den Folgen des Alters und der Überbeanspruchung zu schützen.
Mascotsch wußte, was dies in letzter Konsequenz bedeutete.
Das Volk der Artmaccs würde sich in siebzehn Stämme aufspalten. Das entsprach der Anzahl der zur Zeit besetzten Schiffe. Jeder dieser Stämme würde noch eine Zeitlang existieren können, aber das Ende war absehbar und unausweichlich.
Irgendwann in ferner Vergangenheit war das Volk der Artmaccs in den Mahlstrom verschlagen worden, als Folge der Kollision zweier Galaxien. Schon damals war das Todesurteil gesprochen worden.
Mascotsch bezweifelte, daß sich außer ihm noch andere Artmaccs Sorgen über die Zukunft machten. Vielleicht dachten ein paar Jüngere über die Probleme nach, aber ihre Stimmen besaßen kein Gewicht.
Solange die Artmaccs von Egoisten wie Taccatsch geführt wurden, bestand keine Möglichkeit einer Veränderung.
Mascotsch hatte schon oft mit dem Gedanken an eine Revolution gespielt, ihn aber immer wieder verdrängt, denn er wußte genau, daß er auch auf diese Weise nichts ändern konnte.
Jetzt war allerdings etwas Unerwartetes geschehen.
Fremde waren aufgetaucht!
Mascotsch blickte gedankenverloren in den Mahlstrom hinaus.
Woher mochten diese vier Wesen kommen? Wer hatte sie geschickt und welchen Auftrag besaßen sie?
Alles deutete darauf hin, daß sie dem gleichen Volk angehörten, wie die toten Besatzungsmitglieder der zweiundzwanzigtausend stählernen Kugeln. Hatten die Fremden endlich, nach so langer Zeit ihre Flotte gefunden?
Wie würden sie reagieren, wenn sie feststellen mußten, daß siebzehn ihrer Schiffe besetzt waren?
Von all diesen Fragen fühlte Mascotsch sich nicht bedrängt. Er faßte diese Überlegungen als Gedankenspielereien auf.
Die Artmaccs hatten nicht mehr zu verlieren.
Was konnte ihnen im Grunde genommen schon passieren?
Ihr Ende konnte schneller herbeigeführt werden. Das würde nur jene beunruhigen, die sich über die Lage der Artmaccs nicht im Klaren waren.
Also der weitaus größte Teil seines Volkes, dachte Mascotsch ironisch.
Schließlich konnte nicht völlig ausgeschlossen werden, daß das Auftauchen der Fremden positive Folgen für die Artmaccs haben würde. Vielleicht wurden sie von den Ankömmlingen in der Handhabung ihrer Technik unterrichtet. Wenn die Artmaccs lernen konnten, mit den Beibooten der stählernen Kugeln umzugehen, bestand wieder Hoffnung für die Zukunft.
Während Mascotsch nachdachte, ereignete sich im Raum zwischen den beiden Schiffen ein weiterer Zwischenfall.
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