Die Farbe Des Mondes by Susanne Schomann

Die Farbe Des Mondes by Susanne Schomann

Autor:Susanne Schomann [Schomann, Susanne]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 3956490029
Google: iAtInwEACAAJ
Barnesnoble:
Goodreads: 21854209
Herausgeber: MIRA Taschenbuch
veröffentlicht: 2014-03-09T23:00:00+00:00


10. KAPITEL

Auch nachdem die polizeilichen Untersuchungen im Brehlowschen Haus abgeschlossen waren und er den Auftrag für neue Schlösser und eine Alarmanlage erteilt hatte, konnte sich Nora nicht entschließen, wieder dort einzuziehen, also blieben sie vorerst im Hotel wohnen.

Ben fuhr ab und zu nach Hause, um nach dem Rechten zu sehen. Er tat das nur am Tage, wenn er sicher sein konnte, dass jemand in Noras Nähe war. Er achtete geradezu peinlich genau darauf, dass sie niemals alleine war, und erteilte verschiedenen Leuten strikte Anweisung, sie nicht aus den Augen zu lassen. Nora war zwar noch immer beunruhigt und ängstlich, trotzdem gingen ihr seine Sicherheitsvorkehrungen langsam auf die Nerven.

„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Ben!“

Ganz gegen seine sonstige Gewohnheit schlug Ben nur zögernd und eher unwillig die Augen auf, versuchte sich dann aber doch an einem Grinsen, das etwas schief geriet.

Nora lag auf ihm, stützte sich auf seiner Brust ab und lächelte ihn breit und für diese frühe Stunde ungewohnt munter an.

„Alles Gute, du alter Brummbär.“

Herzzerreißend falsch brachte sie ihm ein Geburtstagsständchen, bis er es vor Lachen nicht mehr aushielt, sodass auch sie in haltloses Gekicher ausbrach.

„Danke, danke! Hab Erbarmen mit meinem empfindlichen Gehör, Kätzchen.“ Er umfasste ihre Taille und hob sie von sich herunter, dann beugte er sich über sie und drückte ihr schmatzend einen Kuss auf den Mund.

Nora löste sich aus seiner Umarmung und sprang aus dem Bett. „Stell dir vor, ich habe sogar ein Geschenk für dich.“

Schmunzelnd setzte Ben sich auf. „Das ist doch wohl nicht dein Ernst. Du hast mir noch nie etwas zum Geburtstag geschenkt. Ich meine, wenn man mal von deinen gelegentlichen Boshaftigkeiten absieht.“ Wieder grinste er.

„Oh, Ben, halt den Mund, du Teufel!“

Sie war vollkommen nackt, denn sie hatten sich die halbe Nacht geliebt. Hingerissen von ihrem Anblick beobachtete er, wie sie in der untersten Schublade der Wäschekommode zu wühlen begann. Nachdem sie einige ihrer Dessous beiseitegeschoben hatte, kam tatsächlich ein Päckchen zum Vorschein.

„Welch herrlicher Ort, um mein Geschenk zu verstecken.“ Er lachte. „Zwischen deinen Spitzenhöschen. Ich fasse es nicht, Nora Brehlow.“

Sie zuckte nur lachend mit den Schultern und kam zurück ins Bett, um ihm sein Geburtstagspräsent zu überreichen.

„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Ben“, wiederholte sie, diesmal klang es feierlich.

Er lächelte unsicher und schief und nahm ihr das Paket ab. Es hatte in etwa die Größe eines Schulheftes, war aber deutlich dicker. „Ah, ein Buch!“, hörte er sich selbst mit heiserer Stimme sagen.

„Mach auf.“ Nora kniete vor ihm auf der Matratze und rutschte aufgeregt hin und her. „Nun mach doch schon!“

„Du hast es so schön eingepackt. Ich will …“

„Ben, ich warne dich!“

Lachend löste er die dunkelblaue Samtschleife und zog sie ab. Dann zupfte er geduldig an jedem einzelnen Klebestreifen.

Nora stöhnte entnervt auf. „Ben!“

Als er endlich das himmelblaue Geschenkpapier auseinanderklappte, kam eine schlichte milchkaffeebraune Ledermappe zum Vorschein. Altes Leder, das konnte er auf den ersten Blick sehen. Bedächtig strich er darüber und schlug sie auf. Nora ließ ihn dabei nicht aus den Augen.

Sie beobachtete, wie sich sein Gesicht erhellte, als er die Blätter in der Mappe betrachtete, wie sich seine Augen weiteten und wie sprachlos er war.



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