Die Chocolate Box Girls by Cassidy Cathy

Die Chocolate Box Girls by Cassidy Cathy

Autor:Cassidy, Cathy
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: cbt
veröffentlicht: 2015-02-02T16:00:00+00:00


7

Am Freitag schlafe ich etwas länger, und während ich mich in meine Schulklamotten zwänge, klingelt mein Handy. Es ist Finch.

»Hallo, Kumpel«, sage ich. »Und, wie ist das Leben in der großen Stadt?«

»Ziemlich langweilig im Vergleich mit den Dramen, die bei euch so abgehen«, erwidert er ganz cool. »Ich hab gestern Abend mit Skye gesprochen. Ich wusste ja gar nicht, dass du so ein Herzensbrecher bist. Was spielst du da für Spielchen, Shay?«

Ich seufze. Wie hatte ich vergessen können, dass Finch und Skye ja ein Paar waren? Den ganzen Sommer über waren sie praktisch an der Hüfte zusammengeschweißt. Wie es aussieht, habe ich gerade noch einen Freund verloren.

»So war es nicht«, versichere ich ihm. »Ernsthaft.«

»Und wie war es dann?«

Ich erkläre Finch alles und rücke mit der ganzen Geschichte raus. Dass Honey gedroht hat, wegzulaufen, dass Cherry genau im falschen Moment angerufen hat, dass mein Versuch, Honey zu helfen, zu einem Desaster geführt hat. Ich erzähle ihm von dem peinlichen Moment in der Schulcafeteria, als Cherry Zeuge wurde, wie ihre Stiefschwester mich zum Dank umarmte, und sofort die falschen Schlüsse zog. Dass die Gerüchteküche in der Schule das Ganze dann völlig verzerrte, sodass ich am Ende als ein verlogener Betrüger dastand.

»Und da war wirklich nichts dran?«, hakt Finch noch mal nach. »Was für ein Mist. Alter, du stellst das besser ganz schnell klar, weil die Familie Tanberry-Costello im Moment nämlich gar nicht gut auf dich zu sprechen ist.«

»Wem sagst du das«, entgegne ich seufzend. »Neuerdings ist keiner mehr gut auf mich zu sprechen. Das ist echt übel.«

»Muss auflegen, Kumpel«, sagt Finch. »Die Schule ruft und später helfe ich im Studio. Die filmen gerade die letzten Innenaufnahmen für den Film. Viel Glück mit Cherry.«

»Das werde ich brauchen!«

Als ich das Gespräch beende, ist es längst zu spät, um noch in die Schule radeln zu wollen. Wie es aussieht, werde ich wohl tapfer sein und den Bus nehmen müssen. Und wenn ich das überlebe, dann schaffe ich es vielleicht auch, noch mal all meinen Mut zusammenzunehmen und mit Cherry zu reden. Finch hat schon recht – je länger ich das aufschiebe, desto schlimmer wird es nur. Heute werde ich über meinen Schatten springen und Cherry ganz genau erklären, was passiert ist, auch wenn ich dazu echt auf die Knie gehen muss. Oder gar im Schlamm kriechen.

Ich hole mir schnell einen Smoothie aus der Küche, während Mom, Dad und Ben sich hinsetzen und sich ein komplettes englisches Frühstück genehmigen. Dad sieht gerade die Post durch und reicht Ben einen länglichen weißen Umschlag.

»Sheffield Hallam University«, verkündet er, als er sich den Poststempel ansieht. »Was zum Teufel wollen die denn? Du bist doch in Birmingham!«

Ben nimmt den Umschlag entgegen und reißt ihn auf. Er faltet die Blätter, die darin stecken, auseinander. Kurz überfliegt er den Inhalt, lächelt, dann faltet er alles wieder zusammen und steckt es wieder rein.

»Falsche Adresse, oder?«, meint Dad. »Wirf den Brief einfach weg, mein Sohn. Denk dir nichts.«

»Nein, das ist schon richtig so«, sagt Ben.

»Wie?«

»Die bieten in Sheffield einen ziemlich coolen Postgraduiertenkurs an«, meint Ben leichthin.



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