Die Akte Trump: The Making of Donald Trump (German Edition) by David Cay Johnston

Die Akte Trump: The Making of Donald Trump (German Edition) by David Cay Johnston

Autor:David Cay Johnston [Johnston, David Cay]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Republikaner, Trump, Federal Government, Amerika, Präsident, Politics & Social Sciences, Politics, Präsidentschaftswahlkampf, Politics & Government, Political Science, United States, Foreign Languages, German, Politik und Staat, Weißes Haus
ISBN: 3711001157
Amazon: B01L8VN8US
Herausgeber: Ecowin
veröffentlicht: 2016-09-02T00:00:00+00:00


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TRUMP ALS WOHLTäTER

Liberty House ist eine kleine gemeinnützige Veteranenorganisation in New Hampshire. Am 5. Februar 2016, dem Tag vor den ersten Vorwahlen im Präsidentschaftswahlkampf 2016, erreichte sie ein Anruf vom Wahlkampfteam Donald Trumps. Der Leiter von Liberty House, Keith Howard, selbst ein Veteran, wurde eingeladen, am Montag, dem Abend vor der Wahl, bei einer Veranstaltung des Trump-Lagers in Londonderry eine Spende von 100.000 Dollar aus den Händen Donald Trumps entgegenzunehmen.

Howard lehnte ab. Er tat das nicht, weil seine Organisation das Geld, immerhin ein Drittel ihres Jahresbudgets, nicht gebrauchen konnte. Auch mangelnde Sympathie für Trump oder die Unterstützung eines anderen Kandidaten war nicht der Grund. Nein. Howard lehnte ab, weil sich gemeinnützige Organisationen nicht an Parteipolitik beteiligen dürfen. »Ich erklärte ihm, das würde unseren Charity-Status gefährden«, erzählte mir Howard. »Das durften und konnten wir nicht riskieren.«

Er hatte recht. Doch während Howard darauf verzichtete, Trump mit dem Namen seiner Organisation zu unterstützen, waren andere weniger vorsichtig. Die Einbindung gemeinnütziger Organisationen in seine Wahlkampagne half zwar Trump, gefährdete aber zugleich die vom Kongress streng geregelte Spendenbegünstigung der so umworbenen Organisationen (die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden). Liberty House bekam das versprochene Geld letztlich doch, allerdings nicht von Trump, sondern von einem begüterten Bewohner des Trump Tower.

Im Rahmen einer Wahlveranstaltung in Iowa hatte Trump knapp zwei Wochen vor seinem Anruf bei Keith Howard eine Kampagne angekündigt, mit der er »ein bisschen Geld für Veteranen« auftreiben wollte. Und er hatte Erfolg. Trump und seine Wahlhelfer meldeten, man habe auf der Stelle mehr als sechs Millionen Dollar an Spenden eingenommen. Auf Nachfragen von Journalisten, welche Veteranengruppen denn nun in den Genuss des Geldes kommen würden, erhielten sie jedoch keine Antwort. So verstrichen vier Monate ohne irgendeinen Hinweis darauf, wie die sechs Millionen verteilt worden waren. Knapp vor Veröffentlichung eines Artikels über die vermeintliche (und tatsächliche) Verwendung des Geldes in der Washington Post ließ Trump mit Express-Kurierdienst Schecks an einige Veteranengruppen senden, um wenige Tage danach zu erklären, dass er 5,6 Millionen, darunter eine Million aus eigener Tasche, an Veteranen gespendet habe. Sein Team verteilte sogar eine Liste der Empfänger.

Trump nutzte Fragen nach der Verteilung der Spendengelder zu einer Pauschalbeschimpfung sämtlicher Medienvertreter. Eine lästige Journalistin bezeichnete er als sogar als »schäbig«. »Die Presse sollte sich schämen«, sagte Trump. Anstatt ihn mit Lob zu überschütten, klagte er, habe man von ihm Belege für die Übergabe von Spendengeldern an Veteranenorganisationen gefordert. Und man habe ihn gefragt, warum etwa eineinhalb Millionen weniger als die sechs Millionen aufgebracht worden waren, von denen Wahlkampfleiter Corey Lewandowski ursprünglich gesprochen hatte. Trump antwortete, nicht alle hätten ihre Zusagen eingehalten. Das ist insofern eine interessante Antwort, als eine schriftliche Spendenzusage eine rechtsverbindliche Verpflichtung darstellt und gemeinnützige Organisationen immer schriftliche Zusagen einholen.

Angesichts der langen Geschichte leerer Spendenversprechen Trumps und fehlender Belege für tatsächliche Spenden hatten die Journalisten allerdings gute Gründe, nach dem Verbleib des Geldes zu fragen.

Donald Trump prahlt beispielsweise häufig mit seinem Studium an der University of Pennsylvania. Doch trotz seiner Neigung, seinen Namen auf Gebäuden anzubringen und seinen angeblich enormen Reichtum zur Schau zu stellen,



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