Die Blutnacht von Barinx by Hubert Haensel

Die Blutnacht von Barinx by Hubert Haensel

Autor:Hubert Haensel [Haensel, Hubert ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Der Sternenozean, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2004-09-24T01:00:00+00:00


4.

„Weißt du, wohin Orrien Alar verschwunden ist, Gimgon? Er muss ..." Lyressea verstummte jäh. Im Laufschritt war sie in das Büro des Schutzherrn gestürmt, als ginge es um Leben oder Tod -und wenn sie es recht bedachte, tat es das auch. Sie hatte während der Nacht kein Auge zugetan und war von bösen Einflüsterungen gequält worden, die ihr geraten hatten, Ammandul zu verlassen. Je schneller, desto besser.

Möglichst weit fort von dem Unheil, das sich hier zusammenbraute.

Uralt Trummstam war tot. Das war der Lauf des Lebens; das Alte machte dem Neuen Platz. „Es muss Samenkapseln geben", sagte sie hoffnungsvoll. „Ich bin überzeugt, dass der Hüter die besten Samen in Sicherheit gebracht hat. Er soll sie einpflanzen und einen neuen Baum heranziehen, der über das Schicksal des Ordens wacht..."

Gimgon schien gar nicht zu hören, was sie sagte. Lyressea registrierte erst jetzt, dass er auf ihr Eintreten in keiner Weise reagiert hatte. Er starrte ins Leere, sein Blick verlor sich irgendwo in endloser Ferne. „Was ist geschehen?", fragte sie. Aber erst als sie ihn anschrie, hob er langsam den Kopf. Er wirkte unendlich müde, als hätte er resigniert. „Sie sind da", sagte er endlich tonlos.

Lyressea verstand nicht. „Wer ist da?"

„Gon-Orbhons Vorhut. Zwanzigtausend Raumschiffe. Vor drei Stunden sind sie in Ammandul eingefallen." - „Was haben wir falsch gemacht?"

Sie wusste es. Sie hatte es falsch gemacht. Es hatte in ihrer Hand gelegen, das Entstehen des Imperiums Orbhon zu verhindern. Als die Ozeanischen Orakel sie vor dem Zugriff Gon-Orbhons gerettet hatten. Sie hätte nur den Befehl geben müssen, den abgestürzten Nocturnenstock Satrugar mit den Waffen des Schutzherren-Porters zu vernichten, vielleicht halb Parrakh einzuäschern. Eine Hand voll Opfer gegenüber Milliarden.

Warum habe ich das nicht getan? Es wäre die sauberste Lösung gewesen.

Sie war damals vor dieser Entscheidung zurückgeschreckt, und sie würde heute keinen Deut anders handeln. Solange sie hoffen konnte, dass es andere Möglichkeiten gab.

Seit drei Monaten ertrinkt deine Hoffnung im Blut Unschuldiger, hämmerte es in ihren Gedanken. Ist es das wert?

Lyressea starrte auf die Sternkarte. Noch war der Krieg weit entfernt, und das Leben in Jamondi verlief kaum anders als bisher. Die Völker im Sternhaufen nahmen von den Vorgängen Zehntausende Lichtjahre entfernt zwar Kenntnis, aber sie ignorierten den Tod und verschlossen die Augen vor dem Unvermeidlichen.

Sie vertrauen auf die Stärke der Schutzherren.

Zwei neue Markierungen erschienen in der Karte. Vierundzwanzig, zählte Lyressea. Jeder Punkt stand für ein bewohntes Sonnensystem. Der Gegner griff nach Ammandul, aber noch nicht nach dem Gebiet des Ordens.

Fünfundfünfzigtausend Schiffe hatte das Imperium Orbhon aufgeboten. Und wenn die spärlich aus den Satellitengalaxien eintreffenden Berichte nur halbwegs den Tatsachen entsprachen, warteten allein im Sternhaufen Parrakhon weitere hunderttausend schwer armierte Raumer auf den Einsatz.

Gon-Orbhon hielt diese Schiffe bewusst zurück, davon war Lyressea überzeugt. Er wollte, dass die Schutzherren mit ihrer Verteidigungsflotte nach Amringhar kamen, um das Übel im Keim zu ersticken. Die Angriffe seiner Schiffe in Ammandul waren nur ein Vorgeplänkel, ein erstes Abtasten des Gegners. Er wollte teilen und herrschen, einen Keil zwischen die Heimatflotten in den Sternhaufen des Ordens und das Gros der Streitmacht treiben, das Amringhar anflog.



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