Die Entscheidung by Hannah Siebern

Die Entscheidung by Hannah Siebern

Autor:Hannah Siebern [Siebern, Hannah]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
Goodreads: 17734529
Herausgeber: Hannah Siebern
veröffentlicht: 2013-03-25T23:00:00+00:00


Kapitel 19

Böse Erinnerungen

Darrek träumte. Der Ort, an dem er sich befand, war stockdunkel und beengt. Es fiel kaum Licht durch die Lücken in den Dielen.

Doch er war nicht allein. Jemand war bei ihm. Das konnte er spüren. Das Mädchen in seiner Nähe verhielt sich vollkommen still. Sie atmete ganz ruhig, obwohl er hören konnte, wie laut ihr kleines Herz vor Angst klopfte. Wo waren sie? Und wer war das Mädchen?

In diesem Augenblick ertönte das grelle Kreischen eines Wilden. Darrek zuckte zusammen, als das Mädchen sich die Hände gegen die Ohren presste und ebenfalls einen Schrei ausstieß. Dann hielt sie sich den Mund zu und hinderte sich so daran, die Wilden auf sich aufmerksam zu machen. Sie war unglaublich tapfer, ging es Darrek durch den Kopf.

Und dann hörte er es. Jemand schrie über ihnen. Und Darrek wusste automatisch, dass es Kara war.

„Kara?!“, rief er und versuchte gegen die Decke zu drücken.

Doch die Holzklappe ließ sich nicht bewegen. Ein Kampf entbrannte und Darrek wurde langsam klar, wo sie sich befanden. Dies war die Nacht, in der Kara gestorben war. Was er hörte, war Karas letzter Kampf gegen die Wilden und das kleine Mädchen, das neben ihm hockte, war Laney als Kind. Darrek erinnerte sich daran, dass der Hohlraum, in dem das Kind versteckt gewesen war, viel zu klein für einen Erwachsenen gewesen wäre. Aber das stärkte nur seine Vermutung, dass er sich hier in einem Traum befand und nicht wirklich in diesem Hohlraum gefangen war. Doch es fühlte sich alles so real an.

„Kara!“, rief Darrek wieder, als er von oben weitere Schreie hörte, und schlug erneut gegen die Decke.

„Ja?“

Darrek drehte sich erschrocken zur Seite und sah die leuchtende Gestalt seiner schönen Cousine neben sich. Sie trug ein weißes Kleid und ihr langes dunkles Haar war zu einem Knoten gebunden. Doch Laney schien die Frau überhaupt nicht wahrzunehmen. Das Kind saß einfach weiter in seiner Ecke, starrte an die Decke und zitterte am ganzen Körper.

„Du stirbst gerade da oben, habe ich recht?“, fragte Darrek betrübt.

„Nein. Im Moment kämpfe ich da oben. Das mit dem Sterben kommt später.“

Darrek schüttelte den Kopf und sah wieder zu Laney. Nun hörte er von oben Stimmen.

„Siehst du nun, was geschieht, wenn man sich mit den Ältesten anlegt?“, fragte Akima und Darrek bekam eine Gänsehaut.

Kara hatte tapfer gekämpft. Sie hatte es geschafft, einen der Wilden zu töten, aber die anderen hatten ihr so schwere Verletzungen zugefügt, dass sie nicht mehr dazu imstande gewesen war, sich weiter zu wehren.

„Weiß ... weiß Mutter davon?“, fragte die Kara der Vergangenheit erschöpft.

Ihre Stimme klang schwach und kraftlos. Darrek sah, wie Laney den Atem anhielt. Hatte sie das alles wirklich auf diese Art und Weise mitgekriegt?

„Nein“, gab Akima zurück. „Sie weiß es nicht, und sie soll es niemals erfahren. Doch du weißt, warum du sterben musst, nicht wahr?“

„Ja ... Das weiß ich. Und ... ich ... bereue ... nichts.“

Die Worte versetzten Darrek einen Stich. Das war schon damals so gewesen, als er unter Akimas Bann gestanden hatte. Und er hatte sich nichts mehr gewünscht, als Kara verzeihen zu können.



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